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Georg Britting Die Windhunde

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Nase fuhr. Er tats, wie Respekt fordernd. <strong>Die</strong><br />

Männer kreischten fröhlich entsetzt, fuhren mit<br />

den Nasen zum Himmel vor dem Duft und sahen<br />

lachend wieder auf den Alten. Da trat aus der<br />

Hüttentür das Mädchen. Der Fremde grüßte. Das<br />

Mädchen kniete bei Hiob nieder. Der Alte fing<br />

wieder wüst zu schreien an. Er wiegte sich in den<br />

Hüften und gurgelte seinen Schmerz hervor. Du<br />

bist seine Tochter? Über das Gegröhl Hiobs stieg<br />

ihr Wort süß: ja. Und sie fuhr mit den Fingern in<br />

sein verlaustes Haar und tötete die widerlichen<br />

Tiere. Über Hiob war ein neuer Anfall gekommen.<br />

Der schüttelte seinen Körper und bebte in<br />

seinen Armen und er schäumte und heulte erbärmlich.<br />

Der Fremde sagte: Laß den Alten! Er<br />

machte den Steigbügel frei mit dem einen Fuß und<br />

neigte sich zu ihr. Das Mädchen trat mit einem<br />

kurzen Schritt zu ihm. Hiob sah auf. Es sprudelte<br />

in ihm hoch von vielen, sich überstürzenden Worten,<br />

sie zu bitten zu bleiben. Aber dann war in<br />

ihm die Verlockung des Glücks, zur letzten Grenze<br />

des Leids vorzustoßen. Er ließ die Arme sinken,<br />

die er ausgestreckt hatte. Er verschluckte<br />

jedes Wort und starrte mit rinnenden Augen vor<br />

sich hin. Das Mädchen setzte den Fuß in den Bügel.<br />

Der Fremde riß sie hoch und vor sich auf den<br />

Pferdehals. Es stieg schauerlich auf in Hiob. Er<br />

preßte die Lippen aufeinander zu schweigen. Er<br />

tastete mit den Händen im Stroh. Dann schleu–<br />

derte es ihm die Zähne auseinander und ein tobendes<br />

Klagen schmetterte er hinaus, großartig<br />

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