Georg Britting Die Windhunde
Georg Britting Die Windhunde
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Wenn ihn der Opferrauch umwirbelte, schlug sie<br />
die Stirn auf die Hände und betete zu ihm. Er<br />
nahm seine Rache an Gott. In ihrem Herzen ermordete<br />
er ihn, zerstampfte er ihn, rottete er ihn<br />
aus und setzte sich an seine Stelle. Sie gebar ihm<br />
Söhne und Töchter. Sie sprachen seinen Namen<br />
wie den Gottes aus. Sie jauchzten, wenn der Blitz<br />
des Himmels grün über die Wipfel fuhr und lachten,<br />
wenn schwarzer Donner über dem Walde<br />
polterte. Aber der Blitz aus Kains Augen drückte<br />
sie auf die Kniee und der Donner seiner Stimme<br />
machte sie erbeben.<br />
Als er sich alt fühlte und bereit zu sterben, rief<br />
er sie alle in die Höhle. Vor den Eingang rollte er<br />
mit letzter Kraft einen großen Stein. Sie zündeten<br />
ihm Opferfeuer und lagen um ihn in Gebeten. Sie<br />
erstickten im weißen Dampf Als er Starre in den<br />
zu ihm erhobenen Blicken sah, lief ein ungeheures<br />
Zucken durch seinen Körper. Er brach tot zusammen<br />
und verlöschte mit dem Gesicht die<br />
schmale Flamme, die noch für ihn leuchtete.<br />
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