Georg Britting Die Windhunde
Georg Britting Die Windhunde
Georg Britting Die Windhunde
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auf einer Trompete. Er nahm ihm die Zunge aus<br />
dem Maul und kratzte sie mit den Fingernägeln.<br />
Er zupfte ihm Haare aus dem Bauch und schwang<br />
[ihn] an den Beinen um den Kopf Er setzte sich<br />
rittlings auf den Hund, nahm seine Ohren als Zügel<br />
und schleuderte ihn galoppierend rund um die<br />
Stube. Er holte Wasser und goß es ihm in den<br />
Schlund. Mit einem Holzsplitter durchstach er<br />
ihm die Lefzen. <strong>Die</strong> demütige und gequälte Bestie<br />
empörte sich. Sie sträubte die Rückenhaare,<br />
funkelte mit dem kranken Auge und sprang dem<br />
Knaben mit einem kurzen Schrei an die Kehle,<br />
von dem der Greis im Sessel erwachte. Er sah die<br />
furchtgekrümmten Arme des Kindes, sah das Untier,<br />
den feurigen Drachen, der es bedrängte. Er<br />
erhob sich und seine zitternden Beine trugen ihn.<br />
Vor seinen Augen blitzten die Speere der Schlacht.<br />
Erzengel führten sein Schwert. Liebe brach aus<br />
ihm erschütternd. Ein Mensch schrie und durch<br />
Qualm und Niedertracht brauste der einzige Ton<br />
gegen ihn. Er schwang den Stock wie einen Morgenstern<br />
und stieß gegen den knurrenden Hund<br />
vor. Der Kampf wurde mit Erbitterung geführt.<br />
Das rasende Tier war schneller als er und er traf in<br />
die Luft mit furchtbaren Schlägen. <strong>Die</strong> Bestie umkreiste<br />
ihn, zischte vor Wut und überschäumte<br />
ihn in mit Flocken weißen Geifers. Sie verbiß sich<br />
an seiner Hüfte und schnellte sich um seine Beine<br />
wie die scharfe Sichelschnur der Peitsche. Sie griff<br />
ihn von hinten an und wich blitzend seinen zornigen<br />
Tritten aus, daß er sich vergeblich auf einem<br />
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