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Georg Britting Die Windhunde

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Der Mond trieb groß über den Himmel. Neben<br />

ihm wälzte sich ein Liebespaar. Er fiel in einen<br />

traumlosen Schlaf.<br />

Fünf Tage schleppte er die Säcke und schlief die<br />

Nächte auf dem lehmigen Boden. Am sechsten<br />

Tag ging er.<br />

In einer Schenke traf er auf Matrosen, die von<br />

langer Seereise zurück waren, Sie erzählten von<br />

Palmen, wilden Tieren und Menschenfressern. Sie<br />

hatten das Geld locker in der Tasche sitzen und<br />

hielten ihn frei. Er aß sich satt an Braten, trank<br />

roten Wein und hörte ihre Geschichten. Sie ließen<br />

sich bald wieder anwerben.<br />

Er streunte im Hafen umher. Er verdingte sich<br />

bald hier, bald dort einen halben Tag oder einen<br />

ganzen. Mit einem angetrunkenen Seefahrer bekam<br />

er Streit. Der Schwarzbärtige riß das Messer<br />

aus dem Stiefelschaft. Jor sah, wie er den Schwung<br />

bremste, als ihre Augen sich trafen. Wie er die<br />

Lider erschrocken fallen ließ! Wie er das Messer<br />

unmerklich senkte! Aber Jor warf sich auf ihn, in<br />

das Messer, stürzte, spürte Blut im Hals und<br />

schlief ein. Im Hospital pflegte man ihn. Er sah<br />

auf seine dünnen Hände. Seine Fingernägel waren<br />

bleich. Als er schwankend einmal um die Stube<br />

gehen konnte, brannte er durch.<br />

Er kehrte zum Hafen zurück. <strong>Die</strong> kalten Nächte<br />

brachten neues Fieber. Er fand Stellung als<br />

Schreiber bei einem Kaufherrn. Er zählte Ballen<br />

und Stämme und schlief unter einem warmen<br />

Dach.<br />

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