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Georg Britting Die Windhunde

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und nie wieder, natürlich, ist ihm ein so schönes<br />

Gedicht gelungen wie das Ferkelgedicht. Das gelingt<br />

auch uns allen nur, die wir keine Dichter<br />

sind, solange wir Kinder sind, denn wie ein Kind,<br />

süß lallend, irrte der erwachsene französische<br />

Mann damals taumelnd im Dunkel des mächtigen,<br />

zauberischen Sprachurwalds, und nur im geheimnisreichen<br />

Dämmern ist dem Gedichte wohl.<br />

Mein Onkel hatte sich in die Ecke des Zimmers<br />

zurückgezogen, in den schwarzen Ledersessel, der<br />

dort stand, wer weiß, wie lange schon? <strong>Die</strong><br />

Dämmerung wollte schon kommen, draußen, wo<br />

die alte Stadt lag mit den vielen Türmen, wo der<br />

Strom floß, der grüne, der rauschende.<br />

Und, sagten wir, du glaubst, daß damals der<br />

Mond größer und gelber war? Geh heut abend<br />

mit uns auf die Donauinsel, heut abend um acht<br />

Uhr kommt er, der gelbe Wanderer, sieh ihn dir<br />

an!<br />

Ja, sagte mein Onkel, der Mond, der vielleicht,<br />

aber das Bier?<br />

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