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Georg Britting Die Windhunde

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die älteste hatte graue Haare, aber ihre Schenkel<br />

waren noch fest. Sie durften sein Frauenhaus nicht<br />

verlassen.<br />

Dann ekelte ihn des vielen Fleisches. Er<br />

schenkte die Frauen seinen Freunden und die älteste<br />

verheiratete er mit einem seiner <strong>Die</strong>ner.<br />

Das Gold in der Kammer wurde weniger. Aus<br />

dem Berg war ein Hügel geworden. Da lächelte er<br />

wie schon lange nicht mehr und ritt wieder aus,<br />

was er seit Wochen nicht mehr getan hatte. Seine<br />

Beine waren ein wenig schlapp geworden. Aber<br />

als ihm der Wind ins Gesicht pfiff und hinter ihm<br />

die nassen Klumpen kollerten, wölbte er die Brust<br />

breit heraus.<br />

Er begann wieder zu spielen. Aber er mußte die<br />

ganze Nacht würfeln, bis er einen Beutel Gold<br />

verspielt hatte.<br />

Er lag in seinem Garten im Gras. Er ließ sich<br />

Decken heraus schaffen und verbrachte auch die<br />

Nächte im Freien. Unaufhörlich drehten sich die<br />

Sterne und die Morgenwinde wuschen ihn mit<br />

Kühle.<br />

Er ließ einen Baumeister und Maurer kommen<br />

und sich im Garten einen hohen Turm bauen.<br />

Wochenlang bewohnte er nur das Turmzimmer.<br />

Er schoß die Vögel, die um das Dach kreisten.<br />

Dann plötzlich trug ihn der Turm nicht mehr. Er<br />

betrat ihn nicht wieder.<br />

Er sammelte viele Freunde um sich. Sie zogen<br />

berauscht und in Masken durch die Straßen. Sie<br />

erhellten die Nächte mit ihren Windlichtern. Ihr<br />

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