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MERGERS & ACQUISITIONS

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M&A-Yearbook 2011/2012<br />

13.) BCG-Studie: Übernahmeziel und Timing bestimmen M&A-Erfolg<br />

(Juni 2011)<br />

BCG-Studie: M&A-Aktivitäten nehmen 2010 um 7,6 Prozent zu - Serienkäufer vernichten überproportional<br />

viel Wert, sind aber bei komplexen Transaktionen erfolgreicher<br />

Nach zwei rückläufigen Jahren hat sich der Markt für Mergers & Acquisitions (M&A) 2010 wieder erholt:<br />

Die Anzahl der durchgeführten Transaktionen stieg um 7,6 Prozent, ihr Volumen um 19 Prozent auf 1,5<br />

Billionen US-Dollar – und erreicht damit das Niveau des Jahres 2004, zu Beginn der letzten M&A-Welle,<br />

die bis zum Einsetzen der Finanzkrise 2007 andauerte. Auch Private-Equity-Firmen verstärkten ihre M&A-<br />

Aktivitäten wieder, wenngleich noch nicht auf Vorkrisenniveau; die Anzahl der Private-Equity-Deals nahm<br />

um ein Drittel zu, ihr Volumen verdoppelte sich. Nicht zuletzt trugen Unternehmen aus dem asiatischpazifischen<br />

Raum, die in anderen Regionen auf Einkaufstour gehen, zum Anstieg der M&A-Aktivitäten bei<br />

– mit rund einem Fünftel aller Transaktionen im vergangenen Jahr. Zu diesen Ergebnissen kommt die<br />

Studie Riding the Next Wave: Where Are the Opportunities to Create Value? der Boston Consulting Group<br />

(BCG). Basierend auf einer umfangeichen Datenbank von rund 26.000 Transaktionen, die weltweit seit<br />

1988 durchgeführt wurden, analysiert sie, welche Faktoren für eine wertschaffende Akquisition<br />

ausschlaggebend sind. Dabei zeigt sich: Erfolgsentscheidend sind die Auswahl der Übernahmeziele, der<br />

Zeitpunkt des Angebots sowie das Management des gesamten Transaktionsprozesses.<br />

Wenngleich von Wert und Volumen her noch nicht auf Vorkrisenniveau, war 2010 gemessen an der<br />

Kapitalmarktreaktion auf angekündigte Transaktionen ein besonders gutes Jahr für Übernahmen: Die<br />

durchschnittliche Reaktion des Kapitalmarktes – der sogenannte Ankündigungseffekt – nach einer<br />

Übernahme war zum ersten Mal in den BCG-M&A-Studien im Schnitt positiv für börsennotierte Käufer –<br />

und auch übernommene Unternehmen profitierten überproportional.<br />

Erstmals seit 1996 erzielten Käufer 2010 im Schnitt eine positive Rendite, wenn auch nur eine geringe<br />

(+0,7 Prozent vs. -1,0). Die durchschnittliche Rendite für Übernahmeziele lag ebenfalls auf einem<br />

Rekordhoch.<br />

Die Transaktionskosten stiegen 2010 deutlich an: von durchschnittlich 0,27 Prozent des Transaktionswertes<br />

im Vorjahr auf 0,60 Prozent. Damit liegen sie rund 50 Prozent über den Kosten in der Hochphase zwischen<br />

2004 und 2008. Die Erholung der Kapitalmärkte hat die Finanzierungsmöglichkeiten insbesondere für<br />

Private-Equity-Unternehmen und damit deren Rückkehr auf den M&A-Markt zwar deutlich erleichtert,<br />

dennoch liegt der benötigte Eigenkapitalanteil immer noch bei rund 45 Prozent – verglichen mit 36 Prozent<br />

vor der Finanzkrise 2007. Leverage als Werthebel für Private Equity ist also weiterhin eingeschränkt.<br />

Überraschend für die Autoren sind die inzwischen wieder im Markt geforderten Kaufpreise: Im<br />

Durchschnitt lagen Multiples mit dem 8,8-Fachen des EBITDA fast schon wieder auf dem Spitzenniveau<br />

des letzten M&A-Zyklus (9,7× EBITDA).<br />

Übernahmeziele, Zeitpunkt und Management des gesamten Prozesses für wertschaffende Transaktionen<br />

erfolgsentscheidend<br />

Während M&A-Transaktionen in der Regel Wert für den Käufer vernichten, gibt es Faktoren, die es bei<br />

einigen Transaktionen ermöglichen, positive Renditen zu erzielen. "Erfolgreiche Käufer nutzen M&A nur<br />

dann, wenn sie damit eine strategische Zielsetzung schneller und ressourcenschonender erreichen können<br />

als durch organisches Wachstum. Und sie wählen einen Zeitpunkt, zu dem die Transaktion optimale<br />

Ergebnisse erbringt", sagt Dr. Jens Kengelbach, Mitglied des globalen M&A-Teams bei BCG und Mitautor<br />

der Studie. "Sie standardisieren ihren M&A-Prozess mit klaren Verantwortlichkeiten und einer stabilen<br />

Erfolgsmessung. Nicht zuletzt macht sie die Praxis erfolgreich."<br />

Die BCG-Studie zeigt, dass die langfristige Rendite durchschnittlich höher ausfällt, wenn Käufer<br />

Unternehmen in ihrem Kerngeschäftsbereich übernehmen. Ein weiteres, unerwartetes Ergebnis der Studie:<br />

Käufer erzielen eher Wert, wenn sie im Ausland einkaufen – auch wenn das Risiko oftmals höher erscheint<br />

als bei einer Transaktion im Inland.<br />

"Der ideale Zeitpunkt für ein Übernahmeangebot ist kurz vor einem wirtschaftlichen Aufschwung oder zu<br />

einem frühen Zeitpunkt einer M&A-Welle in der jeweiligen Branche", erklärt Alexander Roos, BCG-<br />

Partner und M&A-Experte. "Käufer, die früh im Zyklus ihre sorgfältig vorbereiteten Übernahmen tätigen,<br />

haben deutlich weniger Konkurrenz und somit eine größere Auswahl an Übernahmezielen, deren<br />

Bewertungen noch nicht nach oben getrieben wurden."<br />

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