12.12.2012 Aufrufe

MERGERS & ACQUISITIONS

MERGERS & ACQUISITIONS

MERGERS & ACQUISITIONS

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

29.) Ernst & Young-Studie zum Private-Equity-Markt in Deutschland<br />

(August 2011)<br />

M&A-Yearbook 2011/2012<br />

Zahl der Transaktionen im ersten Halbjahr gestiegen / Erholung auch bei Transaktionswerten /<br />

Finanzinvestoren nutzen besseres Marktumfeld und trennen sich von Beteiligungen: Zahl und Wert der<br />

Exits deutlich gestiegen<br />

Der deutsche Private Equity-Markt ist im ersten Halbjahr dieses Jahres in Bewegung geraten: Die Zahl der<br />

Transaktionen stieg im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2010 von 46 auf 52, der Wert der Transaktionen<br />

stieg von 2,5 auf 4 Mrd. Euro. Damit hat der deutsche Private Equity-Markt den Tiefpunkt hinter sich<br />

gelassen, den er in der zweiten Jahreshälfte 2010 erreicht hatte. Besonders stark gestiegen ist die Zahl der<br />

Unternehmensverkäufe aus dem Portfolio von Finanzinvestoren: Insgesamt trennten sich die Investoren im<br />

ersten Halbjahr von 43 Unternehmensbeteiligungen und erlösten dabei 8,8 Milliarden Euro. Zu diesen<br />

Ergebnissen kommt eine Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young, die den<br />

deutschen Private Equity-Markt untersucht.<br />

„Auf dem deutschen Private Equity-Markt geht es wieder aufwärts, die Talsohle scheint durchschritten“,<br />

stellt Joachim Spill, Leiter des Bereichs Transaction Advisory Services bei Ernst & Young EMEIA, fest.<br />

Als wichtiges Anzeichen für die Erholung wertet Spill den starken Anstieg der Exits: „Die Zahl der Exits<br />

hat sich im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2010 mehr als verdoppelt, der Transaktionswert hat sich sogar<br />

vervierfacht – so viel haben die Investoren zuletzt im Boomjahr 2007 bei Verkäufen erlöst“. Hauptgründe<br />

für den starken Anstieg bei den Exits sind laut Spill das verbesserte Börsenumfeld und das wiedererwachte<br />

Interesse strategischer Käufer: „Immer mehr Industrieunternehmen sind dank gut gefüllter Kassen wieder<br />

bereit und in der Lage, Konkurrenten aus dem Portfolio von Finanzinvestoren zu übernehmen und dafür<br />

akzeptable Preise zu bezahlen“, so Spill. Die Private Equity-Firmen nutzen dieses verbesserte Umfeld, um<br />

verstärkt aus Firmen auszusteigen – nicht zuletzt, um Gelder an ihre Investoren auszuschütten und sich so<br />

für neue Finanzierungsrunden zu empfehlen. Zudem wird wieder Kapital frei für neue Investitionen.<br />

Nachdem bereits 2010 erstmals seit 2007 auch wieder Ausstiege per Börsengang möglich waren, setzte<br />

sich dieser Trend in diesem Jahr fort: Vier Beteiligungen wurden im ersten Halbjahr erfolgreich an die<br />

Börse gebracht, dabei wurden insgesamt 700 Millionen Euro erlöst. Am häufigsten verkauften die PE-<br />

Gesellschaften aber an strategische Investoren: 24 Transaktionen spülten insgesamt 5,9 Milliarden Euro in<br />

die Kassen der Finanzinvestoren.<br />

Mittelgroße Transaktionen dominieren - Engpass bei Kaufobjekten<br />

Während es im Krisenjahr 2009 immerhin noch zwei große Transaktio-nen im Wert von über 1 Milliarden<br />

Euro gegeben hatte, fand im Jahr 2010 nur eine Transaktion in dieser Größenordnung statt. Im ersten<br />

Halbjahr 2011 war kein einziger „Mega-Deal“ mehr zu verzeichnen. Mit einem Volumen von mehr als 900<br />

Millionen Euro war der Verkauf des Carbon Black-Geschäft von Evonik an den Finanzinvestor Rhône<br />

Capital die größte Transaktion – gefolgt vom Erwerb der Jack Wolfskin GmbH durch Blackstone, der<br />

Schätzungen zufolge ein Volumen von 700 Millionen Euro hatte. Fünf weitere Transaktionen lagen<br />

zwischen 100 und 500 Millionen Euro.<br />

„Obwohl die Banken durchaus wieder bereit sind, größere Transaktionen mit zu finanzieren, werden<br />

Milliarden-Deals mittelfristig die Ausnahme bleiben“, erwartet Wolfgang Taudte, Partner bei Ernst &<br />

Young. Eine Rückkehr zum Rekordniveau der Boomjahre hält er zudem für ausgeschlossen – was auch am<br />

Fehlen von Zielunternehmen liege: „Es mangelt derzeit nicht an Kapital sondern an attraktiven größeren<br />

Kaufobjekten“. Ob es also in den kommenden Monaten zu einem weiteren Aufschwung am deutschen<br />

Private Equity-Markt komme, sei unsicher, so Taudte. Dem stehen auch die anhaltenden Turbulenzen an<br />

den Finanzmärkten im Zusammenhang mit der europäischen und US-Schuldenkrise im Wege, die zu einer<br />

Verunsicherung auf Seiten der Investoren führe. Zudem blicken die großen PE-Gesellschaften zuneh-mend<br />

in Richtung Schwellenländer und halten dort Ausschau nach Kaufgelegenheiten: „Der Trend geht eindeutig<br />

in Richtung Emerging Marktes – dort wittern die Investoren derzeit die größten Chancen“. Allerdings<br />

zeigen zunehmend auch Investoren aus Schwellenländern Interesse an deutschen Unternehmen: So wurden<br />

zum Beispiel die deutschen Automobilzulieferer Preh, Saargummi und KSM Castings von Private Equity-<br />

Gesellschaften an chinesische Bieter verkauft.<br />

53

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!