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MERGERS & ACQUISITIONS

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M&A-Yearbook 2011/2012<br />

18.) Oliver Wyman-Studie zum internationalen Logistikmarkt: Starkes Wachstum von Logistikern<br />

durch M&A-Aktivitäten<br />

(Juni 2011)<br />

• Starkes Wachstum von Logistikern durch M&A-Aktivitäten<br />

• Nachholbedarf bei der Profitabilität<br />

• Ausgeglichenes Geschäftsportfolio und integrierte Netzwerke sind wichtige Schlüssel zum Erfolg<br />

Viel Umsatz, wenig Gewinn, aber die Krise bravourös überstanden: Über ausgeprägte M&A-Aktivitäten<br />

haben viele der international führenden Logistiker bis zur Wirtschaftskrise ihren Umsatz nachhaltig<br />

gesteigert und sind zum Teil rasant gewachsen. Die Profitabilität konnte allerdings nicht mithalten, Werte<br />

wurden massiv vernichtet. Den Markteinbruch 2009 haben die Unternehmen indes hervorragend<br />

gemeistert. Bereits 2010 überschritt ihr Umsatz das Vorkrisenniveau, ihre Profitabilität übertraf sogar den<br />

Wert von 2006. Insgesamt zeigt sich, dass Logistiker mit ausgeprägten M&A-Aktivitäten eine deutlich<br />

niedrigere Profitabilität aufweisen als organisch wachsende Unternehmen. Zu diesem Ergebnis kommt die<br />

internationale Studie "Profitables Wachstum in der Logistik" von Oliver Wyman, die die Entwicklung von<br />

Umsatz und Profitabilität der 50 führenden Logistiker im Zeitraum 2004 bis 2010 untersucht. Aus der<br />

Studie ergeben sich konkrete Handlungsfelder, um nach einer Akquisition profitables Wachstum<br />

sicherstellen zu können.<br />

Das Volumen des internationalen Logistikmarkts belief sich 2010 auf knapp 1,2 Billionen Euro. Die 50<br />

größten Unternehmen stehen für ein Drittel des Markts. Dabei zeigen Umsatzwachstum und Profitabilität<br />

der Top 50 in den vergangenen Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung. Von 2004 bis 2010 stieg ihr<br />

Umsatz pro Jahr durchschnittlich um 7,6 Prozent. Der Branchenschnitt lag in dieser Zeit bei lediglich 2,4<br />

Prozent. Damit wuchsen die Top-Player dreimal so schnell wie der Rest der Branche. Zugleich aber ging<br />

die Profitabilität deutlich zurück. Vor der Wirtschaftskrise sank das EBITDA der führenden Logistiker um<br />

rund ein Viertel - von 12,4 Prozent im Jahr 2004 auf 9,8 Prozent 2008. "Die Unternehmen waren in den<br />

wirtschaftlich starken Jahren trotz Wachstum nicht in der Lage, ihren Wert zu steigern", sagt Joris D'Incà,<br />

Partner und Logistikexperte von Oliver Wyman. "Vielmehr haben ihre Anteilseigner Geld verloren." Vom<br />

Markteinbruch im Jahr 2009 haben sich die Top-50-Unternehmen indes rasch erholt. Aufgrund knapper<br />

Ressourcen, konsequenter Restrukturierungsmaßnahmen und einer überraschend starken Nachfrage ging es<br />

sowohl bei den Einnahmen als auch beim Profit klar aufwärts. So lag bereits 2010 der Umsatz über dem<br />

Niveau von 2008. Die Profitabilität der Top-Player erreichte mit knapp zwölf Prozent sogar einen besseren<br />

Wert als 2006.<br />

M&A-Aktivitäten häufig opportunitätsgetrieben<br />

Maßgebliche Ursache für das überdurchschnittliche Wachstum der Logistiker waren ihre ausgeprägten<br />

M&A-Aktivitäten. Von 2004 bis 2010 kamen 19 Unternehmen insgesamt auf mehr als 200 Zukäufe und<br />

waren damit besonders aktiv im Transaktionsmarkt. Mit rund 50 M&As agierten zudem 21 Player moderat.<br />

Kernproblem der Transaktionen: Akquisitionen haben die einzelnen Unternehmen zwar größer gemacht,<br />

die Profitabilität aber verbesserten sie nur in den seltensten Fällen. So hat sich bei Logistikern, die im<br />

untersuchten Zeitraum nicht zukauften, das EBITDA deutlich besser entwickelt als bei denjenigen Firmen,<br />

die im Transaktionsmarkt aktiv waren. Dies lässt den Schluss zu, dass M&A-Aktivitäten sehr häufig<br />

opportunitätsgetrieben sind, ihnen selten eine belastungsfähige Strategie zugrunde liegt und darüber hinaus<br />

die Integration der akquirierten Firmen in die vorhandenen Strukturen und logistischen Netzwerke des<br />

Käufers nur unzureichend gelingt.<br />

Dennoch herrscht in der internationalen Logistikindustrie ein unverändert starker Konsolidierungsdruck.<br />

Die Branche ist nach wie vor stark fragmentiert. Kleinere und mittelgroße Unternehmen dominieren. Diese<br />

jedoch sind immer seltener in der Lage, die wachsenden Erwartungen der Kunden an Leistungsfähigkeit<br />

und Know-how zu erfüllen. So werden sie zu Akquisitionszielen für Wettbewerber. "Einige der großen<br />

Logistiker haben eine gut gefüllte Kasse", erklärt D'Incà. "Deshalb werden wir in naher Zukunft noch so<br />

manche Akquisition im Markt beobachten können. Entscheidend wird sein, ob und wie die Unternehmen<br />

anschließend profitables Wachstum sicherstellen."<br />

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