verkehrsmanagement - Marko Barth
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VERKEHRSMANAGEMENT<br />
3.6.1 Bedarfsermittlung<br />
GROSSES STUDIENPROJEKT 03/04<br />
Bei der Planung von Fahrradabstellanlagen steht man zwangsläufig vor der Frage,<br />
wie stark die Nachfrage bzw. wie hoch der Bedarf an solchen Anlagen seitens der<br />
Nutzer ist. Generell sind Fahrradabstellanlagen überall dort notwendig, wo<br />
regelmäßig Fahrräder abgestellt werden. Der Bedarf an Stellplätzen ist jedoch von<br />
verschiedenen Faktoren abhängig, was eine korrekte Schätzung schwierig macht.<br />
Bei einer Schätzung – dem ersten Ansatz einer Bedarfsermittlung – wird zunächst<br />
erfasst, wie hoch die Zahl der abgestellten Fahrräder im Plangebiet ist. Zudem<br />
bedeutsam ist die städtebauliche Nutzungsstruktur und -dichte. Diese wäre auf<br />
Johanniskreuz vergleichbar mit der Anzahl an möglichen Zielen<br />
(touristisch/naturräumlich). Daneben findet auch die Quantität und Qualität der<br />
Wegeinfrastruktur Berücksichtigung.<br />
Das Ergebnis einer solchen Erhebung ist stark abhängig von der Jahreszeit und<br />
dem Wetter. Als idealer Zeitpunkt für eine Erhebung gelten trockenes Wetter, sowie<br />
die Monate Mai/Juni und September/Oktober. Erhebungen an Regentagen können<br />
hierbei Aufschluss über den Grundbedarf geben. Auch zu berücksichtigen sind die<br />
Betriebs- und Öffnungszeiten der Einrichtungen am Zielort (Werks-, Schul-, oder<br />
Semesterferien, besondere Veranstaltungen, etc.). 53<br />
Neben einer Bestandsaufnahme vor Ort und der Berücksichtigung geeigneter<br />
Zeitpunkte für die Erhebung, sollten auch folgende Zusammenhänge<br />
Berücksichtigung finden 54 :<br />
• Je größer die gesellschaftliche Akzeptanz des Fahrradfahrens ist, desto<br />
häufiger wird das Fahrrad als Verkehrsmittel gewählt.<br />
• Je höher der Radverkehrsanteil am Gesamtverkehr ist, desto größer ist der<br />
Bedarf an Abstelleinrichtungen im privaten und öffentlichen Raum.<br />
• Je attraktiver die Wegeinfrastruktur für das Radfahren ist (z.B. im Wald die<br />
Attraktivität der Wegeführung), desto häufiger wird das Fahrrad gewählt.<br />
• Je besser die Zugänglichkeit zu Abstelleinrichtungen im privaten wie im<br />
öffentlichen Raum ist, desto eher fällt die Wahl auf das Verkehrsmittel<br />
Fahrrad.<br />
53<br />
Forschungsgemeinschaft für das Straßen- und Verkehrswesen; (1995); Hinweise zum<br />
Fahrradparken; S.05<br />
54<br />
Forschungsgemeinschaft für das Straßen- und Verkehrswesen; (1995); Hinweise zum<br />
Fahrradparken; S.06<br />
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