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Extraterrestrische Physik Dienstag<br />

EP 5 Planeten und Monde<br />

Zeit: Dienstag 14:30–18:10 Raum: HS 15<br />

Hauptvortrag EP 5.1 Di 14:30 HS 15<br />

Extrasolare Planeten — •Rauer Heike — Institut für Weltraumsensorik<br />

und Planetenerkundung, Rutherfordstr. 2, 12489 Berlin<br />

Seit dem Jahr 1995 ist die Zahl <strong>der</strong> bekannten extrasolaren Planeten<br />

um sonnenähnliche Sterne auf mehr als 70 angestiegen. Es handelt sich<br />

in allen Fällen um massereiche Planeten, die durch die ’Radialgeschwindikeitsmethode’<br />

entdeckt wurden. Dabei wird die periodische Variation<br />

<strong>der</strong> Radialgeschwindigkeit des Zentralsterns, verursacht durch die Bewegung<br />

um den gemeinsamen Schwerpunkt Stern-Planet, aus <strong>der</strong> Dopplerverschiebung<br />

des Sternspektrums best<strong>im</strong>mt. Eines <strong>der</strong> wesentlichen<br />

zukünftigen Ziele zur Untersuchung extrasolarer Planeten ist die Entdeckung<br />

terrestrischer Planeten. Eine hierfür viel versprechende Messmethode<br />

ist die sogennante ’Transitmethode’, bei <strong>der</strong> photometrisch die<br />

Verdunkelung des Zentralsterns bei Durchgang des Planeten durch die<br />

Sichtlinie Erde-Planet gemessen wird. Der Vortrag gibt einen Überblick<br />

ueber die Charakteristika <strong>der</strong> bisher entdeckten extrasolaren Planeten,<br />

und wird die ’Transitmethode’ und ihre Anwendung in Satellitenmission<br />

(z.B.: COROT/CNES, Eddington/ESA) vorstellen.<br />

EP 5.2 Di 15:10 HS 15<br />

Wo sind die massereichen inneren extrasolaren Planeten? —<br />

•Martin Pätzold1 und Heike Rauer2 — 1Institut für Geophysik<br />

und Meteorologie, Universität zu Köln — 2DLR Institut für Weltraumsensorik<br />

und Planetenerkundung Berlin<br />

Bisher sind 76 extrasolare Planeten um Hauptreihensterne <strong>der</strong> Spektraltypen<br />

F, G, K entdeckt worden. Die Min<strong>im</strong>almassen dieser Planeten<br />

liegen zwischen Bruchteilen einer Jupitermasse und bis zu 15 Jupitermassen.<br />

Die grossen Halbachsen <strong>der</strong> planetaren Orbits liegen zwischen<br />

0.04 AU < a < 4 AU. Aufgrund des Auswahleffektes <strong>der</strong> Beobachtungsmethode<br />

wurden nur sehr massereiche (>> eine Jupitermasse) Planeten<br />

auf Orbits mit a > 1 AU gefunden. Für a < 0.1 AU wurden jedoch<br />

keine Planeten gefunden, die massereicher als 1 Jupitermasse sind. Wir<br />

erklären das Nichtvorhandensein dieser massereicher Planeten für a <<br />

0.1 AU durch Gezeitenkräfte, die zwischen dem Zentralstern und dem<br />

Planeten ausgetauscht werden und die direkt zu einer Verringerung <strong>der</strong><br />

grossen Halbachse des Planetenorbits führen und den Planeten in die<br />

Roche-Zone des Zentralsterns hineinwan<strong>der</strong>n lassen.<br />

EP 5.3Di 15:25 HS 15<br />

Stratigraphie und Alter vulkanischer Einheiten in <strong>der</strong><br />

Gruithuisen-Region des Mondes — •Roland Wagner1 , James<br />

W. Head III2 , Ursula Wolf1 und Gerhard Neukum1 — 1DLR, Institut für Weltraumsensorik und Planetenerkundung — 2Dept. Geol.<br />

Sciences, Brown Univ., Providence/R.I.<br />

Neben den beson<strong>der</strong>s auf <strong>der</strong> Mondvor<strong>der</strong>seite weit verbreiteten Marebasaltflächen<br />

sind nur vereinzelt irdischen Vulkanen ähnliche Dome vorhanden.<br />

Ein <strong>der</strong>artiges Zentrum vulkanischer Aktivität befindet sich<br />

nahe des Kraters Gruithuisen. Photogeologische Kartierung und Kratermessungen<br />

auf den einzelnen geologischen Einheiten wurden durchgeführt,<br />

um mittels eines Einschlagschronologiemodells den Zeitablauf<br />

<strong>der</strong> geologischen Entwicklung zu rekonstrieren. (1) Durch einen Großeinschlag<br />

vor ca. 3.9 Gyr (1 Gyr = 1 Milliarde Jahre) entstand das<br />

Imbriumbecken, und an dessen Nordwestrand vor etwa 3.7-3.8 Gyr <strong>der</strong><br />

260 km große Krater Iridum. Die Hochlandeinheiten bestehen zum<br />

Großteil aus <strong>der</strong>en Auswurfsmaterial. (2) Nach einer geologisch kurzen<br />

Zeitspanne entstanden danach durch För<strong>der</strong>ung viskoser Magmen die<br />

Gruithuisen-Dome vor etwa 3.7-3.8 Gyr. (3) Etwa 150 Millionen Jahre<br />

nach <strong>der</strong> Tätigkeit <strong>der</strong> Dome wurden große Mengen basaltischer Magmen<br />

<strong>im</strong> Imbrium-Becken, <strong>im</strong> Iridum-Krater, und <strong>im</strong> angrenzenden Oceanus<br />

Procellarum geför<strong>der</strong>t. Diese Tätigkeit hielt mit Hauptaktivitäten vor<br />

3.55 Gyr, 3.2-3.3 Gyr, und 2.5 Gyr Jahren mehr als eine Milliarde Jahre<br />

an.<br />

EP 5.4 Di 15:40 HS 15<br />

Die hochauflösende Stereo- und Farbkamera HRSC auf Mars<br />

Express — •Gerhard Neukum für die HRSC Team-Kollaboration<br />

— DLR Berlin, Institut für Weltraumsensorik und Planetenerkundung,<br />

Rutherfordstr. 2, 12489 Berlin<br />

Die High Resolution Stereo Camera (HRSC) übern<strong>im</strong>mt mit <strong>der</strong> bildhaften<br />

Erfassung <strong>der</strong> Marsoberfläche in hoher Auflösung und in Stereo<br />

eines <strong>der</strong> Hauptziele <strong>der</strong> europäischen Mars Express Mission. Die HRSC<br />

ist ein Zeilenscanner, <strong>der</strong> mit 9 parallel angeordneten Zeilendetektoren<br />

ausgestattet ist und damit gleichzeitig Bil<strong>der</strong> in hoher Auflösung (10 m),<br />

in Dreifach-Stereo, in vier Farben und unter 5 unterschiedlichen Beobachtungswinkeln<br />

aufnehmen kann. Daneben verfügt HRSC über einen<br />

beson<strong>der</strong>s hochauflösenden Kanal, <strong>der</strong> mit einem Flächendetektor ausgerüstet<br />

ist und bis zu 2 m Auflösung erreicht. Die Flughardware des<br />

Exper<strong>im</strong>entes wurde inzwischen fertiggestellt und vor Abgabe an die<br />

ESA intensiv getestet. Die Testdaten belegen die hervorragenden Eigenschaften<br />

und die Leistungsfähigkeit des Instrumentes. Innerhalb <strong>der</strong><br />

nominellen Missionsdauer (1 Marsjahr) werden mindestens 50 % <strong>der</strong> Marsoberfläche<br />

mit besser als 10 m, etwa 70 % mit besser als 30 m und 100 %<br />

mit besser als 100 m Auflösung pro Bildpunkt erfaßt. Wissenschaftlich<br />

konzentriert sich das HRSC Exper<strong>im</strong>ent auf Fragen zur geologischen und<br />

kl<strong>im</strong>atischen Entwicklung des Mars und insbeson<strong>der</strong>e auf die Rolle des<br />

Wassers.<br />

Hauptvortrag EP 5.5 Di 16:30 HS 15<br />

Dawn: eine Discovery Mission zu den Protoplaneten Vesta und<br />

Ceres — •R. Jaumann, C. Russell, A. Coradini, B. Feldman, A.<br />

Konopliv, T. McCord, L. McFadden, H. McSween, S. Mottola,<br />

G. Neukum, C. Pieters, C. Raymond, D. Smith, M. Sykes,<br />

B. Williams und M. Zuber — DLR, Rutherfordstr. 2, 12489 Berlin<br />

4 Vesta und 1 Ceres sind zwei gegensätzliche terrestrische Protoplaneten.<br />

Ceres hat sich seit ihrer Entstehung <strong>im</strong> frühen Sonnensystem kaum<br />

verän<strong>der</strong>t, während Vesta in seiner Frühphase eine signifikante Aufheizung<br />

und Differenzierung erfahren hat. Beide sind seit Anbeginn des<br />

Sonnensystems als planetare Körper intakt geblieben und sind somit ein<br />

Abbild <strong>der</strong> Ereignisse und Prozesse während <strong>der</strong> Planetenentstehung.<br />

Ceres hat einen pr<strong>im</strong>itiven Aufbau, enthält wasserhaltige Mineralien,<br />

vermutlich Frost auf <strong>der</strong> Oberfläche und möglicherweise eine dünne Atmosphäre.<br />

Die Oberfläche von Vesta ist mit basaltischer Lava bedeckt<br />

und möglicherweise ähnlich wie be<strong>im</strong> Erdmond durch das Abkühlen eines<br />

” Magma Ozeans“ entstanden. Vesta weist die Spuren mächtiger Kollisionen<br />

auf, wie ein großer nahe dem Südpol gelegenen Krater zeigt. Von<br />

dort stammen vermutlich die Howardit-, Eucrit -und Diogoni - Meteoriten<br />

(HED).<br />

Eine eingehende Untersuchung <strong>der</strong> geophysikalischen und geochemischen<br />

Gegebenheiten dieser Asteroiden wird Rückschlüsse über die kritischen<br />

Parameter <strong>der</strong> Planetenentstehung und die Prozesse <strong>der</strong> nachfolgenden<br />

Entwicklung erlauben. 200 Jahre nach ihrer Entdeckung sollen<br />

Ceres und Vesta nun <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> NASA Discovery Mission ”Dawn”<br />

untersucht werden.<br />

EP 5.6 Di 17:10 HS 15<br />

Middle-Late Amazonian Plains Volcanism in Tempe Terra,<br />

Mars — •Ernst Hauber 1 , Peter Kronberg 2 , Ursula Wolf 1 ,<br />

and Gerhard Neukum 1 — 1 Institut für Weltraumsensorik und Planetenerkundung,<br />

DLR, Rutherfordstr. 2, 12489 Berlin — 2 Institut für Geologie<br />

und Paläontologie, TU Clausthal, Leibnizstr. 10, 38678 Clausthal-<br />

Zellerfeld<br />

The Tempe Volcanic Province (TVP) on Mars is characterized by low<br />

shields, cones, sheet flows, pit craters, maars, rift zones, and grabens.<br />

We investigate its topography, morphology, and age. Our morphometric<br />

measurements confirm earlier suggestions that the TVP is directly comparable<br />

to terrestrial plains volcanism as observed in the Snake River<br />

Plains. In addition, we find surface features (lava tubes, sinuous rilles,<br />

cin<strong>der</strong> cones) which have not been noted in the TVP before. We map<br />

lava flows in Viking <strong>im</strong>ages and measure their <strong>im</strong>pact crater density. We<br />

<strong>der</strong>ive absolute crater model ages between 1.1 Ga and 0.5 Ga, corresponding<br />

to Middle-Late Amazonian. We also measure crater density in<br />

high resolution MOC <strong>im</strong>ages: A model age of 0.9 Ga is consistent with<br />

the Viking-based ages. The results suggest that the TVP formed over an<br />

extended period relatively late in Martian history. Morphologically, the<br />

TVP resembles basaltic volcanic fields (VF) on Earth. Terrestrial VF are<br />

often associated with hot spots. Even small VF are assumed to be fed by<br />

plumes, and recent work argues for a large number of small plumes on<br />

Earth. In analogy, a diffuse mantle upwelling on top of a hotspot with<br />

low rates of magma supply meeting a previously weakened lithosphere<br />

could have contributed to the formation of the TVP.

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