05.01.2013 Aufrufe

Download der Druckvorlage im PDF-Format (1.4 MB - DPG-Tagungen

Download der Druckvorlage im PDF-Format (1.4 MB - DPG-Tagungen

Download der Druckvorlage im PDF-Format (1.4 MB - DPG-Tagungen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Didaktik <strong>der</strong> Physik Montag<br />

DD 3 Klassische Physik I<br />

Zeit: Montag 11:20–12:20 Raum: HS 1<br />

DD 3.1 Mo 11:20 HS 1<br />

Der Teapot Effect — •Herbert Römer — S<strong>im</strong>rockstr. 28a, 53619<br />

Rheinbreitbach<br />

Je<strong>der</strong> kennt das ärgerliche Phänomen, dass eine Flüssigkeit be<strong>im</strong> Ausgießen<br />

aus einer Kanne häufig den Ausgießer entlang läuft. Erst 1956<br />

wurde es von M. REINER exper<strong>im</strong>entell und 1957 von J. B. KELLER<br />

theoretisch untersucht. J. WALKER beschrieb diese Arbeiten, einschließlich<br />

des sog. Coanda-Effektes, <strong>im</strong> Scientific American 1984. Erst in<br />

jüngster Zeit hat <strong>der</strong> Teapot Effect Eingang in Physiklehrbücher gefunden<br />

(BERGMANN-SCHAEFER I, 1998, auf <strong>der</strong> Basis des Ausatzes von<br />

J. WALKER). 1994 wurde er von S. F. KISTLER und L. E. SCRIVEN<br />

theoretisch umfassend durch Lösung u. a. <strong>der</strong> Navier-Stokes-Gleichungen<br />

mit <strong>der</strong> Methode <strong>der</strong> finiten Elemente auf einem Supercomputer untersucht.<br />

Die Rechenergebnisse wurden exper<strong>im</strong>entell verifiziert. Ein<br />

Überblick über die Erforschung dieses Alltagsphänomens für die Didaktik<br />

erscheint angebracht.<br />

DD 3.2 Mo 11:40 HS 1<br />

Auftrieb und Wirbeldichte be<strong>im</strong>Fliegen — •Wolfgang Send —<br />

San<strong>der</strong>sbeek 20, 37085 Göttingen<br />

Zu den Gründen, aus denen viele Lehrende vor dem Unterrichten <strong>der</strong><br />

”Physik des Fliegens” zurückschrecken, zählt die ungeklärte Rolle <strong>der</strong><br />

Wirbel als Voraussetzung für die Entstehung von Auftrieb: Zumeist bildet<br />

die sogenannte reibungsfreie Strömung die Grundlage <strong>der</strong> Erklärung,<br />

in <strong>der</strong> gar keine Wirbel vorhanden sein sollten, die aber gleichwohl eine<br />

Auftriebskraft auf eine Tragfläche ausübt.<br />

In vielen Lehrbüchern wird auch nur ein zweid<strong>im</strong>ensionaler Schnitt<br />

DD 4 Klassische Physik II<br />

durch eine Tragfläche behandelt. Dieser Zugang ist historisch entstanden,<br />

aber unverän<strong>der</strong>t berechtigt; an<strong>der</strong>erseits sind die Tragflächen eines<br />

Flugzeugs <strong>im</strong>mer endlich lang. Diese Wi<strong>der</strong>sprüche lassen sich sowohl<br />

mathematisch wie von <strong>der</strong> physikalischen Anschauung ausnahmslos aufklären.<br />

Da die Gründlichkeit <strong>der</strong> Aufklärung an allgemein bildenden<br />

Schulen ihre Grenzen hat, sollten die plausiblen Erklärungen aber wenigstens<br />

einen richtigen Kern umreißen.<br />

Der Vortrag trägt die Kernsätze zusammen, die für den Autor den physikalisch<br />

korrekten Zusammenhang von Auftrieb und Wirbeldichte kennzeichnen.<br />

Daraus werden plausible Erklärungen abgeleitet, die mit historischen<br />

und aktuellen Beobachtungen untermauert werden. Dazu zählen<br />

auch großräumige Analysen des Strömungsfeldes hinter einer Tragfläche,<br />

wie sie u.a. die sogenannte Particle Image Veloc<strong>im</strong>etry (PIV) liefert.<br />

DD 3.3 Mo 12:00 HS 1<br />

Piezokeramiken — HighTech <strong>im</strong> Alltag — •Marcus Nientiedt<br />

— Universität Münster, Institut für Didaktik <strong>der</strong> Physik, Wilhelm–<br />

Klemm–Str. 10, 48149 Münster<br />

Vom vielzitierten Piezofeuerzeug bis zu Anwendungen in Medizin<br />

und Computertechnik führt die Anwendungsspur des piezoelektrischen<br />

Effektes und seiner Umkehrung. Analog zum Beispiel <strong>der</strong><br />

Flüssigkristallanzeigen zeigt sich auch hier eine wachsende Diskrepanz<br />

zwischen vertrautem Umgang mit <strong>im</strong>mer mehr HighTech <strong>im</strong> Alltag und<br />

unserem Kenntnisstand bezüglich <strong>der</strong> zugrundeliegenden Physik.<br />

Es wird ein Überblick zum variantenreichen Einsatzspektrums <strong>der</strong> Piezokeramiken<br />

in unserer Alltagswelt gegeben, stets mit einem prüfenden<br />

Blick auf schulische Verwendbarkeit.<br />

Zeit: Montag 14:00–15:20 Raum: HS 1<br />

DD 4.1 Mo 14:00 HS 1<br />

Welchen Weg geht das Licht? — •Friedrich Herrmann, Holger<br />

Hauptmann und Thilo Wünscher — Abteilung für Didaktik<br />

<strong>der</strong> Physik, Universität Karlsruhe, 76128 Karlsruhe<br />

Es geht nicht - wie es <strong>der</strong> Titel vermuten lassen könnte - um Doppelspalt<br />

und Photonen, son<strong>der</strong>n um ganz gewöhnliche klassische Optik.<br />

Je<strong>der</strong> glaubt, die Antwort auf die Frage zu kennen: Der Weg des Lichts<br />

wird durch die Lichtstrahlen beschrieben. Tatsächlich hängt das, was wir<br />

gern als Lichtweg bezeichnen würden, von dem Modell ab, das man auf<br />

das Licht anwendet. Neben den Lichtstrahlen stellen die Energiestromlinien<br />

einen guten Kandidaten für den Lichtweg dar. Deren Verlauf ist oft<br />

überraschend und ganz an<strong>der</strong>s als <strong>der</strong> <strong>der</strong> Lichtstrahlen.<br />

Es werden zahlreiche Bil<strong>der</strong> von Energiestromlinienfel<strong>der</strong>n gezeigt und<br />

diskutiert. Mit Hilfe einiger weniger Regeln und mit etwas Übung kann<br />

je<strong>der</strong> solche Bil<strong>der</strong> skizzieren.<br />

DD 4.2 Mo 14:20 HS 1<br />

Bil<strong>der</strong>, die durch einen Punkt gegangen sind - Anmerkungen<br />

zur Entstehung einer Abbildung — •Schlichting H. Joach<strong>im</strong> —<br />

Didaktik <strong>der</strong> Physik WWU Muenster Wilhelm-Klemm-Str. 10 Muenster<br />

48149 Muenster<br />

In Lehrveranstaltungen zur geometrischen Optik in Schule und Hochschule<br />

zeigt sich <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong>, dass kaum angemessene physikalische<br />

Vorstellungen ueber das Zustandekommen einer optischen Abbildung anzutreffen<br />

sind. Es wird auf <strong>der</strong> Grundlage des euklidisch- keplerschen<br />

Modells des Lichts versucht, eine anschauliche Darstellung des Zustandekommens<br />

einer Abbildung zu geben. Dabei erweist sich <strong>der</strong> Durchgang<br />

des Lichtes durch ein kleines Loch als zentraler Gesichtspunkt.<br />

DD 4.3Mo 14:40 HS 1<br />

Die Dualität <strong>der</strong> klassischen und lorentzianischen Interpretation<br />

als didaktisches Hilfsmittel zur Einführung in die allgemeine<br />

Relativitätstheorie — •Jürgen Brandes — Danziger Str. 65<br />

D-76307 Karlsbad<br />

Am Beispiel <strong>der</strong> Schwarzschildmetrik und ihrer allgemein bekannten<br />

Darstellung als Trichter lässt sich die gekrümmte Raumzeit geometrisch<br />

veranschaulichen (klassische Interpretation von Einstein). Lorentzianisch<br />

interpretiert bedeutet Krümmung eine Kontraktion von Maßstabselementen<br />

abhängig von <strong>der</strong> Stärke des Gravitationsfeldes, [1], [2]. Ähnlich<br />

dual deutbar sind die Eigenschaften schwarzer Löcher, sie sind Teil einer<br />

gekrümmten Raumzeit o<strong>der</strong> veranschaulichen die Wirkungen von Gravitationsfel<strong>der</strong>n<br />

auf ideale Maßstäbe und Uhren. Die didaktischen Vorteile,<br />

bei einer Einführung in die allgemeine Relativitätstheorie beide Interpretationen<br />

zu diskutieren, werden ausgeführt.<br />

[1] J. Brandes, Die relativistischen Paradoxien und Thesen zu<br />

Raum und Zeit - Interpretationen <strong>der</strong> speziellen und allgemeinen<br />

Relativitätstheorie. 3. erw. Aufl. Karlsbad: VRI 2001<br />

[2] F. Selleri et al., Die Einstein’sche und lorentzianische Interpretation<br />

<strong>der</strong> speziellen und allgemeinen Relativitätstheorie. Karlsbad: VRI 1998<br />

DD 4.4 Mo 15:00 HS 1<br />

ZumHaidinger-Büschel — •Johannes Grebe-Ellis und Lutz-<br />

Helmut Schön — Humboldt-Universität zu Berlin<br />

Im Kontext einer Phänomenologie <strong>der</strong> Polarisation, die Polarisationszustände<br />

als Bildzustände beschreibt, kommt dem sogenannten<br />

”Haidinger-Büschel” eine zentrale Bedeutung zu, gestattet es doch, mit<br />

bloßem Auge etwas über den Polarisationszustand verschiedener Ansichten<br />

zu erfahren. In dem Beitrag werden das Phänomen selbst und<br />

die Umstände beschrieben, unter denen es erscheint. Mit den komplexen<br />

Bedingungen, die <strong>im</strong> Auge zum Auftreten des Haidinger-Büschels<br />

als Kontrastphänomen führen, hat sich seit den Hinweisen von Helmholtz<br />

ausführlich die Ophtalmologie beschäftigt. In <strong>der</strong> Physik ist das<br />

Phänomen, das 1844 erstmals von dem Wiener Mineralogen Wilhelm<br />

Haidinger beobachtet und beschrieben wurde, lange unbekannt geblieben,<br />

weil es sich nicht objektivieren lässt. Es wird dagegen gezeigt, dass in seinem<br />

Auftreten alle für die Polarisationsoptik charakteristischen Elemente<br />

zusammenwirken und dass sich die geometrischen Bedingungen dieses<br />

Zusammenwirkens auch objektiv anschauen lassen. Für den, <strong>der</strong> einen<br />

gewissen Übungsaufwand zu Beginn nicht scheut, kann das Haidinger-<br />

Büschel damit zu einem legit<strong>im</strong>en Untersuchungsmittel werden, das auf<br />

<strong>im</strong>mer erneut überraschende Weise das Sehfeld bereichert.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!