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Extraterrestrische Physik Dienstag<br />
EP 5.7 Di 17:25 HS 15<br />
Die Outflow Channel des Mars: MGS wirft neues Licht auf Viking<br />
und Pathfin<strong>der</strong> Ergebnisse — •Julia Lanz und Ralf Jaumann<br />
— Deutsches Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR), Rutherfordstrasse<br />
2, 12489 Berlin-Adlershof<br />
Wie bei den meisten erfolgreichen Mars-Missionen, hat auch die Mars<br />
Global Surveyor (MGS) Mission erstaunliche Einblicke in die Prozesse<br />
erbracht, die die Mars Oberfläche formten. Doch wie lassen sich diese<br />
Beobachtungen in die bestehenden Vorstellungen und Theorien einordnen?<br />
Unter Berücksichtigung <strong>der</strong> aktuellen Daten und in Kombination mit<br />
Viking und Pathfin<strong>der</strong> Daten wurden die Erosionsprozesse in <strong>der</strong> circum-<br />
Chryse Region erneut und umfassend untersucht. Max<strong>im</strong>ale Durchflußraten<br />
und Fließgeschwindigkeiten innerhalb <strong>der</strong> großen Outflow Channel<br />
wurden berechnet, sowie Sed<strong>im</strong>enttransportraten und erodierte Materialvolumen<br />
best<strong>im</strong>mt, um einen Überblick über die Erosionsbilanz <strong>der</strong><br />
Region zu erhalten. Ferner wurden neben den hydrologischen auch die<br />
geologisch/morphologischen Merkmale <strong>der</strong> Outflow Channel neu erfaßt<br />
und dokumentiert.<br />
Mit Hilfe dieser aktualisierten Datensätze und vergleichen<strong>der</strong> Studien<br />
auf <strong>der</strong> Erde (Geländebegehungen in Island und <strong>im</strong> Altai- Gebirge in<br />
SW-Sibirien) werden Theorien und Hypothesen u.a. <strong>im</strong> Zusammenhang<br />
mit <strong>der</strong> Entstehung <strong>der</strong> Outflow Channel und einem postulierten Mars<br />
Ozean in <strong>der</strong> Planetenfrühzeit auf ihre Gültigkeit hin überprüft und neue<br />
Beobachtungen analysiert und bearbeitet.<br />
EP 5.8 Di 17:40 HS 15<br />
Rezente Rillenerosion an einemDünenhang auf Mars innerhalb<br />
des letzten Jahres? — •Dennis Reiss und Ralf Jaumann —Deutsches<br />
Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Rutherfordstr. 2, 12489<br />
Berlin-Adlershof<br />
Die Entdeckung relativ rezenter Hangrinnenerosion (gullies) in hochauflösenden<br />
Bil<strong>der</strong>n auf dem Mars führte zu <strong>der</strong> Annahme, dass es auch<br />
heute noch flüssiges Wasser auf dem Mars geben könnte.<br />
In einem Bild vom Oktober 2001, welches an einem Dünenhang auf<br />
<strong>der</strong> Südhalbkugel (54,5 ◦ S und 347,3 ◦ W) aufgenommen wurde, sind sehr<br />
frisch erscheinende Erosionsformen zu erkennen, die irdischer Rillenerosion<br />
ähnlich sind. Die Rillen beginnen am Dünenkamm in einem dendritischen<br />
Muster und vereinigen sich bei abnehmen<strong>der</strong> Hangneigung zu<br />
Einzelrillen, die an <strong>der</strong> Dünenbasis ohne Bildung von Schwemmfächern<br />
auslaufen. Die einzelnen Hauptrillen weisen von Anfang bis Ende eine<br />
konstante Breite auf und folgen <strong>der</strong> Topographie des Hanges.<br />
Saisonale Beobachtungen des Dünenfeldes anhand von Bil<strong>der</strong>n als<br />
auch spektrale Albedo- und Temperaturdaten von <strong>der</strong> Mars Global Surveyor<br />
Mission, sowie die sehr frisch aussehenden Rillen deuten darauf<br />
hin, dass die Erosionsformen <strong>im</strong> letzten Marsfrühjahr entstanden sein<br />
könnten. Zu Beginn des Herbstes bildet sich auf dem Dünenfeld eine<br />
Frostbedeckung, die zu Winterende am stärksten ausgeprägt ist. Im<br />
Frühjahr kommt es bei steigenden Temperaturen bereits zu einem fast<br />
vollständigen Rückgang <strong>der</strong> Frostbedeckung. Die Rillen könnten durch<br />
Schmelzvorgänge von Wassereis o<strong>der</strong> durch Subl<strong>im</strong>ationsprozesse von<br />
CO2 <strong>im</strong> Frühjahr entstanden sein.<br />
EP 5.9 Di 17:55 HS 15<br />
Eine Datenbank globaler Talsysteme auf Mars basierend auf<br />
einer morphometrischen Klassifikation — •S. van Gasselt, D.<br />
Reiss, M. Hoyer, E. Hauber, K.-D. Matz und R. Jaumann —<br />
Deutsches Zentrum für Luft und Raumfahrt, Rutherfordstrasse 2, 12489<br />
Berlin<br />
Im Rahmen einer Untersuchung zur Hydrosphärenentwicklung des<br />
Mars wurden auf globaler Basis Talsysteme kartiert, morphometrisch vermessen<br />
und klassifiziert.<br />
Die Kartierung <strong>der</strong> Talsysteme wurde auf <strong>der</strong> Kartengrundlage von Viking<br />
Bildmosaiken und digitalen Geländemodellen mit einer horizontalen<br />
Auflösung von 500 m/Pixel durchgeführt. Die Klassifikation erfolgte nach<br />
morphologischen Gesichtspunkten um Fehlinterpretationen, die bei einer<br />
genetischen Klassifikation auftreten können, zu vermeiden.<br />
Die einzelnen Klassen umfassen longitudinale, dendritisch verzweigte,<br />
kurze parallel bzw. radial verlaufende Kanäle und tief eingeschnittene<br />
orthogonal zu einem Hang verlaufende Talsysteme.<br />
Der Verlauf <strong>der</strong> einzelnen Talsysteme wird über die geographischen<br />
Koordinaten sowie die Höhen des Ursprunges und des Endes eines jeden<br />
einzelnen Segmentes festgelegt. Darüberhinaus wurden Längen, Az<strong>im</strong>ute<br />
und mittlere Neigungswinkel aus den Einzelsegmenten berechnet. Die<br />
Talsysteme wurden zusammen mit ihren morphometrischen Daten in einer<br />
Datenbank zusammengeführt, die über eine webbasierte Schnittstelle<br />
selektiv und in je<strong>der</strong> Kombination <strong>der</strong> Parameter abgefragt werden kann.<br />
Die Ergebnisse können zur Weiterverarbeitung in GIS Anwendungen ausgegeben<br />
werden.