Sparkassen-Finanzgruppe Bayern - Bayerische Landesbank
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138 Lage- und Konzernlagebericht<br />
} Länderrisikostrategie<br />
} Bonitätsbeurteilung<br />
} Länderkredit-<br />
risikomodell<br />
} Zielportfolio<br />
} Risikofrüherkennung<br />
} Risikoüberwachung<br />
Zur Erschließung neuer Ertragspotenziale begleitet die <strong>Bayern</strong>LB ihre Kunden in aus<br />
ländische Wachstumsmärkte, wobei für ausgewählte Länder und Regionen eigene<br />
Strategien formuliert werden. Im Zuge ihrer Geschäftstätigkeit geht die <strong>Bayern</strong>LB daher<br />
bewusst Länderrisiken in begrenzter Höhe ein.<br />
Die Länderrisikopolicy regelt einheitlich und verbindlich die Definition und den<br />
Umgang mit Länderrisiken. Sie regelt insbesondere die Notwendigkeit eines Länder<br />
ratings für jedes Geschäft, die Messung des Länderrisikos, die Limitierung, Kompe<br />
tenzen und Überwachung einschließlich der Eskalationsstufen bei Limitüberschrei<br />
tungen.<br />
Wesentliches Instrument für die Messung des Länderrisikos ist das Länderrating.<br />
Es wird eine 25stufige Ratingskala verwendet. Die Länderratings werden von einem<br />
unabhängigen Research Team des Geschäftbereichs Volkswirtschaft und Research<br />
ermittelt und in regelmäßigen Abständen angepasst. Zur Beurteilung werden die wirt<br />
schaftlichen und politischen Verhältnisse eines Landes und insbesondere dessen Fähig<br />
keit zur Bedienung der Schulden anhand quantitativer und qualitativer Merkmale ana<br />
lysiert. Zudem werden laufend die Ratings der wichtigsten Emerging MarketLänder<br />
sowie die Ratings besonders instabiler Länder überwacht.<br />
Auf Basis eines Portfoliomodells werden neben dem Rating des Landes bzw. der<br />
zugehörigen Ausfallwahrscheinlichkeit und Verlustquote auch Länderkorrelationen<br />
sowie die Struktur der einzelnen Transaktionen für die Ermittlung des Länderrisikos<br />
berücksichtigt. Darüber hinaus werden mit Hilfe eines mehrstufigen Ampelsystems<br />
Risikokonzentrationen innerhalb des Portfolios gemessen. Alle Modellparameter und<br />
methodischen Rahmenbedingungen werden in regelmäßigen Abständen auf Konsis<br />
tenz und Plausibilität geprüft und im Kontext zur Säule 2 der Basel II Regularien weiter<br />
entwickelt.<br />
Die Steuerung und Überwachung erfolgt über die Limitierung der als risikorelevant<br />
eingestuften Länder analog zu den Ratingklassen und Branchenzielportfolien. Dabei<br />
findet eine simultane und aufeinander abgestimmte Limitierung sowohl auf Länder<br />
als auch auf Portfolioebene statt.<br />
Für die Quantifizierung von Verlusten aus Länderrisiken wird im LänderPortfoliomo<br />
dell ein normales Risikoumfeld unterstellt. Um zusätzlich Auswirkungen zukünftiger<br />
makroökonomischer Entwicklungen oder exogener Schocks und deren Auswirkung auf<br />
das Verlustpotenzial der <strong>Bayern</strong>LB zu simulieren, wurden verschiedene Szenarien ent<br />
wickelt und Stresstests durchgeführt. Analyse und Beurteilung der Ergebnisse hieraus<br />
ermöglichen frühzeitige Steuerungsmaßnahmen im Länderportfolio.<br />
Neben der Begrenzung von individuellen Länderrisiken bietet die dargestellte Metho<br />
dik die Möglichkeit einer ertrags und risikoorientierten Portfoliosteuerung.<br />
Das zentrale Länderrisikocontrolling überwacht laufend die Einhaltung der Länder<br />
limite und berichtet Überschreitungen im Rahmen des regelmäßigen Kredit und<br />
Länderrisikoreportings direkt an den Vorstand.