Sparkassen-Finanzgruppe Bayern - Bayerische Landesbank

140 Lage- und Konzernlagebericht
} Länderrisikovorsorge
} Marktpreisrisikomodelle
In den west­ und zentraleuropäischen Ländern (inkl. EU­ und Balkanstaaten) gewann
der wirtschaftliche Aufschwung trotz einer Erhöhung der Notenbankzinsen spürbar
an Fahrt. Das Exposure in den risikobehafteten Ländern ist konzernweit um 27 Prozent
(bankweit 27 Prozent) angestiegen.
Die hohen Rohstoffpreise ließen die Wirtschaft in Osteuropa und den GUS­Staaten
ungebremst expandieren und sorgten für weiter steigende Handels­ und Leistungs­
bilanzüberschüsse. Das Exposure in den osteuropäischen Ländern ist im Berichtsjahr
entsprechend der Osteuropastrategie der Bank deutlich gewachsen (konzernweite
Zunahme um 13 Prozent, bankweit 49 Prozent).
In der Region Australien/Ozeanien setzten die Volkswirtschaften den wirtschaftlichen
Aufschwung fort. Vor diesem Hintergrund hat sich auch das Exposure in dieser Region
entsprechend entwickelt (konzernweite Zunahme 55 Prozent, bankweit 55 Prozent).
Für alle erkennbaren Länderrisiken wurden Risikovorsorgemaßnahmen getroffen.
Durch die anhaltende Stabilisierung der Weltwirtschaft konnte die Länderrisikovor­
sorge im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 13 Mio. Euro gesenkt werden.
Entwicklung der Risikovorsorge für Länderisiken im Konzern
in Mio. EUR
Konzern
2006 2005 2004 2003 2002
Netto­Engagement* 24 66 67 167 182
Stand Länderrisikovorsorge 13 39 51 97 112
Vorsorgequote 53,2 % 58,2 % 76,2 % 58,3 % 61,6 %
* Summe der einzelnen länderbezogenen Engagements, auf die Vorsorge gebildet wurde
Marktpreisrisiko
Marktpreisrisiken umfassen potenzielle Verluste aufgrund der Veränderung von Markt­
preisen. Die BayernLB gliedert Marktpreisrisiken nach Risikofaktoren in Zinsänderungs­,
Währungs­, Aktienkurs­, Rohstoff­ und Volatilitätsrisiken. Marktpreisrisiken können
aus Wertpapieren (und wertpapierähnlichen Produkten), Geld­ und Devisenprodukten,
Rohstoffen, Derivaten, Währungs­ und Ergebnissicherungen, eigenkapitalähnlichen
Mitteln oder aus dem Aktiv­Passiv­Management resultieren.
Die BayernLB ermittelt ihre Marktpreisrisiken im Rahmen der täglichen Überwachung
mit Value at Risk­Verfahren auf Basis einer eintägigen Haltedauer und mit einem Kon­
fidenzniveau von 99 Prozent. Zur Ermittlung des Risikokapitalbedarfs für die Risiko­
tragfähigkeitsrechnung werden die Werte auf das einheitliche Konfidenzniveau von
99,96 Prozent unter Annahme eines Liquidationszeitraums von 20 Tagen skaliert.
Die Modelle berechnen potenzielle Verluste aus Marktpreisrisiken unter Berücksichti­
gung historischer Marktschwankungen (Volatilitäten) und Marktzusammenhängen. Im
Berichtsjahr wurde insbesondere Berechnung spezifischer Zinsrisiken weiter verfeinert
sowie eine historische Simulation in den ausländischen Stützpunkten eingeführt.