Sparkassen-Finanzgruppe Bayern - Bayerische Landesbank
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144 Lage- und Konzernlagebericht<br />
} Situative und<br />
strukturelle<br />
Liquiditäts-<br />
steuerung<br />
} Aufsichtsrechtliche<br />
Liquiditätskennzahl<br />
} Risikofrüherkennung<br />
Zur Darstellung der strukturellen Liquidität übermitteln die konzernstrategischen<br />
Töchter Kapitalbindungsbilanzen an die <strong>Bayern</strong>LB, die auf dieser Basis eine konzern<br />
weite Kapitalablaufbilanz erstellt. Die monatlichen Analysen im Berichtszeitraum<br />
haben gezeigt, dass das Liquiditätsdeckungspotenzial jederzeit die Liquiditätsbe<br />
darfe abdeckt.<br />
Zur Sicherstellung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit auch in Krisensituationen ver<br />
fügt die Bank über ein angemessenes Portfolio zentralbankfähiger Wertpapiere (Euro<br />
päische Zentralbank (EZB), Federal Reserve Bank (Fed)), welche taggleich etwaige<br />
ungeplante Zahlungsanforderungen abdecken können.<br />
Der Zugang zu den wichtigsten internationalen Geld und Kapitalmärkten durch die<br />
Platzierung von Certificates of Deposits, Medium Term Notes, Inhaberschuldverschrei<br />
bungen, Pfandbriefen, Kommunalschuldverschreibungen oder anderen Refinanzierungs<br />
instrumenten ist gewährleistet. Besondere Bedeutung hat dabei das Collateral Manage<br />
ment, das sowohl für die Absicherung der notwendigen Linien bei Handelspartnern als<br />
auch für die Qualität des Deckungsregisters der <strong>Bayern</strong>LB verantwortlich ist.<br />
Die Steuerung der strukturellen Liquidität erstreckt sich über einen Prognosezeitraum<br />
von 20 Jahren. Mittels geeigneter FundingInstrumente wird auf eine ausgewogene<br />
Refinanzierungsstruktur hingewirkt, um die Zahlungsfähigkeit der Bank auch mittel<br />
bis langfristig sicherzustellen.<br />
Im Rahmen der situativen Liquiditätssteuerung erfolgt zudem die Sicherstellung der<br />
Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Liquiditätsanforderung (§ 11 KWG/Grundsatz II).<br />
Es wird ein spezielles Prognose und Steuerungssystem eingesetzt, um die jederzeitige<br />
Einhaltung der internen und aufsichtsrechtlichen Untergrenzen zu gewährleisten. Im<br />
Berichtsjahr lag die Kennzahl gemäß Grundsatz II zwischen 1,14 und 1,25. Die Einhal<br />
tung der aufsichtsrechtlichen Anforderung (Kennzahl stets größer 1,0) war somit zu<br />
jeder Zeit gewährleistet.<br />
Die konzernstrategischen Beteiligungen stellen die Einhaltung der für sie geltenden<br />
nationalen bzw. branchenspezifischen Liquiditätsvorschriften eigenständig sicher. Die<br />
deutschen Banktöchter liefern der <strong>Bayern</strong>LB ihre Grundsatz II Kennzahl zu. Auch hier<br />
wurde zu keinem Zeitpunkt der Wert von 1,0 unterschritten.<br />
Das Liquiditätsrisiko der <strong>Bayern</strong>LB ist durch die getroffenen Steuerungsmaßnahmen<br />
vor Wegfall der Gewährträgerhaftung nach wie vor sehr gering. Durch den Einsatz der<br />
bevorrateten Liquidität in Neugeschäftsaktivitäten wird sich die Liquiditätssituation<br />
sukzessive in den nächsten Jahren normalisieren.<br />
Es ist geplant, das Liquiditätsrisiko über eine Kombination von Szenarioanalysen zu<br />
simulieren und die Ergebnisse hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Risikotragfähig<br />
keit zu bewerten. Die Funktionsweise basiert hierbei auf der Berechnung spezifischer<br />
Szenarien (z. B. DowngradingEvent), falls durch Frühindikatoren diese als hinreichend<br />
wahrscheinlich eingestuft werden.