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Theoretischer Teil<br />

2.4 Entwicklungsaufgaben vom Säugling bis zum jungen Erwachsenen<br />

In diesem Kapitel folgt eine allgemeine Einführung zum Thema Entwicklung, um<br />

danach die altersspezifischen Entwicklungsaufgaben zu erläutern. Wir beschränken<br />

uns auf das Lebensalter von 0 bis 20 Jahren. Danach, so scheint uns, müssen die<br />

Eltern keine zwingenden Erziehungsaufgaben mehr übernehmen.<br />

2.4.1 Allgemeine Einführung zu Entwicklungsaufgaben<br />

Die Psychologie der Entwicklung, so Montada (2002), hat die Aufgabe, Wissen bereit-<br />

zustellen, damit sich altersspezifische Entwicklungsaufgaben, Leistungsinventare<br />

und Entwicklungsnormen beschreiben lassen. Dabei sind aber interindividuelle Unter-<br />

schiede ebenso zu beachten, wie Geschlechts- und Kulturzugehörigkeit. (S. 14)<br />

Entwicklung passiert folglich einerseits durch die biologischen und psychischen<br />

Anlagen im Menschen selber, aber auch aufgrund von Einflüssen durch die Familie,<br />

den Freundeskreis, die Schule, die Gesellschaft. „Entwicklung kann als Anpassungs-<br />

prozess verstanden werden, der sich in einem beständigen Austausch des Individu-<br />

ums mit der Umwelt vollzieht“ (Köckeritz, 2004, S. 19).<br />

Der Begriff Entwicklungsaufgabe wurde vom Erziehungspsychologen James Havighurst<br />

geprägt. Er definierte 1948 ein Konzept über sechs Entwicklungsstufen. Dabei be-<br />

zeichnete er die Entwicklungsaufgaben als spezifische Aufgaben, die es in bestimmten<br />

Lebensabschnitten zu bewältigen gilt. Er verfolgte mit dem Konzept das Ziel, ent-<br />

wicklungspsychologisches Wissen zur Förderung pädagogisch kompetenten Handelns<br />

zu nutzen. (Oerter & Eva Dreher, 2002, S. 268)<br />

Die Quellen von Entwicklungsaufgaben sieht Havighurst auf den drei Ebenen:<br />

- biologische Veränderungen innerhalb des Organismus<br />

- Aufgaben, die durch die Gesellschaft gestellt werden<br />

- Werte und Ziele des Individuums selbst<br />

(Montada, 2002, S. 43f.)<br />

Körperliche Reifungsprozesse werden gemäss Havighurst also als Basis für die Ent-<br />

wicklungsaufgaben angesehen. Diese würden sich kulturell nur wenig unterscheiden.<br />

Die gesellschaftlichen Erwartungen an die Entwicklung drücken sich durch Normen<br />

aus, die altersbezogen, aber auch historisch einem Wandel unterliegen. Dazu kommen<br />

sodann noch die individuellen Ziele, wobei auch diese gesellschaftlich beeinflusst<br />

werden.<br />

Köckeritz (2004) meint ergänzend dazu, dass die Entwicklungsaufgaben und ihre<br />

Bewältigung auch abhängig sind vom Geschlecht und der Lebenslage der Individuen,<br />

die mit ihnen konfrontiert sind (S. 23). Innerhalb der Lebensspanne gibt es Zeit-<br />

räume, die für bestimmte Entwicklungsschritte mit den dazugehörigen Lern- und<br />

25

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