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1 Einleitung<br />
Einleitung<br />
In der vorliegenden Forschungsarbeit gehen die Autorinnen der Frage nach, welche<br />
öffentlichen Unterstützungssysteme Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder zur Ver-<br />
fügung stehen und ob diese aus der Sicht von Fachpersonen auch für Eltern mit einer<br />
leichten geistigen Behinderung ausreichen.<br />
Der nachfolgende Einleitungsteil zeigt auf, wie wir die momentane Situation im Zusam-<br />
menhang mit der von uns gewählten Thematik wahrnehmen und welche Forschungs-<br />
resultate und Literatur dazu vorhanden sind. Ebenfalls benennen wir die Grund-<br />
annahmen für die Arbeit und die Eingrenzungen, welche wir getroffen haben. Dann<br />
definieren wir die Fragestellung und die Zielsetzung und beschreiben unsere Motivati-<br />
on. Die Thematik „Eltern sein mit leichter geistiger Behinderung“ tangiert diverse<br />
Berufsfelder. In einer Gegenüberstellung von Sozialarbeit, Sozial- und Heilpädagogik<br />
werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufgezeigt. Als Abschluss der<br />
Einleitung führen wir die Leserin/den Leser in den Aufbau der Forschungsarbeit ein<br />
und zeigen auf, wo welche Fragestellung bearbeitet wird.<br />
1.1 Ausgangslage<br />
Erziehung und Sozialisation spielen in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen<br />
eine entscheidende Rolle, und Eltern als unmittelbare Bezugspersonen haben einen<br />
prägenden Einfluss darauf. Dabei ist es heute nicht einfach, der Elternrolle gerecht zu<br />
werden. Glaubt man Medienberichten, so bewirkt der gesellschaftliche Wandel mit<br />
veränderten Familienformen und -verhältnissen, aber auch der Werte- und Normen-<br />
wandel, dass die Eltern kaum mehr fähig sind, die Erziehungsaufgaben ohne Unter-<br />
stützung wahrzunehmen.<br />
Die neuen Erkenntnisse über die physische und psychische Entwicklung des Kindes<br />
haben die Voraussetzungen für ein gutes Gedeihen neu definiert und beeinflusst und<br />
damit auch die Aufgaben der Eltern verändert. Die Erziehungsanforderungen sind<br />
nicht einfacher geworden in den letzten Jahrzehnten, und Eltern müssen immer mehr<br />
Kompetenzen erwerben. (Valérie Berset, 2001, S. 1)<br />
Unseres Erachtens wird Erziehung jedoch häufig als Privatsache der Eltern angesehen.<br />
Der Staat greift erst dann ein, wenn das Wohl des Kindes gefährdet ist. Zudem versu-<br />
chen Fachstellen und Organisationen durch Projekte und Veranstaltungen Eltern zu<br />
motivieren, zu unterstützen und zu beraten, damit diese sich verstärkt mit Erziehungs-<br />
fragen befassen und sich die nötigen Kompetenzen aneignen. Ein Projekt, das dieses<br />
Ziel zurzeit sehr offensiv verfolgt, ist die nationale Kampagne „Stark durch Erziehung“<br />
des Schweizerischen Bundes für Elternbildung (vgl. www.e-e-e.ch).<br />
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