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Theoretischer Teil<br />

Alter an der Tagesordnung. Wo diese fehlen, werden sie oft erfunden. (Schenk-<br />

Danzinger, 2006, S. 234)<br />

Im Schulalter wird Leistung zu einer zentralen Aufgabe im emotionalen Bereich. Von<br />

einem Schulkind wird die Bereitschaft zur Arbeitsleistung erwartet, um mit den<br />

verschiedenen Anforderungen der Schule relativ selbstständig umgehen zu können.<br />

Dies bedingt eine gewisse emotionale Reife. So muss ein Schulkind in der Lage<br />

sein, Leistungen konzentriert, sorgfältig, aufmerksam und in einer vorgegebenen Zeit-<br />

spanne zu erbringen. Die erfolgreiche Bewältigung dieser Aufgaben ist ein wesent-<br />

licher Faktor für die Entwicklung des Selbstwertgefühls (Schenk-Danzinger, 2006,<br />

S. 200–205).<br />

Ebenfalls muss ein Schulkind – um den schulischen Anforderungen gewachsen zu<br />

sein – im Bereich der kognitiven Entwicklungsaufgaben über Denkschemata des<br />

konkret- operationalen Stadiums verfügen. Gemäss der Entwicklungstheorie von Jean<br />

Piaget, die er in Stufen beschreibt, werden im Schulalter die Gruppierungsgesetze<br />

erworben. Die Denkoperationen des Kindes sind wesentlich flexibler geworden. Sie<br />

bedürfen allerdings noch immer konkreter Handlungen und Wahrnehmungen. (zit. in<br />

Georg Wilhelm Rothgang, 2003, S. 56f.) Grundsätzlich wird von Schulkindern erwartet,<br />

dass sie am Ende der Schulzeit die grundlegenden Kulturtechniken (Lesen, Schreiben,<br />

Rechnen) und eine gewisse Allgemeinbildung erworben haben. Gemäss Schenk-<br />

Danzinger (2006) gewinnen moralische Prinzipien wie Gleichheit, Gerechtigkeit und<br />

die Einhaltung gemeinsam aufgestellter Regeln zunehmend an Bedeutung. Wobei<br />

„(…) die Entwicklung eindeutig vom rigorosen und starren moralischen Urteil in die<br />

Richtung einer gewissen Liberalisierung verläuft.“ (S. 234–237)<br />

2.4.4 Entwicklungsaufgaben im Jugendalter<br />

Jugend als Bezeichnung einer Lebensphase ist eine geschichtlich geprägte und ge-<br />

wachsene Konstruktion eines Lebensabschnittes. Gemäss Oerter und Dreher (2002)<br />

wird die Jugendphase als eigenständiger Lebensabschnitt zwischen Kind- und<br />

Erwachsensein erst im späten 19. Jahrhundert anerkannt. In der internationalen<br />

Jugendforschung ist heute auch der Begriff der Adoleszenz geläufig für diese Lebens-<br />

spanne. Sie beginnt im Altersbereich von 11 Jahren und dauert bis um das 20. oder<br />

21. Lebensjahr. Häufig wird der Beginn des Jugendalters auch durch das Eintreten der<br />

Geschlechtsreife markiert. (S. 258)<br />

Eva Dreher und Michael Dreher (1985) widersprechen den traditionellen Theorien,<br />

welche Krisen und abweichendes Verhalten als Kennzeichen des Entwicklungs-<br />

abschnittes des Jugendalters bezeichnen. Das Typische der Adoleszenz besteht für sie<br />

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