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Theoretischer Teil<br />

kann. Dazu gehören die Nahrungsaufnahme, der Schlaf-Wach-Rhythmus und ein<br />

ruhig-aufmerksamer Wachzustand. Hinzu kommt mit zunehmendem Alter eine kontrol-<br />

lierte, differenzierte und koordinierte Steuerung der Grob- und Feinmotorik. Diese<br />

beinhaltet Saugen, gezieltes Greifen sowie Krabbeln, Laufen, Sitzen, Stehen. (S. 282–<br />

284) Rauh spricht in diesem Zusammenhang auch von der Entwicklung des räum-<br />

lichen Referenzsystems, das sich aufgrund eigenaktiver Fortbewegung innerhalb<br />

weniger Wochen verändert. Zudem sieht sie im Laufenlernen die erste und komplexe<br />

Entwicklungsaufgabe des Kindes. (S. 163 und S. 196) Bis zum sechsten Lebensjahr<br />

gilt es laut Cassée (2007), eine grosse Sicherheit im grobmotorischen Bereich zu<br />

erlangen, im feinmotorischen Bereich eine verfeinerte Augen-Hand-Koordination zu<br />

entwickeln und zu lernen, die Ausscheidungsvorgänge zu kontrollieren (S. 284).<br />

Bezüglich sozialer Bedürfnisse und sozialem Verhalten hat gemäss Köckeritz (2004)<br />

die empirische Säuglingsforschung mittels Feldbeobachtungen und experimenteller<br />

Vorgehensweisen zur Erkundung der Interaktionen von Säuglingen und ihren engsten<br />

Bezugspersonen wesentliche Impulse gegeben (S. 26). Laut Cassée (2007) soll der<br />

Säugling in dieser Lebensphase Kontakt zu seiner Umgebung aufnehmen und deren<br />

Kontaktangebote erwidern. Dies sichert sein biopsychisches Überleben. Im Weiteren<br />

entwickelt er zu einer oder mehreren Bezugspersonen eine Bindung, die sich in der<br />

Qualität von jenen zu anderen Menschen klar unterscheidet. Bis zum Alter von 18<br />

Monaten ist zudem die Objektpermanenz gesichert. Das heisst, dass das Kleinkind<br />

weiss, dass Dinge – auch Personen – existieren, auch wenn es sie nicht direkt sehen<br />

kann. (S. 283) Nach Köckeritz (2004) entwickeln Kinder in diesem Alter ein Gespür für<br />

Erwartungen Erwachsener und sind zudem imstande, aktiv tröstend im Bezug auf<br />

Gefühlsäusserungen anderer Personen zu handeln. Die Autorin umschreibt im<br />

Weiteren die Beziehung zu den Eltern in der nachfolgenden Phase als „von wider-<br />

sprüchlichen Verhaltensweisen des Anklammerns und Wegstossens, des Festhaltens<br />

und Fortlaufens, des Suchens nach Nähe und Distanz gekennzeichnet“ (S. 33f.).<br />

Mit zunehmendem Alter gewinnt das Erlernen der Sprache als Entwicklungsaufgabe<br />

an Bedeutung. Nach Cassée (2007) spielen dabei verschiedene Aspekte eine wichtige<br />

Rolle. Einerseits geht es darum, dass das Kind über die Sprache mit seiner Umwelt<br />

kommunizieren lernt und dieser seine Befindlichkeiten mitteilen kann. Andererseits er-<br />

möglicht die Sprache auch die Kommunikation mit und das Nachdenken über sich<br />

selbst, das heisst, einen „inneren Monolog“ zu führen. Im Weiteren soll das Kind in der<br />

Lage sein, einen Perspektivenwechsel vorzunehmen und sich in die Gedankenwelt<br />

seines Gegenübers hineinzuversetzen. Zudem erweitert es in dieser Kleinkindphase<br />

sein Beziehungsumfeld entscheidend. Gleichaltrige als Spielkameraden und damit die<br />

Entwicklung sozialer Kompetenzen gewinnen zunehmend an Bedeutung. (S. 284)<br />

Auch Hannelore Grimm und Sabine Weinert (2002) sehen im Erwerb der Sprache eine<br />

wichtige Entwicklungsaufgabe im frühen Kindesalter. Mittels der Sprache – im<br />

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