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Empirischer Teil<br />

Als eine weitere Ressource bezeichnen die Expertinnen und Experten eine gewisse<br />

Unbeschwertheit oder eine teilweise verspielte, fröhliche Art der Eltern. Dies wirke sich<br />

auch positiv auf das Kind aus. Ihre verlangsamte Denkweise – geistige Beein-<br />

trächtigung ist häufig gekoppelt mit Langsamkeit – lässt die Eltern allenfalls ge-<br />

lassener auf Veränderungen reagieren. Dadurch lassen sie sich auch nicht so schnell<br />

verunsichern durch neue Tendenzen.<br />

64<br />

E 3: „Die Ressource kann sein, dass sie so sind, wie sie sind. Dass sie sich ja<br />

gar nicht verstellen können.“<br />

E 15: „Das ‚Nicht-verbildete’, das manchmal Kindliche, das diese Eltern in sich<br />

haben, ist eine Ressource, eine Freude für die Kinder – etwas Unverfängliches,<br />

Verspieltes, (…) das sie mitgeben können.“<br />

E 7: „Möglicherweise sind diese Eltern etwas ruhiger, bringen weniger hyste-<br />

rische Komponenten mit. Diese Gemächlichkeit kann – gekoppelt mit einer<br />

gewissen emotionalen Kompetenz – einen Boden geben.“<br />

Häufig haben Mütter eine hohe Motivation, es gut zu machen. Sobald eine Vertrauens-<br />

basis zu helfenden Personen hergestellt ist, nehmen sie gerne Hilfe an und zeigen ein<br />

hohes Engagement. Sie sind dann oft unkompliziert und spontan im Umgang, haben<br />

aber auch feine Sensoren, wie ihr Umfeld reagiert.<br />

E 9 macht die Erfahrung, „dass Eltern mit leichter geistiger Behinderung, wenn<br />

es gelingt, zu ihnen eine Vertrauensbasis aufzubauen, sehr offen und dankbar<br />

sind bezüglich Unterstützung und Hinweise.“<br />

Bedürfnis Bedürfnisse Bedürfnis se der Eltern bei der Erziehung<br />

Alle Fachpersonen sagen klar, dass Eltern mit leichter geistiger Behinderung in ge-<br />

wissen Bereichen auf ein Helfer/innen-System angewiesen sind. Mütter zum Beispiel<br />

bräuchten bereits beim Betreuen und Erziehen der Säuglinge Unterstützung, weil<br />

Grundbedürfnisse nicht immer planmässig befriedigt werden könnten.<br />

E 14: „Sie sind dem Elternsein alleine nicht gewachsen, (…) das Kind durch das<br />

Leben zu bringen. Sie sind auf Helfersysteme angewiesen. Sie würden es<br />

intellektuell nicht schaffen, das alles zu ‚verschaffen’, sich in alles einzulesen<br />

und es dann umzusetzen.“<br />

E 9: „Wenn man diese Eltern nicht in die Überforderung kippen lässt und sie<br />

über Jahre im Sinne einer Erziehungsbeistandschaft unterstützen könnte, kann<br />

dies für die Kinder dieser Eltern ‚ein tolles Umfeld’ sein. Aber wenn sie allein<br />

gelassen werden, kommen sie sicher in Überforderungssituationen.“

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