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Empirischer Teil<br />
E 3: „Sie bräuchten eine freundschaftliche, klar strukturierte Bezugsperson,<br />
die sie im Alltag unterstützt, auch bei Alltags- und Erziehungsfragen. Und dies<br />
häufiger als einmal im Monat oder einmal in der Woche.“<br />
Zusätzlich sehen die Expertinnen und Experten Einschränkungen sowohl in der<br />
Kommunikationsfähigkeit der Eltern wie auch bei der Reflexion über den Umgang und<br />
die Beziehungen in der Familie. Gerade im Bereich von Nähe und Distanz wird<br />
geäussert, dass die Eltern beim Deuten von averbalen Reaktionen ihrer Kinder Unter-<br />
stützung brauchen. Sie benötigen Hinweise, wie sie ihre Liebe, nebst der körper-<br />
lichen Nähe, ihrem Kind gegenüber ausdrücken können. Die Rollen- und Identitäts-<br />
findung ist ebenfalls ein Lebensbereich, der gemäss den Beratungspersonen sowohl<br />
mit den Eltern wie mit den Jugendlichen angesprochen werden müsste. Gesellschaft-<br />
liche Normen und Werte, die von den Eltern allenfalls nicht, oder ungenügend<br />
vermittelt werden können, müssen von externen Personen eingebracht werden.<br />
Es wird auch als wichtig erachtet, dass Kinder mit den Unterschieden und Einschrän-<br />
kungen ihrer Eltern frühzeitig konfrontiert werden. Hier brauchen Eltern ebenfalls<br />
Stärkung, aber auch konkrete Hilfe beim Formulieren ihrer Schwächen. Jugendliche<br />
von Eltern mit leichter geistiger Behinderung brauchen allenfalls ein besonderes<br />
Augenmerk, damit sie ihre beschützende Rolle wieder verlassen und die Distanz zu<br />
ihren Eltern leben können. Hier sind das soziale Umfeld und Lehrpersonen gefordert.<br />
E 14: „Verbal sind die lernbehinderten Menschen nicht so stark, so passiert<br />
vieles über ‚Abluege’.“<br />
E 8: „Wir müssen dementsprechend unser Gespräch anpassen. Das Niveau der<br />
Eltern ist zentral. Sonst rede ich an den Leuten vorbei. (…) Wie differenziert<br />
kann ich mit den Eltern reden?“<br />
E 12: „Zum Beispiel dem Kind erklären, wieso es nicht bei ihnen wohnt, statt-<br />
dessen in einer Pflegefamilie. Wenn die Eltern bereit sind, helfen wir ihnen, dies<br />
zu formulieren und aufzuschreiben, damit sie es dann dem Kind erklären<br />
können.“<br />
E 3: „Es muss im ganz jungen Alter passieren, dass über das gesprochen wird,<br />
was ist. Dann weiss das Kind, das oder jenes kann meine Mutter nicht oder sie<br />
ist langsam dabei. Man muss schon ganz kleinen Kindern sagen, was Sache<br />
ist.“<br />
E 11: „Der Unterschied liegt in der Fähigkeit des Reflektierens. Es gibt auch<br />
viele [andere Menschen], die reflektieren könnten, es aber nicht wollen oder<br />
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