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3.1.4 Gesprächssetting<br />
Empirischer Teil<br />
Bis auf ein Interview fanden alle an den Arbeitsstellen der Fachpersonen statt. Einer-<br />
seits, um deren Zeitaufwand möglichst gering zu halten, andererseits, um den<br />
Zugriff auf Fachunterlagen zu erleichtern. Die Interviews dauerten zwischen 50 und 90<br />
Minuten. Alle Interviews wurden mit dem Einverständnis der Fachpersonen auf<br />
Tonband aufgezeichnet. So mussten wir während des Gesprächs entsprechend weni-<br />
ger Notizen machen, was eine konzentriertere Präsenz ermöglichte. Beim ersten<br />
Interview und der anschliessenden Transkription waren alle drei Autorinnen der For-<br />
schungsgruppe anwesend. Dies, um gemeinsame Standards bezüglich der Ge-<br />
sprächsführung und Transkription zu definieren. (vgl. 3.1.5 „Vorgehen Auswertung“)<br />
Die restlichen Interviews führten wir zu zweit durch. Eine Person war für die<br />
Gesprächsleitung, die andere für die Technik zuständig. Selbstverständlich und<br />
sinnvollerweise stellte auch letztere bei Bedarf klärende und/oder ergänzende Fragen<br />
zum Gesprächsinhalt. Das Wissen um die Anwesenheit einer zweiten Person aus<br />
der Forschungsgruppe erleichterte gemäss unserer Wahrnehmung die anspruchsvolle<br />
Rolle der Interviewerin.<br />
Aufgrund der Rückmeldung aus dem ersten Interview (Pretest) gaben wir den Expert-<br />
innen und Experten die Annahmen zu Beginn des zweiten Teils des Gesprächs in<br />
Papierform ab. Dies ermöglichte es den Fachpersonen, die Fragestellung nachzulesen<br />
und ihre Praxiserfahrungen dazu Revue passieren zu lassen.<br />
3.1.5 Vorgehen Auswertung<br />
Mayer (2004) beschreibt das Ziel der Auswertung von Expertinnen- und Experten-<br />
interviews darin, dass es gilt, „(…) im Vergleich der erhobenen Interviewtexte<br />
das Überindividuelle-Gemeinsame herauszuarbeiten“ (S. 46). Bobens (2006) weist<br />
auf die Gefahr einer willkürlichen und subjektiven Auswertung von qualitativen<br />
Forschungsergebnissen hin. Sie empfiehlt eine systematische Vorgehensweise bei<br />
der Bearbeitung und Interpretation von Interviewtexten, auch, um die Nachvoll-<br />
ziehbarkeit und Transparenz zu gewährleisten. (S. 328ff.)<br />
Unsere Auswertung gestalteten wir daher mittels des sechsstufigen Verfahrens nach<br />
C. Mühlfeld et al. (1981). Unsere Wahl fiel auf dieses Verfahren, da es als praktische<br />
und pragmatische Handlungsanweisung zur Textinterpretation gilt. (zit. in Lamnek,<br />
2005, S. 208–211) Diese Pragmatik entsprach unseren begrenzten zeitlichen Res-<br />
sourcen. Zugleich erschien uns das vorgeschlagene Auswertungsverfahren logisch<br />
aufgegliedert und gut nachvollziehbar.<br />
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