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Schlussteil<br />
Vor 20 Jahren hat niemand den geistig behinderten Menschen zugetraut, dass<br />
sie alle förderbar sind und in eine Schule gehen. Heute ist dies Standard. Vor<br />
10 Jahren hat ihnen niemand zugetraut, dass sie in eigenständigen Wohnungen<br />
oder kleinen Wohngruppen wohnen können. Viele tun dies heute aber. Und vor<br />
wenigen Jahren hat ihnen niemand Partnerschaft und Sexualität zugetraut,<br />
und auch dies haben sich viele heute erobert. Heute traut ihnen keine der Be-<br />
treuer und Eltern zu, dass sie verantwortlich mit ihrem Kinderwunsch umgehen<br />
können. Auch dies scheint eine Frage der Kultur und der gesellschaftlichen<br />
Entwicklung zu sein. (Betheler Arbeitstexte, Nr. 6, o.J., zit. in Adam, 1998,<br />
S. 192)<br />
Damit möchten wir ausdrücken, dass wir nicht davon ausgehen, dass alle Menschen<br />
mit geistiger Behinderung Kinder haben und erziehen sollen. Doch auch Menschen<br />
ohne Behinderungen müssen sich die Verantwortung des Elternwerdens und -seins<br />
überlegen und stossen immer wieder an Grenzen bei den Erziehungsaufgaben. Den<br />
Menschen mit geistiger Behinderung soll weder die Möglichkeit abgesprochen werden,<br />
sich mit ihrem Kinderwunsch auseinander zu setzen, noch soll ihnen die Fähigkeit,<br />
Kinder zu erziehen von vornherein abgesprochen werden.<br />
Unsere Forschungsarbeit hat aber gezeigt, dass die Fachpersonen einen Bedarf an<br />
Unterstützung bei diesen Eltern erkennen. Hier gilt es anzusetzen und zu überlegen,<br />
mit welchen Strukturen und welchen Fachpersonen diese Unterstützung am ehesten<br />
gewährleistet werden kann.<br />
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