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3.2.4 Nähe/Distanz in der Beziehung<br />

Unsere Annahme:<br />

Wir gehen davon aus, dass Kinder und Jugendliche je nach Alter und<br />

Persönlichkeit unterschiedlich viel Nähe oder Distanz zu ihren Eltern oder<br />

anderen Bezugspersonen benötigen. Kleinkinder sind auf körperliche<br />

Nähe angewiesen, Jugendliche sind auf verlässliches Dasein angewiesen,<br />

auch wenn sie sich distanzieren.<br />

Die Leitfrage an die Expertinnen/Experten:<br />

Empirischer Teil<br />

Wie schätzen Sie den Umgang von Eltern mit leichter geistiger Behinderung<br />

bezüglich dieses Nähe-Distanz-Bedürfnisses ein?<br />

Beobachtungen Beobachtungen der der Expertinnen Expertinnen und und Experten<br />

Experten<br />

Grundsätzlich zeigen die Aussagen vieler Fachpersonen, dass es den Eltern gelingt,<br />

Beziehungen herzustellen und darin auch eine Stabilität zu gewährleisten. Allerdings<br />

scheint es für die Eltern mit zunehmendem Alter der Kinder schwierig zu sein, diese<br />

loszulassen und die Nähe weniger über die körperliche Nähe zu leben.<br />

E 8: „Eltern mit leichter geistiger Behinderung können sehr gut Beziehungen<br />

herstellen.“<br />

E 11: „Ich glaube nicht, dass der Umgang bei Eltern mit leichter geistiger<br />

Behinderung anders ist als bei anderen Familien. Ich glaube, sie können gut<br />

körperliche Nähe geben – ähnlich wie normal intelligente Eltern. Ich würde<br />

hier keinen grossen Unterschied machen.“<br />

Vor allem Fachpersonen, die Eltern mit Kindern im Säuglings- und Kleinkindalter<br />

beraten, beobachten, dass eine grosse körperliche Nähe von Seiten der Mütter gelebt<br />

wird. Allerdings zeigt sich auch, dass bei dieser körperlichen Beziehung die Qualität<br />

der Interaktion unterschiedlich ist: zum Beispiel wenig oder kein Blickkontakt,<br />

wenig Feedbacks. Zudem scheint es für Eltern mit leichter geistiger Behinderung<br />

teilweise schwierig zu sein, dem Alter des Kindes angepasste Nähe respektive Distanz<br />

wahrzunehmen.<br />

E 3: „Bei den Babys beobachten wir einfach manchmal (…), dass ein Halten und<br />

‚Schätzele’ sein kann, aber nicht in einem Dialog endet.“<br />

E 12: „Können sie die Bedürfnisse des Kindes richtig interpretieren? Regungen<br />

aufnehmen? (…) Oder Gefühle, welche nicht so offensichtlich sind? Da habe ich<br />

meine Zweifel.“<br />

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