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Empirischer Teil<br />
52<br />
E 6: „Ich mache die Erfahrung, dass bei diesen Eltern die Kommunikation stark<br />
eingeschränkt ist – dass sie mit den Kindern eher weniger reden – und dass<br />
die Kommunikation etwas eingeschränkt ist, auf das Existentielle oder auf den<br />
Alltag, wenn man zusammen isst.“<br />
Die kognitiven Fähigkeiten der Eltern reichen meist nicht, um das schulische Lernen<br />
der Kinder zu unterstützen. Trotzdem messen sie der schulischen Leistung ihrer<br />
Kinder einen grossen Stellenwert zu. Es wird auch beobachtet, dass die Fragen der<br />
Kinder mit zunehmendem Alter nicht mehr beantwortet werden können.<br />
E 6: „Ganz klar eine Überforderung für diese Eltern auf inhaltlicher und struktu-<br />
reller Ebene.“<br />
E 7: „Hier können die Eltern auch nicht auf eigene Erfahrungen zurückgreifen,<br />
weil sie den Transfer zwischen den Unterrichtsgenerationen nicht leisten kön-<br />
nen.“<br />
E 10: „Aus der Angst heraus – wir sind nicht ... – kann ein Antrieb entstehen,<br />
dem Lernen eine besonders grossen Stellenwert zu geben. Strategien wie,<br />
‚Lernen ist das Wichtigste‘ können entstehen.“<br />
Allerdings betonen die Fachpersonen auch, dass persönliche Anlage und Umwelt beim<br />
Lernen eine Rolle spielen. Kinder mit normaler Intelligenz können sich Lernmöglich-<br />
keiten auch ohne Unterstützung der Eltern erschliessen (z. B. über Schule/Medien).<br />
Vor allem das lebenspraktische Wissen können sich Kinder in ländlichen Regionen gut<br />
aneignen. Was Kinder von ihren geistig behinderten Eltern zudem lernen können,<br />
ist die Fähigkeit, sich auch mit wenigen Ressourcen durchs Leben zu „schlängeln“.<br />
Zudem zeigt sich ihre Unterstützung im Lernen eher in klaren Handlungsanweisungen<br />
als über die sprachliche Auseinandersetzung. Mehrere Fachpersonen meinen, dass<br />
auch Faktoren wie Migration und Scheidung einen Einfluss auf das Lernen von Kin-<br />
dern haben.<br />
E 10: „Wenn Kinder eine normale Intelligenz haben, merkt man fast nichts. Ir-<br />
gendwie ergibt es sich einfach. Ich denke, diese Kinder haben auch gespielt.<br />
Vielleicht haben sie etwas mehr Fernsehen geschaut als andere Kinder.“<br />
E 7: „Neugierige, vife Kinder können sich in einer kindergerechten Umgebung<br />
selbst Reize verschaffen – und dies ist zum Teil auf dem Land eher gegeben, da<br />
die Betätigungsfelder kindergerechter sind. Das Kind kann so eine lebens-<br />
praktische Intelligenz entwickeln.“