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Landschaften in Deutschland 2030 Erlittener Wandel – gestalteter ...

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<strong>Landschaften</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>2030</strong>: <strong>Erlittener</strong> <strong>Wandel</strong> <strong>–</strong> <strong>gestalteter</strong> <strong>Wandel</strong><br />

satz kommenden Sorten werden eher vielfältiger als weniger. Das wirkt sich auf die Biodiver‐<br />

sität und die <strong>Landschaften</strong> zusätzlich positiv aus. Auf „Kornblumen“ und „Klatschmohn“ hat<br />

diese Entwicklung allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong>en positiven E<strong>in</strong>fluss. Denn die genannten Pflanzen als In‐<br />

begriff e<strong>in</strong>er von vielen Menschen gewünschten und mit „Traumlandschaften“ verbundenen<br />

Biodiversität dürften auch künftig nur auf Ackerrandstreifen, extensiv genutzte Flächen oder<br />

Feldwegen zu f<strong>in</strong>den se<strong>in</strong>.<br />

Im Mittelpunkt des mechanisch‐technischen Fortschritts im Pflanzenbau der nächsten Jahre<br />

steht die Optimierung der Prozesse <strong>–</strong> das Precision Farm<strong>in</strong>g. Durch das Zusammenspiel von<br />

neuester Technologie wachsen die Möglichkeiten, auf dem Feldschlag im laufenden Arbeits‐<br />

prozess steuernd e<strong>in</strong>zugreifen. Mit geographischen Informations‐, Navigationssystemen und<br />

GPS‐Empfängern werden die Positionen von Masch<strong>in</strong>en erfasst. Unter Verwendung von Sen‐<br />

soren, Aktoren und anderen Technologien lassen sich Arbeitsgänge direkt bee<strong>in</strong>flussen. So<br />

kann beispielsweise durch e<strong>in</strong>e „Farbanalyse“ des Getreidebestands der notwendige Dünger‐<br />

bedarf der Kulturpflanze ermittelt und der Düngerstreuer dementsprechend geregelt werden.<br />

Durch e<strong>in</strong>e angepasste Bestandsführung können e<strong>in</strong>e Verbesserung der Produktqualität und<br />

e<strong>in</strong>e höhere Produktionssicherheit (z. B. weniger Lagergetreide) erreicht werden. Die relativ<br />

hohen Investitionen <strong>in</strong> die ressourcenschonende und klimaeffiziente Präzisionstechnik haben<br />

allerd<strong>in</strong>gs ihren Preis. Insgesamt aber dürfte sich die Optimierung der Prozesse im Pflanzen‐<br />

bau durch Precision Farm<strong>in</strong>g, wenn überhaupt, eher positiv auf das Landschaftsbild auswir‐<br />

ken.<br />

Abbildung 2: Kostensenkungspotential durch technischen Fortschritt bis 2020 <strong>–</strong><br />

Fallbeispiel Backweizen (Quelle: KTBL)<br />

In der Geschichte der Menschheit ließ sich technischer Fortschritt bislang noch nie wirklich<br />

aufhalten. Gewisse Ausnahme im pflanzlichen Bereich ist der gesellschaftspolitisch um‐<br />

strittene E<strong>in</strong>satz von Gentechnik, zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong> Europa. Der <strong>in</strong>ternationale Wettbewerb ist e<strong>in</strong><br />

wesentlicher Antreiber des Fortschrittes <strong>in</strong> der Landwirtschaft. Seitdem die EU‐Markt‐<br />

ordnungen nahezu weggefallen s<strong>in</strong>d, steht die europäische Landwirtschaft voll <strong>in</strong> diesem <strong>in</strong>‐<br />

ternationalen Wettbewerb. Dies ist unbed<strong>in</strong>gt mit <strong>in</strong> die Betrachtungen zu ziehen, wenn die<br />

möglichen Folgen des technischen Fortschritts auf unsere <strong>Landschaften</strong> diskutiert werden.<br />

Aktuelles Beispiel für e<strong>in</strong>en anderen Wettbewerb ist der <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> stark gestiegene<br />

Maisanbau für Biogasanlagen. Hier haben die Bauern auf e<strong>in</strong>e „neue Marktordnung“, näm‐<br />

lich das EEG, mit der Errichtung von Biogas‐ und Photovoltaikanlagen und dem verstärkten<br />

Anbau von Mais wirtschaftlich s<strong>in</strong>nvoll reagiert. Ohne auf die vielen Untersuchungen e<strong>in</strong>‐<br />

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