Landschaften in Deutschland 2030 Erlittener Wandel – gestalteter ...
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<strong>Landschaften</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>2030</strong>: <strong>Erlittener</strong> <strong>Wandel</strong> <strong>–</strong> <strong>gestalteter</strong> <strong>Wandel</strong><br />
Landschaftsveränderungen durch die<br />
Energiewende. E<strong>in</strong>schätzung des<br />
Bundesamtes für Naturschutz<br />
Kathr<strong>in</strong> Ammermann<br />
1. Eckpunkte zur Energiewende<br />
Die Bundesregierung hat im Sommer 2011 die energiepolitische Grundsatzentscheidung für<br />
<strong>Deutschland</strong> getroffen, die Energieversorgung <strong>in</strong> Zukunft aus erneuerbaren Quellen zu dek‐<br />
ken (BUNDESREGIERUNG 2011).<br />
Die Energiewende wird zugleich auch als e<strong>in</strong> wesentlicher Bauste<strong>in</strong> zur Erreichung der ambi‐<br />
tionierten Klimaschutzziele des Bundes gesehen. Bereits im Koalitionsvertrag der Bundesre‐<br />
gierung wird das Ziel bekräftigt, die Treibhausgas‐Emissionen bis 2020 um 40 % gegenüber<br />
1990 zu senken (BUNDESREGIERUNG 2009). Der für die M<strong>in</strong>derung der Treibhausgas‐<br />
Emissionen festgelegte Entwicklungspfad bis 2050 (bis <strong>2030</strong> m<strong>in</strong>us 55 %, bis 2050 m<strong>in</strong>us 80 %<br />
bis 95 %) ist eng mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien verknüpft. Daneben s<strong>in</strong>d im<br />
Energiesektor e<strong>in</strong>e verstärkte Energiee<strong>in</strong>sparung und e<strong>in</strong>e Steigerung der Energieeffizienz<br />
notwendig (BMWI und BMU 2010).<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus sprachen die Endlichkeit fossiler Energiequellen sowie die Risiken und Ab‐<br />
hängigkeiten beim Import dieser Energieträger für e<strong>in</strong>en deutlichen Ausbau der erneuerbaren<br />
Energien.<br />
Durch die Katastrophe im japanischen Kernkraftwerk Fukushima und deren Folgen kam e<strong>in</strong><br />
zusätzliches starkes Argument für e<strong>in</strong>en forcierten Wechsel <strong>in</strong> der Energieversorgung h<strong>in</strong>zu.<br />
Dieses führte zu der Entscheidung e<strong>in</strong>er mittelfristigen Abkehr von der Stromerzeugung <strong>in</strong><br />
deutschen Kernkraftwerken bis spätestens 2022 (BUNDESREGIERUNG 2011).<br />
Es gibt also e<strong>in</strong>en ganzen Strauß von starken Argumenten für e<strong>in</strong>e weitgehende Energiever‐<br />
sorgung mit erneuerbaren Energien anstelle der bislang stark fossil geprägten Energieversor‐<br />
gung.<br />
Der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Endenergieverbrauch wuchs bereits <strong>in</strong><br />
den letzten Jahrzehnten: von 1998 3,2 % auf 12,2 % im Jahr 2011. Der größte Anstieg des An‐<br />
teils an erneuerbaren Energien war im gleichen Zeitraum im Strombereich von 4,7 % auf 20 %<br />
zu verzeichnen (BMU 2012).<br />
Mit diesem Ausbau s<strong>in</strong>d Innovationen und Technikfortschritt ebenso verbunden wie e<strong>in</strong>e<br />
wachsende Anzahl von Arbeitsplätzen (Anstieg der Arbeitsplätze von 2004 bis 2010 um rund<br />
129 %) sowie Exporte und weitere Exportchancen deutscher Technologie (BMU 2011). Die<br />
Branche der erneuerbaren Energien ist <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>in</strong> den letzten Jahrzehnten enorm ge‐<br />
wachsen.<br />
Auch wenn <strong>Deutschland</strong> sich <strong>in</strong>sbesondere im Sommer 2011 zu sehr ehrgeizigen nationalen<br />
Zielen für den Ausbau der Erneuerbaren entschieden hat, so wurden bereits im Jahr 2009 auf<br />
europäischer Ebene deutliche Ausbauraten festgelegt (RL 2009/28/EG). Die Europäische Richt‐<br />
l<strong>in</strong>ie zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen legt bis 2020 <strong>in</strong> Eu‐<br />
ropa e<strong>in</strong>en Anteil von 20 % erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch sowie 10 % im<br />
Kraftstoffbereich fest. Diese Werte wurden für die e<strong>in</strong>zelnen Mitgliedstaaten umgerechnet<br />
und verb<strong>in</strong>dlich vorgegeben. Danach hat <strong>Deutschland</strong> 2020 e<strong>in</strong>en Anteil von 18 % erneuerba‐<br />
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