Landschaften in Deutschland 2030 Erlittener Wandel – gestalteter ...
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<strong>Landschaften</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>2030</strong>: <strong>Erlittener</strong> <strong>Wandel</strong> <strong>–</strong> <strong>gestalteter</strong> <strong>Wandel</strong><br />
E<strong>in</strong>leitung<br />
Bernd Demuth, Stefan Heiland<br />
Wie haben sich <strong>Landschaften</strong> verändert und wie werden sie sich weiter verändern? Wie wer‐<br />
den sie im Jahr <strong>2030</strong> oder später aussehen? Lassen sich diese Veränderungen sowie ihre Ursa‐<br />
chen und Triebkräfte bee<strong>in</strong>flussen und, falls ja, wie und <strong>in</strong> welchem Umfang? Welche Ent‐<br />
wicklungen der <strong>Landschaften</strong> s<strong>in</strong>d wahrsche<strong>in</strong>lich, welche wünschenswert und welche<br />
realisierbar? Um diese Fragen zum<strong>in</strong>dest ansatzweise zu beantworten und mögliche Zukünf‐<br />
te unserer <strong>Landschaften</strong> denken und diskutieren zu können, reicht es nicht aus, bisherige<br />
Entwicklungen l<strong>in</strong>ear <strong>in</strong> die Zukunft zu projizieren. Ebenso gefragt s<strong>in</strong>d Fantasie, Bereitschaft<br />
zum Denken des zunächst sche<strong>in</strong>bar Abwegigen oder gar Undenkbaren, das Rechnen mit<br />
Überraschungen und nicht zuletzt die Zusammenschau ganz unterschiedlicher Entwicklun‐<br />
gen.<br />
Genau dies hatte sich die dreiteilige Workshopreihe „<strong>Landschaften</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>2030</strong>“, die<br />
geme<strong>in</strong>sam durch das Bundesamt für Naturschutz und das Fachgebiet Landschaftsplanung<br />
und Landschaftsentwicklung der TU Berl<strong>in</strong> <strong>in</strong> den Jahren 2009 bis 2012 durchgeführt wurde,<br />
zum Ziel gesetzt:<br />
� Unter dem Titel „Der große <strong>Wandel</strong>“ befasste sich der erste Workshop vom 1. bis 4. De‐<br />
zember 2009 mit e<strong>in</strong>igen derzeit besonders <strong>in</strong>tensiv diskutierten Themen der Land‐<br />
schaftsentwicklung: Klimawandel, landwirtschaftlicher Strukturwandel und Erneuerbare<br />
Energien.<br />
� Im Fokus des zweiten Workshops „Der stille <strong>Wandel</strong>“ vom 29. November bis 02. Dezem‐<br />
ber 2010 standen, neben der Flächen<strong>in</strong>anspruchnahme für Siedlung und Verkehr, vor al‐<br />
lem gesellschaftliche Triebkräfte, deren landschaftliche Relevanz sich nicht unbed<strong>in</strong>gt auf<br />
den ersten Blick erschließt, die jedoch durchaus von Bedeutung für die Landschaftsent‐<br />
wicklung se<strong>in</strong> können <strong>–</strong> <strong>in</strong>sbesondere, wenn man den Landschaftswandel nicht nur<br />
wahrnehmen und beschreiben, sondern verstehen oder gar steuern will: Demografischer<br />
<strong>Wandel</strong>, Lebensstile, virtuelle Welten und Naturbewusstse<strong>in</strong>.<br />
� Im dritten Workshop „<strong>Erlittener</strong> <strong>Wandel</strong> <strong>–</strong> Gestalteter <strong>Wandel</strong>“ vom 07. bis 10. Febru‐<br />
ar 2012 wurde diskutiert, welche Konsequenzen aus den Ergebnissen der ersten beiden<br />
Veranstaltungen zu ziehen s<strong>in</strong>d. Welche Handlungsnotwendigkeiten ergeben sich für<br />
den Naturschutz und andere an der Entwicklung und Nutzung der Landschaft <strong>in</strong>teres‐<br />
sierte Akteure? Wo müssten sie aus ihrer Perspektive versuchen, die Landschaftsentwick‐<br />
lung aktiv zu steuern <strong>–</strong> und verfügen sie über die hierfür erforderlichen politischen und<br />
planerischen Steuerungsmöglichkeiten?<br />
Wie werden <strong>Landschaften</strong> <strong>in</strong> Zukunft also aussehen? Die <strong>in</strong> den ersten beiden Workshops<br />
durch die TeilnehmerInnen erarbeiteten Szenarien zur Beschreibung möglicher mittel‐ bis<br />
langfristiger Entwicklungen unserer <strong>Landschaften</strong> zeigen, dass es hierauf ke<strong>in</strong>e gesicherten<br />
Antworten gibt. Zu abhängig ist die Landschaftsentwicklung von natürlichen und gesell‐<br />
schaftlichen Entwicklungen, die sich ihrerseits ke<strong>in</strong>eswegs mit Sicherheit e<strong>in</strong>schätzen lassen<br />
und <strong>in</strong> ihrem komplexen Zusammenwirken zu ganz unvorhersehbaren Ergebnissen führen<br />
können. Wie kann man solch ungewisse Entwicklungen dennoch bee<strong>in</strong>flusen?<br />
Auf diese Frage versuchen die am Ende des Bandes stehenden Denkanstöße e<strong>in</strong>e erste Ant‐<br />
wort zu geben, v. a. aber zur weiteren Diskussion darüber anzuregen, welche <strong>Landschaften</strong><br />
wir eigentlich wollen, welche Handlungsnotwendigkeiten daraus folgen und welche Hand‐<br />
lungsmöglichkeiten demgegenüber gegeben s<strong>in</strong>d.<br />
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