Landschaften in Deutschland 2030 Erlittener Wandel – gestalteter ...
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Heike Englisch Kommunikation als Voraussetzung e<strong>in</strong>er nachhaltigen Kulturlandschaftsentwicklung<br />
(v) e<strong>in</strong> hervorragendes Beispiel e<strong>in</strong>er überlieferten menschlichen Siedlungsform, Boden‐ oder<br />
Meeresnutzung darstellen, die für e<strong>in</strong>e oder mehrere bestimmte Kulturen typisch ist, oder der<br />
Wechselwirkung zwischen Mensch und Umwelt, <strong>in</strong>sbesondere, wenn diese unter dem Druck<br />
unaufhaltsamen <strong>Wandel</strong>s vom Untergang bedroht wird;<br />
(vi) <strong>in</strong> unmittelbarer oder erkennbarer Weise mit Ereignissen oder überlieferten Lebensfor‐<br />
men, mit Ideen oder Glaubensbekenntnissen oder mit künstlerischen oder literarischen Wer‐<br />
ken von außergewöhnlicher universeller Bedeutung verknüpft se<strong>in</strong>.<br />
(Das Komitee ist der Ansicht, dass dieses Kriterium <strong>in</strong> der Regel nur <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit ande‐<br />
ren Kriterien angewandt werden sollte);<br />
(vii) überragende Naturersche<strong>in</strong>ungen oder Gebiete von außergewöhnlicher Naturschönheit<br />
und ästhetischer Bedeutung aufweisen;<br />
(viii) außergewöhnliche Beispiele der Hauptstufen der Erdgeschichte darstellen, e<strong>in</strong>schließ‐<br />
lich der Entwicklung des Lebens, wesentlicher im Gang bef<strong>in</strong>dlicher geologischer Prozesse<br />
bei der Entwicklung von Landschaftsformen oder wesentlicher geomorphologischer oder<br />
physiographischer Merkmale;<br />
(ix) außergewöhnliche Beispiele bedeutender im Gang bef<strong>in</strong>dlicher ökologischer und biologi‐<br />
scher Prozesse <strong>in</strong> der Evolution und Entwicklung von Land‐, Süßwasser‐, Küsten‐ und Mee‐<br />
res‐Ökosystemen sowie Pflanzen‐ und Tiergeme<strong>in</strong>schaften darstellen;<br />
(x) die für die In‐situ‐Erhaltung der biologischen Vielfalt bedeutendsten und typischsten, na‐<br />
türlichen Lebensräume, e<strong>in</strong>schließlich solcher, die bedrohte Arten enthalten, welche aus wis‐<br />
senschaftlichen Gründen oder ihrer Erhaltung wegen von außergewöhnlichem universellem<br />
Wert s<strong>in</strong>d.<br />
Um als Gut von außergewöhnlichem universellem Wert zu gelten, muss e<strong>in</strong> Gut auch die Be‐<br />
d<strong>in</strong>gungen der Unversehrtheit und/oder Echtheit erfüllen und über e<strong>in</strong>en Schutz‐ und Ver‐<br />
waltungsplan verfügen, der ausreicht, um se<strong>in</strong>e Erhaltung sicherzustellen.“(Auszug aus den<br />
Richtl<strong>in</strong>ien für die Durchführung des Übere<strong>in</strong>kommens zum Schutz des Kultur‐ und Natur‐<br />
erbes der Welt, Welterbe Manual 2009, S. 221‐222)<br />
Exemplarisch lassen sich e<strong>in</strong>e Anzahl dieser Kriterien sowohl für die Kulturlandschaft des<br />
Oberen Mittelrhe<strong>in</strong>tals (2002) als auch für das Dresdner Elbtal (2004) und deren Aufnahme<br />
<strong>in</strong>s UNESCO‐Welterbe darlegen.<br />
Für die Aufnahme der Kulturlandschaft Dresdner Elbtal mit der e<strong>in</strong>zigartigen Flusslandschaft<br />
<strong>in</strong>nerhalb der Stadtgrenzen Dresdens waren für die UNESCO die Kriterien (ii), (iii), (iv), und<br />
(v) erfüllt:<br />
� (ii): „Das Dresdner Elbtal ist e<strong>in</strong> Kreuzungspunkt für Kultur, Wissenschaft und Techno‐<br />
logie gewesen. Se<strong>in</strong>e Kunstsammlungen, Architektur, Gärten‐ und Landschaftsobjekte<br />
waren wichtige Bezugspunkte für die Entwicklung Mitteleuropas im 18. und 19. Jahr‐<br />
hundert.“<br />
� (iii): „Das Dresdner Elbtal enthält herausragende Zeugnisse höfischer Architektur und<br />
Festlichkeit genau wie bekannte Beispiele von bürgerlicher Architektur und e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dustri‐<br />
elles Erbe, die die europäische Stadtentwicklung <strong>in</strong> die <strong>in</strong>dustrielle Ära repräsentieren.“<br />
� (iv): „Das Dresdner Elbtal ist e<strong>in</strong>e herausragende Kulturlandschaft, e<strong>in</strong> Ensemble, das<br />
barocke Umgebungen und vorstädtische Gartenstädte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e künstlerische Gesamtheit<br />
<strong>in</strong>nerhalb des Flusstals <strong>in</strong>tegriert.“<br />
� (v): „Das Dresdner Elbtal ist e<strong>in</strong> herausragendes Beispiel der Landnutzung, die die au‐<br />
ßergewöhnliche Entwicklung e<strong>in</strong>er wichtigen zentraleuropäischen Großstadt aufzeigt.<br />
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