Landschaften in Deutschland 2030 Erlittener Wandel – gestalteter ...
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<strong>Landschaften</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>2030</strong>: <strong>Erlittener</strong> <strong>Wandel</strong> <strong>–</strong> <strong>gestalteter</strong> <strong>Wandel</strong><br />
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Der Wert dieser Landschaft ist seit langem anerkannt, steht nun aber unter dem Druck<br />
von Veränderung.“ (whc.unesco.org/en/list/1156, Deutsche Übersetzung)<br />
Der letzte Punkt wurde dann sehr schnell zum Brennpunkt der Diskussionen als der spekta‐<br />
kuläre Bau e<strong>in</strong>er heute sichtbaren vierspurigen Straßenbrücke an e<strong>in</strong>er besonders breiten Stel‐<br />
le der Elbwiesen unaufhaltsam entwickelt wurde.<br />
Dabei muss man berücksichtigen, dass die Entwicklung der Infrastruktur eng verknüpft ist<br />
mit der Wohlstandsentwicklung e<strong>in</strong>er Region. Leistungsfähige Verkehrswege s<strong>in</strong>d wichtige<br />
Lebensadern e<strong>in</strong>er Gesellschaft.<br />
Mit zunehmender wirtschaftlicher, kultureller und sozialer Verflechtung wächst der Bedarf<br />
an leistungsstarken Verkehrswegen und die Zukunftsanforderungen an die Infrastruktur<br />
werden immer wichtiger.<br />
Und obwohl Brücken e<strong>in</strong> Symbol für Austausch und Verständigung s<strong>in</strong>d, ist der Verlauf der<br />
Kommunikation zwischen Dresden und der UNESCO bis zur Aberkennung des Titels 2009 <strong>in</strong><br />
Sevilla enttäuschend verlaufen.<br />
Auch der von der UNESCO vorgeschlagene Tunnelbau als Ersatz für die geplante Brücke<br />
wurde nicht weiter verfolgt.<br />
„Das Komitee war sich e<strong>in</strong>ig, dass durch den Brückenbau der außergewöhnliche universelle<br />
Wert des Dresdner Elbtals nun zerstört und die Kulturlandschaft <strong>in</strong> der Mitte zerschnitten sei.<br />
Zentraler Punkt <strong>in</strong> der Diskussion war die Glaubwürdigkeit des Welterbekomitees und die<br />
Rolle der Welterbekonvention als Schutz<strong>in</strong>strument. (…)<br />
ICOMOS 1 verwies auf die Bedeutung der Kulturlandschaft als zentrales Motiv für die E<strong>in</strong>‐<br />
schreibung <strong>in</strong> die Welterbeliste. Jedes der zur Begründung der E<strong>in</strong>schreibung angeführten<br />
Kriterien (ii), (iii), (iv) und (v) sei <strong>in</strong> Bezug zur Kulturlandschaft gesetzt worden. Mit ke<strong>in</strong>em<br />
der Kriterien sei der außergewöhnliche universelle Wert nunmehr noch zu begründen.“ (Be‐<br />
schluss zu Dresden, Bericht der Beauftragten der Kultusm<strong>in</strong>isterkonferenz für das UNESCO‐<br />
Welterbe Birgitta R<strong>in</strong>gbeck, www.unesco.de/3652.html).<br />
Bis heute ist die Öffentlichkeit gespalten über die weitere Entwicklung der Kulturlandschaft<br />
im Dresdner Elbtal und es bleibt abzuwarten, welche Pläne <strong>in</strong> den nächsten Jahren realisiert<br />
werden.<br />
Im Oberen Mittelrhe<strong>in</strong>tal zeigt sich e<strong>in</strong> weiterer und ebenfalls schwieriger Kommunikations‐<br />
prozess zur Entwicklung der e<strong>in</strong>zigartigen Kulturlandschaft.<br />
Für die Aufnahme des Oberen Mittelrhe<strong>in</strong>tals, im Abschnitt zwischen Koblenz im Norden<br />
und B<strong>in</strong>gen, Rüdesheim im Süden, als Kulturlandschaft <strong>in</strong> die Welterbeliste waren 2002 die<br />
Kriterien (ii), (iv) und (v) ausschlaggebend und wurden wie folgt begründet:<br />
� (ii): „Als e<strong>in</strong>er der wichtigsten Verkehrswege <strong>in</strong> Europa hat das Mittelrhe<strong>in</strong>tal für zwei‐<br />
tausend Jahre den Kulturaustausch zwischen dem mediterranen Raum und dem Norden<br />
ermöglicht.“<br />
� (iv): „Das Mittelrhe<strong>in</strong>tal ist e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zigartige organische Kulturlandschaft, deren aktueller<br />
Charakter bestimmt ist durch geomorphologische und geologische Gegebenheiten und<br />
durch menschliche Interventionen, wie Ansiedlungen, Verkehrs<strong>in</strong>frastruktur und Land‐<br />
nutzung seit über 2000 Jahren.“<br />
1 Der Internationale Rat für Denkmalpflege<br />
International Council on Monuments and Sites (ICOMOS)