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Landschaften in Deutschland 2030 Erlittener Wandel – gestalteter ...

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<strong>Landschaften</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>2030</strong>: <strong>Erlittener</strong> <strong>Wandel</strong> <strong>–</strong> <strong>gestalteter</strong> <strong>Wandel</strong><br />

der Konflikt der Ziele zu thematisieren. Dabei ist auch der weiterh<strong>in</strong> anhaltende Artenverlust<br />

deutlich zu benennen, denn auch Aktivitäten zur Sicherung der Biodiversität benötigen letzt‐<br />

lich e<strong>in</strong>en gesellschaftlichen Willen. Gleichzeitig s<strong>in</strong>d seitens des Naturschutzes aber auch<br />

Vorschläge für e<strong>in</strong>en positiven und naturverträglichen Ausbau der erneuerbaren Energien<br />

beizusteuern. Dafür ist die Landschaftsplanung e<strong>in</strong> geeignetes Instrument, das Aussagen zu<br />

landschaftlichen Potenzialen und Restriktionen enthalten sollte sowie für Standortentschei‐<br />

dungen e<strong>in</strong>e geeignete Grundlage bilden kann. Darüber h<strong>in</strong>aus sollten weitere <strong>in</strong>formelle In‐<br />

strumente genutzt werden.<br />

Wo und wie der Ausbau stattf<strong>in</strong>det, kann durch Planung und f<strong>in</strong>anzielle Anreize maßgeblich<br />

bee<strong>in</strong>flusst werden. Die Standortwahl ist sowohl mit Blick auf die Landschaft im S<strong>in</strong>ne des<br />

Landschaftsbildes, aber auch auf Natur und Landschaft, also die Biodiversität und das Wir‐<br />

kungsgefüge des Naturhaushaltes, ganz entscheidend. Hier gilt es, planerische Instrumente<br />

zu nutzen und weiter zu entwickeln. Angesichts des Ziels, die Erneuerbaren zukünftig zur<br />

Marktreife bzw. Marktnähe zu br<strong>in</strong>gen, werden auch die räumlich steuernden Vergütungs‐<br />

voraussetzungen des EEG an Bedeutung verlieren. Umso wichtiger ist e<strong>in</strong>e auf soliden Natur‐<br />

schutzgrundlagen basierende Raumplanung. Gleichzeitig ist zu fordern, dass Anreiz<strong>in</strong>stru‐<br />

mente schon bei ihrer Ausrichtung die Auswirkungen auf den Naturhaushalt weitgehend<br />

berücksichtigen. Alle<strong>in</strong> auf „Ertragsmaximierung“ ausgerichtete Anreize <strong>–</strong> z. B. Energieer‐<br />

trag <strong>–</strong> sollten durch multifunktionale Anreize abgelöst werden.<br />

Zur Frage der verträglichen Menge kann und sollte der Naturschutz se<strong>in</strong>e Kenntnisse e<strong>in</strong>‐<br />

br<strong>in</strong>gen und viel offensiver kommunizieren als bisher. Diese breite Diskussion, aber auch die<br />

Schaffung weiterreichender Möglichkeiten der Mitwirkung und Beteiligung s<strong>in</strong>d ganz maß‐<br />

geblich für die Akzeptanz <strong>in</strong> der Bevölkerung für den weiteren Ausbau der Erneuerbaren,<br />

aber auch der Netze und Speicher. Die Energiewende an sich sche<strong>in</strong>t von e<strong>in</strong>er breiten Mehr‐<br />

heit getragen zu werden. Nun gilt es aber auch die Konsequenzen zu veranschaulichen und<br />

möglichst vorteilhafte Lösungen zu f<strong>in</strong>den, die sicherstellen, dass die Energiewende nicht zu<br />

Lasten von Natur und Landschaft geht. Der Beitrag des Naturschutzes sollte e<strong>in</strong>e anschauli‐<br />

che und nachvollziehbare Aufbereitung se<strong>in</strong>es Wissens für Entscheidungsträger und Beteilig‐<br />

te auf allen Ebenen se<strong>in</strong>. Dabei bietet sich auch die Arbeit mit Zukunftsszenarien und moder‐<br />

nen Möglichkeiten der Visualisierung an.<br />

Im Zuge der Weiterentwicklung von Technik ist der Naturschutz darüber h<strong>in</strong>aus gefragt, ak‐<br />

tuelle Erkenntnisse <strong>in</strong> die Technik‐ und Managemententwicklung der Anlagen e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />

Der Naturschutz sollte sich zudem ganz offensiv an der Diskussion darüber beteiligen, wie<br />

die Landschaft der Zukunft aussehen soll. Dabei gilt es sicherlich auch die Werte und Qualitä‐<br />

ten naturnaher und geschützter Bereiche zu verdeutlichen. Ebenso wie den Anspruch des Na‐<br />

turschutzes nicht nur <strong>in</strong> Schutzgebieten, sondern <strong>in</strong> abgestufter Form auf der gesamten Fläche<br />

tätig zu se<strong>in</strong>.<br />

5. Quellen<br />

BUNDESMINISTERIUM FÜR UMWELT, NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT: „Erneuerbare<br />

Energien <strong>in</strong> Zahlen, nationale und <strong>in</strong>ternationale Entwicklung“, Juli 2011<br />

https://www.erneuerbare‐energien.de/files/pdfs/allgeme<strong>in</strong>/application/pdf/<br />

broschuere_ee_zahlen_bf.pdf<br />

BUNDESMINISTERIUM FÜR UMWELT, NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT: „Erneuerbare<br />

Energien 2011“, März 2012<br />

https://www.erneuerbare‐energien.de/erneuerbare_energien/downloads/doc/48414.php<br />

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