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Werkzeuge des Friedens und der Gerechtigkeit - OFM

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■ Leben<br />

es war zum Beispiel nutzlos, über den „Schmerz <strong>der</strong><br />

Arbeitslosigkeit“ zu diskutieren, ohne Berufsprogramme<br />

zu starten, die Abhängige mit neuen<br />

marktfähigen Kenntnissen ausstattete. Dem vermin<strong>der</strong>ten<br />

Selbstwertgefühl von Drogenabhängigen<br />

musste durch Gruppentherapie <strong>und</strong> Beratung entgegengewirkt<br />

werden. HIV-Übertragung konnte<br />

eingedämmt werden durch die Versorgung mit sauberen<br />

Nadeln, eine Lösung, die bei außenstehenden<br />

Beobachtern oft auf Ablehnung stößt. Viele langjährige<br />

Fre<strong>und</strong>e von Merchants Quay sind noch<br />

entsetzt über das ausgedehnte Engagement <strong>des</strong> Zentrums<br />

für soziale <strong>Gerechtigkeit</strong> unter den Armen.<br />

Für Sean gibt es keinen wichtigeren Dienst, seit er<br />

die Verän<strong>der</strong>ungen sieht, die das Zentrum im Leben<br />

so vieler Menschen bewirken konnte.<br />

In den Nie<strong>der</strong>landen geraten ebenfalls viele junge<br />

Menschen, die zum Studium nach Amsterdam<br />

kommen, in Drogenabhängigkeit; Prostitution wird<br />

oft als <strong>der</strong> einzige Weg angesehen, durch die sie diese<br />

Sucht finanzieren können. Die Verbindung von<br />

unreinen Nadeln <strong>und</strong> „unsafe sex“ führt unvermeidlich<br />

zu HIV-Infektionen <strong>und</strong> AIDS. Durch seine<br />

Arbeit unter den „vergessenen Jugendlichen“<br />

Amsterdams vermochte LOUIS BOHTE einigen dieser<br />

Menschen Unterstützung anzubieten <strong>und</strong> praktische<br />

Möglichkeiten zu vermitteln, dass sie es fertigbrachten,<br />

ihre Abhängigkeit zu überwinden <strong>und</strong> ein<br />

neues Leben zu beginnen.<br />

Bei seiner Arbeit in einem <strong>der</strong> ärmsten Slums von<br />

Karachi in Pakistan begegnet KEN VIEGAS vielen<br />

Menschen, die jede Hoffnung auf ein besseres<br />

Leben verloren haben. Etwa Dreiviertel <strong>der</strong> Menschen<br />

seiner Pfarrei haben kein fließen<strong>des</strong> Wasser,<br />

sehr wenige haben ein regelmäßiges Einkommen,<br />

viele haben wenig o<strong>der</strong> kein Gespür für ihren eigenen<br />

Wert. Krankheit, Arbeitslosigkeit, Wucherzinsen<br />

<strong>und</strong> Drogenmissbrauch sind die harten Lebensumstände<br />

<strong>der</strong> meisten Familien dort. Deswegen ist<br />

die Arbeit für <strong>Gerechtigkeit</strong> <strong>und</strong> Frieden so wichtig<br />

für Viegas. „Es ist nicht sosehr ein Hobby“, sagt er,<br />

„dies ist eine richtige Leidenschaft, die ich so stark<br />

fühle. Und wenn du nach <strong>Gerechtigkeit</strong> dürstest<br />

<strong>und</strong> hungerst, beginnst du die Leiden(schaft) Jesu<br />

klarer zu erkennen.“ Wenn er die bedürftigsten <strong>und</strong><br />

benachteiligsten Häuser besucht, versucht er die<br />

Menschen zu ermutigen, wie<strong>der</strong> ein Gespür für ihre<br />

eigene Würde <strong>und</strong> ihre Talente zu entdecken. „Ich<br />

100<br />

versuche fünf Häuser pro Tag zu besuchen <strong>und</strong> ich<br />

sage den Menschen, dass ich nicht komme, um mit<br />

ihnen zu essen o<strong>der</strong> zu trinken, damit sie keine<br />

Betriebsamkeit entwickeln, um Lebensmittel zu<br />

kaufen <strong>und</strong> sie für mich zuzubereiten. Wenn sie das<br />

verstehen, dass du zu ihnen kommst, um ihnen<br />

zuzuhören <strong>und</strong> nicht um zu sehen, was sie anzubieten<br />

haben, dann kannst du ihnen sehr nahe kommen.“<br />

Ein an<strong>der</strong>er Bru<strong>der</strong>, YOUNIS WALTER, arbeitet mit<br />

geistig behin<strong>der</strong>ten Kin<strong>der</strong>n in Karatschi. Er versucht<br />

die tiefsitzenden Vorurteile <strong>und</strong> den Aberglauben<br />

zu bekämpfen, welche die Probleme in diesem<br />

Teil <strong>der</strong> Welt noch verschlimmern. Viele Familien<br />

glauben, dass ein behin<strong>der</strong>tes Kind Zeichen <strong>der</strong><br />

Strafe Gottes ist. In dem Zentrum, das er aufzubauen<br />

geholfen hat, liegt <strong>der</strong> Schwerpunkt nicht nur<br />

auf einer qualitativ guten Sorge für die Kin<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n<br />

auch auf Erziehung <strong>und</strong> Vorsorge. Eltern werden<br />

über den Zusammenhang zwischen Behin<strong>der</strong>ung<br />

<strong>und</strong> Armut, schlechter Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> dem<br />

verbreiteten Brauch, innerhalb <strong>der</strong> gleichen Familie<br />

zu heiraten, unterrichtet. Das Zentrum ist gleichermaßen<br />

offen für Christen <strong>und</strong> Muslime, in einem<br />

Land, in dem die Bekehrung zum Christentum als<br />

Kapitalverbrechen angesehen wird. Viele Familien<br />

aus beiden Glaubenstraditionen kommen, um ein<br />

neues Verstehen zu teilen, indem sie gemeinsam<br />

kochen, essen <strong>und</strong> für ihre Kin<strong>der</strong> sorgen.<br />

In Indien hilft JESU IRUDAYAM ebenfalls Kin<strong>der</strong>n,<br />

sich an einem besseren Leben zu erfreuen. Er arbeitet<br />

speziell mit Straßenkin<strong>der</strong>n in Madras in verschiedenen<br />

Projekten, die er seit 1991 entwickelt<br />

hat. Im Januar jenes Jahres hat er die Nichtregierungsorganisation<br />

mit Namen SEEDS (Street Elfin<br />

Education and Development Society) gegründet.<br />

Vor Ort ist die Organisation besser unter dem<br />

Namen NESAKKARAM bekannt, einem tamilischen<br />

Ausdruck, <strong>der</strong> „fre<strong>und</strong>liche Hände“ bedeutet. Einigen<br />

Kin<strong>der</strong>n wird geholfen durch ein Programm<br />

mit Heimplätzen, an<strong>der</strong>e werden an bestehende<br />

Einrichtungen vermittelt, an<strong>der</strong>e erhalten Verpflegung,<br />

medizinische Hilfe <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Dienstleistungen<br />

durch Außenposten, die bei einer örtlichen<br />

Eisenbahnstation in Madras angesiedelt sind.<br />

In Brasilien haben Geschosse <strong>und</strong> To<strong>des</strong>drohungen<br />

nicht vermocht, MARIANO GIJSEN aus seiner Arbeit

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