Werkzeuge des Friedens und der Gerechtigkeit - OFM

■ Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung im Kontext einzelner Apostolate
f) Ordensausbildung
RATIO FORMATIONIS FRANCISCANAE (OFM)
Einführung
Es gibt vielfältige Bezugnahmen auf Gerechtigkeit,
Frieden und Bewahrung der Schöpfung in der
RATIO FORMATIONIS FRANCISCANAE. Wenn wir diese
anregenden Gedanken nicht in konkrete Aktionen
übersetzen können, dann haben wir den Ausgegrenzten,
Armen und Unterdrückten unserer Welt
nichts zu bieten. Wie es der ehemalige Generalminister
John Vaughn schon 1985 ausdrückte: „Wir
haben viele Dokumente und Worte. Was die Welt
von uns erwartet sind Taten.“
In diesem Abschnitt beabsichtigen wir, mit dir/euch
einige konkrete Aktionen zu teilen, die in den Provinzen
rund um die Welt stattfinden. Es gibt natürlich
viel mehr, über die hier nicht berichtet werden
wird, doch werden hoffentlich die aufgezählten Beispiele
die Brüder in der Anfangsausbildung und in
der ständigen Fortbildung ermutigen, den Kampf
für eine gerechtere und friedvollere Welt in Harmonie
mit der gesamten Schöpfung fortzusetzen.
Es gibt viele Bezugnahmen auf Gerechtigkeit, Frieden
und Bewahrung der Schöpfung in der RATIO.
Wir haben sechs Untertitel ausgewählt; es werden
zunächst die Abschnitte der RATIO zitiert und dann
konkrete Beispiele aus den gelebten Erfahrungen in
den Provinzen gegeben.
I. Bruderschaft
a) RFF 18; RFF 21a; RFF 28b.
b) Gelebte Erfahrungen
1) Brüder, die über praktische Erfahrungen des
Engagements in den Themen Gerechtigkeit, Frieden
und Bewahrung der Schöpfung im weitesten
Sinn des Wortes verfügen, werden eingeladen, ihre
Ideen und Kämpfe mit den Brüdern in der Anfangsausbildung
zu teilen. Dieser Kontakt hat sich in vielen
Provinzen als sehr nützlich erwiesen. Jüngere
Brüder schreiben ihr späteres Engagement in den
besonderen Diensten der Ermutigung durch ihre
älteren Mitbrüder und deren Zeugnis zu.
2) In Afrika, USA, Zentralamerika und Indien nehmen
Brüder aus verschiedenen Kulturkreisen und
Sprachen an einer gemeinsamen Anfangsausbildung
teil. Einige Provinzen ermutigen ihre jungen Brüder,
in ihren ersten Ausbildungsjahren für eine
gewisse Zeit mit Brüdern aus anderen Kulturen zu
studieren, zu arbeiten und zu leben. Dies fördert
Toleranz und bereitet die Brüder auf zukünftige
internationale Herausforderungen vor.
II. Präsenz
a) RFF 22b; 25a; 32a; 155.
b) Gelebte Erfahrungen
1) Leben unter den Armen in kleinen Fraternitäten
ist eine gemeinsame Praxis in vielen Provinzen. Auf
den Philippinen, in Brasilien, Zentralamerika,
Deutschland, Italien und Kolumbien leben die meisten
Brüder eine gewisse Zeit während der Anfangsausbildung
oder die gesamte Anfangsausbildung
hindurch in Fraternitäten unter den Armen. Die
Brüder erledigen alle Hausarbeiten selbst. In einigen
Fällen arbeiten sie mit Pfarreien zusammen. Andere
verrichten verschiedene kirchliche oder zivile Aufgaben,
um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Im
Allgemeinen sind sie von anderen wirtschaftlich
unabhängig.
Wegen ihrer Nähe zu den Menschen und der Einfachheit
ihres Lebensstils, haben die Brüder die
Gelegenheit, die Alltagsschwierigkeiten der Menschen
zu erleben, und können so ihrer theologischen
und akademischen Reflexion einen realistischeren
und mehr auf Praxis bezogenen Blick verleihen.
Die Novizen der Provinz der hl. Barbara in Kalifornien
verbringen das zweite Jahr ihres Noviziats in
einem vernachlässigtem Gebiet in den Außenbezirken
von Guatemala-Stadt. Sie lernen Spanisch und
leben für ein Jahr unter den Armen, bevor sie ihre
Studien oder ihre Berufsausübung beginnen.
2) Kontakt mit den Ausgegrenzten:
Die meisten Provinzen ermutigen die Brüder in der
Ausbildungszeit nach dem Noviziat, Gefangene,
Kranke, Flüchtlinge, Drogenabhängige, ältere Menschen
und Aussätzige, usw. zu besuchen und an
deren Leben Anteil zu nehmen.
3) Unterstützung für lokale Organisationen
Viele Provinzen (Baskenland, Zentralamerika, Bra-
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