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Werkzeuge des Friedens und der Gerechtigkeit - OFM

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■ Leben<br />

Leben<br />

Ein großer Teil <strong>der</strong> Menschen lebt noch in Not,<br />

Ungerechtigkeit <strong>und</strong> Unterdrückung; darum sollen<br />

die Brü<strong>der</strong> sich mit allen Menschen guten Willens<br />

für die Erneuerung <strong>der</strong> Gesellschaft zu <strong>Gerechtigkeit</strong>,<br />

Befreiung <strong>und</strong> Frieden im auferstandenen Christus<br />

einsetzen, die Ursachen <strong>der</strong> einzelnen Situationen<br />

durchdenken <strong>und</strong> sich entsprechend an Unternehmungen<br />

<strong>der</strong> Liebe, <strong>der</strong> <strong>Gerechtigkeit</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> internationalen<br />

Solidarität beteiligen.<br />

<strong>OFM</strong> Generalkonstitutionen, Art. 96,2<br />

Aus dem Leben <strong>des</strong> Franziskus ...<br />

Weil Franziskus die ganze Schöpfung auf den<br />

Schöpfer zurückführte (2 Cel 165), war <strong>der</strong> Arme<br />

aus Assisi ein gr<strong>und</strong>legend froher Mensch. Nur<br />

Sünde sollte ihn betrüben, aber auch dann sollten<br />

die Brü<strong>der</strong> nicht über die Sünde <strong>des</strong> an<strong>der</strong>en zornig<br />

werden (BReg 7). Im Gegensatz zu den Albigensern,<br />

die den Geist als gut, die Materie als schlecht<br />

ansahen, betrachtete Franziskus die gesamte Schöpfung<br />

als von Gott gesegnet. Daher drängte Franziskus<br />

die Menschen, die Sakramente zu empfangen,<br />

sichtbare Zeichen <strong>der</strong> Liebe <strong>und</strong> Gnade Gottes<br />

(BrGl II,22). Der Poverello sang manchmal auf<br />

Französisch <strong>und</strong> verwendete einmal zwei Holzstücke,<br />

um Geige <strong>und</strong> Bogen zu imitieren<br />

(2 Cel 127).<br />

Da Franziskus zuerst lebte, was er predigte, konnte<br />

er vertrauensvoll predigen, die zuvor verhärteten<br />

Herzen zur Buße bewegen <strong>und</strong> ihnen Ges<strong>und</strong>heit<br />

für Seele <strong>und</strong> Leib verleihen (LegMai XII,8).<br />

Celanos MIRAKELBUCH (3 Cel) erinnert nur an<br />

wenige W<strong>und</strong>er, die Franziskus gewirkt hat o<strong>der</strong> die<br />

seiner Fürbitte zugeschrieben werden. Franziskus<br />

behandelte kranke Menschen immer mit großem<br />

Mitgefühl.<br />

Und Franziskus bedrängte die Brü<strong>der</strong>, „sie mögen<br />

sich hüten, sich nach außen hin traurig <strong>und</strong> wie<br />

düstere Heuchler zu zeigen; sie sollen sich vielmehr<br />

als solche zeigen, die sich im Herrn freuen <strong>und</strong><br />

heiter <strong>und</strong> liebenswürdig sind, wie es sich geziemt“<br />

(NbReg 7,16). Gegen Ende seines Lebens sagte<br />

Franziskus: „Brü<strong>der</strong>, nun wollen wir anfangen,<br />

Gott dem Herrn zu dienen; denn bis jetzt haben<br />

wir kaum, sogar wenig – nein, gar keinen Fortschritt<br />

gemacht“ (1 Cel 103). Franziskus schrieb<br />

einem Minister, <strong>der</strong> Schwierigkeiten mit gewissen<br />

Brü<strong>der</strong>n hatte: „Es darf keinen Bru<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Welt<br />

geben, mag er auch gesündigt haben, soviel er nur<br />

sündigen konnte, <strong>der</strong> deine Augen gesehen hat <strong>und</strong><br />

dann von dir fortgehen müsste ohne dein Erbarmen,<br />

wenn er Erbarmen sucht. Und sollte er nicht<br />

Erbarmen suchen, dann frage du ihn, ob er Erbarmen<br />

will“ (BrMin 9-10). Erbarmen, Buße <strong>und</strong><br />

Werke <strong>des</strong> Mitgefühls hielten die Liebe <strong>des</strong> Franziskus<br />

zum Leben sehr lebendig.<br />

Franziskanische Perspektiven<br />

Der britische Autor G.K. Chesterton hat beobachtet,<br />

dass ein Teil <strong>des</strong> Genius <strong>des</strong> Franziskus von<br />

Assisi in <strong>der</strong> Art <strong>und</strong> Weise bestand, wie er sich<br />

auf die konkrete Person vor sich konzentrierte.<br />

Es war ein Zeichen seiner Höflichkeit, dass<br />

Franziskus niemals eine Person wegen einer an<strong>der</strong>en<br />

ignorierte, son<strong>der</strong>n einer jeden seine Aufmerksamkeit<br />

schenkte <strong>und</strong> ihre Bedeutung würdigte – vom<br />

Aussätzigen bis zum Sultan, von Frau Jacoba bis<br />

zum Bettler. In seinem bekannten SONNENGESANG<br />

zeigte Franziskus, dass seine Aufmerksamkeit <strong>und</strong><br />

Achtung nicht nur den Menschen galt, son<strong>der</strong>n<br />

allen Aspekten <strong>der</strong> Schöpfung. Und <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong><br />

für die Haltung <strong>des</strong> Franziskus gegenüber an<strong>der</strong>en<br />

liegt genau darin, dass Gott sie geschaffen hat<br />

<strong>und</strong> dass Gott durch sie gepriesen werden<br />

konnte.<br />

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