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Werkzeuge des Friedens und der Gerechtigkeit - OFM

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■ Ökumenischer, interreligiöser <strong>und</strong> interkultureller Dialog<br />

den Franziskanern angebotene Kurse besucht hatten.<br />

Im Atlasgebirge, bekannt durch die Tragödie<br />

<strong>der</strong> sieben Trappistenmönche in Algerien, lehren<br />

eine Handvoll Brü<strong>der</strong> zusammen mit Schwestern<br />

<strong>der</strong> FRANCISCAN MISSIONARIES OF MARY (FMM)<br />

einheimische Jungen Fertigkeiten im Zimmermannshandwerk,<br />

während die Mädchen Stickerei<br />

<strong>und</strong> an<strong>der</strong>e nützliche Fertigkeiten lernen, um<br />

gestaltende Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft zu werden.<br />

Die Schwestern stellen jungen Frauen auch Raum<br />

zur Verfügung, um bei ihnen zu gebären <strong>und</strong> Dinge<br />

wie Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Erziehung zu lernen, was<br />

ihnen auch hilft, ihre menschliche Würde zu för<strong>der</strong>n.<br />

In <strong>der</strong> Stadt Meknes, Marokko, unterhalten drei<br />

Brü<strong>der</strong> das St. Antoine Center, eine Bibliothek <strong>und</strong><br />

ein Kulturzentrum, das für über 600 ortsansässige<br />

Studenten Kurse über islamische Kultur <strong>und</strong> Literatur,<br />

Sprachunterricht <strong>und</strong> Sportaktivitäten anbietet.<br />

Sie werden von einem Team von zwölf Freiwilligen<br />

unterstützt, die aus dem Zentrum hervorgegangen<br />

sind <strong>und</strong> jetzt die Arbeit <strong>der</strong> Brü<strong>der</strong> unterstützen<br />

wollen. GUSTAVO SANCHEZ ist ein junger Bru<strong>der</strong><br />

aus Mexiko, <strong>der</strong> zwei Jahre in den Bergen <strong>des</strong> Atlas<br />

<strong>und</strong> vier weitere am St. Antoine Center in <strong>der</strong><br />

Arbeit mit den Studenten verbracht hat. Wenn er<br />

seine Studien in Rom abgeschlossen hat, möchte er<br />

wie<strong>der</strong> nach Marokko zurückkehren, um seine<br />

Arbeit fortzusetzen. Er erklärt: „Das Projekt wird<br />

durch die Studenten selbst unterhalten. Jeden<br />

Monat treffen wir uns, um zu entscheiden, was wir<br />

tun <strong>und</strong> wie wir arbeiten wollen <strong>und</strong> wie wir den<br />

Studenten helfen können, ihre Kultur besser zu verstehen<br />

<strong>und</strong> zu schätzen. Beispielsweise än<strong>der</strong>n wir<br />

während <strong>des</strong> Monats Ramadan den St<strong>und</strong>enplan<br />

<strong>der</strong> Kurse <strong>und</strong> arbeiten tagsüber, ohne für das Mittagessen<br />

zu unterbrechen. Das gestattet uns, zusammen<br />

mit den Muslimen zu fasten, <strong>und</strong> gibt ihnen<br />

die Zeit, die beson<strong>der</strong>en Mahlzeiten gemeinsam mit<br />

ihren Familien vorzubereiten.“<br />

Trotz <strong>der</strong> fortdauernden Spannungen zwischen<br />

Kroaten, Moslems <strong>und</strong> Serben im früheren Jugoslawien<br />

gab <strong>der</strong> zehnte Jahrestag <strong>des</strong> <strong>Friedens</strong>gebetes<br />

von Assisi (1986) Anlass zu verschiedenen<br />

Bemühungen mit dem Ziel, den interreligiösen<br />

Dialog in Sarajewo, Mostar <strong>und</strong> Split zu för<strong>der</strong>n. In<br />

Sarajewo wurde in <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> Kunst Bosnien-Herzegowinas eine Podiumsdis-<br />

138<br />

kussion zum Thema <strong>der</strong> Rückkehr <strong>der</strong> Flüchtlinge<br />

als Vorbedingung eines dauerhaften <strong>Friedens</strong> abgehalten.<br />

Daran nahmen die internationale Organisation<br />

für Migration, <strong>der</strong> Hochkommissar für Flüchtlinge<br />

<strong>der</strong> UNO <strong>und</strong> offizielle Vertreter <strong>der</strong> bosnischen<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> kroatischen Regierung teil. Auch ein<br />

interreligiöses Gebet wurde auf dem Friedhof von<br />

Sarajewo abgehalten, unter Teilnahme einer Delegation<br />

von franziskanischen Brü<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Schwestern<br />

aus Assisi, die einen Ölbaum als Zeichen <strong>des</strong> <strong>Friedens</strong><br />

überreichten, <strong>der</strong> in Sarajewo gepflanzt werden<br />

sollte. MARCO ORSOLIC hat schwer dafür gearbeitet,<br />

auf diesen Initiativen in sehr praktischer Weise aufzubauen,<br />

um in Sarajewo im Dezember 1996 ein<br />

kulturelles Zentrum <strong>und</strong> eine Bibliothek zu eröffnen.<br />

Das kurdische Volk in Iran, Irak, Türkei <strong>und</strong><br />

Syrien hat lange nach einem vereinten Heimatland<br />

gesucht nach Jahrh<strong>und</strong>erten <strong>der</strong> Herrschaft durch<br />

unterdrückende Herrscher. Ihre wachsenden<br />

Gemeinschaften im Exil in Deutschland haben zu<br />

neuen Möglichkeiten <strong>der</strong> Fre<strong>und</strong>schaft <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Zusammenarbeit geführt. Als Mitglied <strong>der</strong> GFBS-<br />

Kommission <strong>der</strong> deutschen Brü<strong>der</strong> haben JÜRGEN<br />

NEITZERT <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Brü<strong>der</strong> mit sieben an<strong>der</strong>en<br />

<strong>Friedens</strong>gruppen in <strong>der</strong> deutschen „Kampagne<br />

gegen Rüstungsexporte“ gearbeitet. Gemeinsam mit<br />

den an<strong>der</strong>en Mitglie<strong>der</strong>n dieser Kampagne haben<br />

sie begonnen, Bewusstsein zu wecken für den inneren<br />

Zusammenhang zwischen dem Verkauf deutscher<br />

Rüstungsgüter <strong>und</strong> <strong>der</strong> Notlage <strong>des</strong> kurdischen<br />

Volkes in Irak <strong>und</strong> Türkei. Jürgen Neitzert ist<br />

bei zahlreichen Gelegenheiten gemeinsam mit kurdischen<br />

Fre<strong>und</strong>en in die Türkei gereist, um humanitäre<br />

Hilfe <strong>und</strong> den Menschen, die in behelfsmäßigen<br />

Hütten in den Slums von Adana, Diyarbakir,<br />

Istanbul o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en türkischen Städten leben,<br />

eine kleine Ahnung <strong>des</strong> <strong>Friedens</strong> zu bringen. Mehr<br />

als 3000 Dörfer sind jetzt Geistersiedlungen auf<br />

Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Zwangsräumung, mit <strong>der</strong> das türkische<br />

Militär die kurdische Bevölkerung unterdrückt. Die<br />

Stadt Diyarbakir allein hat sich seit 1980 um das<br />

Vierfache vergrößert. Die sich in langen Jahren<br />

selbst versorgenden kurdischen Slumbewohner sind<br />

oft gezwungen, ihre Nahrung auf Müllhalden zu<br />

suchen, <strong>und</strong> viele leiden während <strong>des</strong> rauhen Winters<br />

an Bronchialinfektionen. Jürgen <strong>und</strong> seine Kollegen<br />

ermutigen zu Begegnungen zwischen Kurden<br />

<strong>und</strong> Türken, die in Deutschland leben, <strong>und</strong> leisten

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