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Werkzeuge des Friedens und der Gerechtigkeit - OFM

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■ Generalkapitel <strong>und</strong> Ordensräte<br />

den sollte schließlich in Zusammenarbeit mit allen<br />

Konferenzen ebenfalls eine entsprechende Struktur<br />

gef<strong>und</strong>en werden, welche die Anliegen von „<strong>Gerechtigkeit</strong><br />

<strong>und</strong> Frieden“ wirksam för<strong>der</strong>n hilft.<br />

7. Um „<strong>Gerechtigkeit</strong> <strong>und</strong> Frieden“ weltweit zu<br />

för<strong>der</strong>n, soll je<strong>der</strong> Bru<strong>der</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> ganze Orden den<br />

Dialog mit den Menschen in den Entwicklungslän<strong>der</strong>n<br />

suchen, auch mit solchen Menschen, die an<strong>der</strong>en<br />

Glaubensrichtungen <strong>und</strong> Ideologien angehören.<br />

8. Der Friede <strong>und</strong> die <strong>Gerechtigkeit</strong> müssen aber<br />

zunächst in je<strong>der</strong> Bru<strong>der</strong>schaft gelebt werden. Das<br />

„Wie“ könnte ein Jahresthema für das Hauskapitel<br />

sein. Beson<strong>der</strong>e Aufmerksamkeit verdienen alle Fälle<br />

von Ungerechtigkeiten unter Brü<strong>der</strong>n, sollen alle<br />

doch glaubwürdige Zeugen <strong>des</strong> österlichen <strong>Friedens</strong><br />

Jesu Christi sein.<br />

9. Unsere Kontemplation, unser Hören auf Gottes<br />

Wort nach Beispiel <strong>des</strong> hl. Franziskus, unser Kontakt<br />

zu einer immer mehr von Gewalt <strong>und</strong> Krieg<br />

geprägten Welt, die Bedrohung durch den nuklearen<br />

Holocaust – alles das trägt uns unmissverständlich<br />

auf, <strong>Werkzeuge</strong> <strong>des</strong> <strong>Friedens</strong> zu sein. Daraus<br />

ergeben sich diese Folgerungen:<br />

■ Wir setzen uns für eine <strong>Gerechtigkeit</strong> ein, die<br />

<strong>der</strong> Gewaltanwendung gegen die Armen ein<br />

Ende macht, beson<strong>der</strong>s jener Form von Gewalt,<br />

als <strong>der</strong>en Folge viele Millionen an Hunger <strong>und</strong><br />

Unterernährung sterben müssen.<br />

■ Wir wollen alles tun, damit die Folter in allen<br />

totalitären <strong>und</strong> unterdrückerischen Systemen<br />

abgeschafft wird <strong>und</strong> damit die Menschenrechte<br />

geachtet werden, einschließlich das Recht auf<br />

freie Religionsausübung.<br />

■ Wir wünschen eine neue politische <strong>und</strong> wirtschaftliche<br />

Weltordnung, welche das bestehende<br />

Ungleichgewicht unter den Nationen beseitigt.<br />

■ Wir wenden uns auch entschieden gegen die<br />

Gewaltanwendung an <strong>der</strong> Natur. Wir setzen<br />

uns ein für die Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> natürlichen<br />

Umwelt, die unser Lebensraum ist, weil<br />

wir nicht wollen, dass er weiter zerstört wird.<br />

208<br />

Bangalore, Ordensrat 1988<br />

„Diener <strong>des</strong> Wortes … Diener aller“<br />

II. Option für die Armen –<br />

<strong>Gerechtigkeit</strong> <strong>und</strong> Frieden<br />

„Der Geist <strong>des</strong> Herrn ruht auf mir; denn <strong>der</strong> Herr<br />

hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich<br />

den Armen eine gute Nachricht bringe; damit ich<br />

den Gefangenen die Entlassung verkünde <strong>und</strong><br />

den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen<br />

in Freiheit setze <strong>und</strong> ein Gnadenjahr<br />

<strong>des</strong> Herrn ausrufe“ (Lk 4,18-19).<br />

34. Die Bewusstseinsbildung <strong>der</strong> Brü<strong>der</strong> zu dieser<br />

Priorität scheint gut auf dem Weg zu sein. Die<br />

Ergebnisse sind noch bescheiden, aber vielfältig. In<br />

verschiedenen Regionen <strong>der</strong> Welt deuten die gleichen<br />

Begriffe auf unterschiedliche Wirklichkeiten<br />

hin.<br />

35. Die Brü<strong>der</strong> sind sich sehr bewusst, dass die<br />

Frage <strong>der</strong> praktischen Gleichheit an Rechten <strong>und</strong><br />

Pflichten unter den Brü<strong>der</strong>n selbst noch gelöst werden<br />

muss. Der Ordensrat diskutierte, wie man <strong>der</strong><br />

Kirche unser Verständnis <strong>der</strong> Gleichheit aller Brü<strong>der</strong>,<br />

Kleriker <strong>und</strong> Laien, unterbreiten solle. In den<br />

örtlichen Gemeinschaften sollte es mehr wirkliche<br />

<strong>Gerechtigkeit</strong> zwischen den Brü<strong>der</strong>n geben, in <strong>der</strong><br />

Aufteilung <strong>der</strong> häuslichen Arbeiten, in <strong>der</strong> Rückgabe<br />

aller erworbenen Mittel in die gemeinsame Kasse<br />

o<strong>der</strong> in die Provinzkasse, eine mehr ausgeglichene<br />

Lebensführung unter den Brü<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Verwendung<br />

<strong>der</strong> Güter, im Urlaub, im Teilen <strong>der</strong> Leitung,<br />

usw.. In seiner Eröffnungsrede fragte uns <strong>der</strong> Generalminister,<br />

ob wir den Laien-Charakter unserer<br />

Brü<strong>der</strong> achten <strong>und</strong> wie wir die Berufungen von<br />

jenen för<strong>der</strong>n können, die keine intellektuelle o<strong>der</strong><br />

berufliche Karriere wählen.<br />

36. In ihrem Verhalten gegenüber an<strong>der</strong>en ist für<br />

eine ständig wachsende Zahl von Brü<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />

Arme nicht nur ein Bru<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n ein bevorzugter<br />

Bru<strong>der</strong>. Sich wie Franziskus <strong>und</strong> die ersten Brü<strong>der</strong><br />

mit <strong>der</strong> Herrin Armut zu vermählen, heißt nicht<br />

nur, die Armut persönlich o<strong>der</strong> gemeinschaftlich<br />

zu praktizieren, son<strong>der</strong>n auch mit den Armen zu<br />

leben, ihr Schicksal <strong>und</strong> den langsamen <strong>und</strong><br />

schmerzvollen historischen Prozess ihrer Befreiung<br />

zu teilen. In einigen <strong>der</strong> jüngeren Provinzen leben

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