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Werkzeuge des Friedens und der Gerechtigkeit - OFM

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■ Leben<br />

<strong>der</strong>zusetzen. Die Franziskanerinnen aus Oldenburg,<br />

Indiana, in <strong>der</strong> Nachbarschaft koordinieren ein<br />

Son<strong>der</strong>programm für Navajos, die an einem fötalen<br />

Alkoholsyndrom leiden.<br />

Mit Hilfe von ANDRIJA BILOKAPIC hat die Diözese<br />

von Zadar in Kroatien ein „Pro-Vita“-Büro eingerichtet,<br />

um Frauen zu beraten, die an Abtreibung<br />

denken. Den Frauen wird nicht nur vertrauliche<br />

Beratung <strong>und</strong> Unterstützung angeboten, wenn sie<br />

vor dieser schwierigen Entscheidung stehen. Sie<br />

erhalten auch praktische <strong>und</strong> finanzielle Hilfe durch<br />

die Caritas <strong>und</strong> durch Vereinigungen von Frauen<br />

<strong>und</strong> jungen Menschen in den örtlichen Pfarreien,<br />

wenn sie sich entscheiden, das Kind auszutragen.<br />

Seit das Büro von einer bedeutenden Erfolgsrate<br />

berichtete, hat sich diese Initiative auch auf an<strong>der</strong>e<br />

Städte Kroatiens ausgedehnt.<br />

Während <strong>des</strong> Krieges in Bosnien-Herzegowina<br />

<strong>und</strong> Kroatien arbeiteten FRANJO GREBENAR <strong>und</strong><br />

ZORAN LIVANEIC zusammen, um ein Hospital<br />

innerhalb <strong>des</strong> Kirchengebäu<strong>des</strong> <strong>der</strong> Heilig-Geist-<br />

Kirche in Nova Bila aufzubauen. Die bemerkenswerte<br />

Umwandlung fand Anfang 1993 über Nacht<br />

statt, als muslimische Milizen die ortsansässige<br />

kroatische Bevölkerung angriffen. Die Verletzten<br />

baten Zoran um Hilfe, weil <strong>der</strong> Konflikt es ihnen<br />

nicht erlaubte, durch feindliche Linien zum nächsten<br />

Hospital zu reisen. Innerhalb von St<strong>und</strong>en half<br />

medizinisches Personal den Brü<strong>der</strong>n, eine Notaufnahme<br />

einzurichten. Im Laufe <strong>des</strong> Krieges wurden<br />

mehrere h<strong>und</strong>ert Menschenleben durch das Team<br />

gerettet. Doch trotz ihrer lebenswichtigen Hilfe<br />

erinnert sich Zoran traurig: „Wir mussten soviele<br />

Beerdigungen halten, dass niemand Zeit zum Klagen<br />

hatte.“<br />

Die Option für das Leben bedeutet für DAVID<br />

SCHLATTER in den USA, täglich mit denen in Kontakt<br />

zu kommen, die einem sicheren Tod entgegengehen.<br />

Er ist Gefängnisseelsorger im Staat Delaware.<br />

Einige <strong>der</strong> Gefangenen sehen <strong>der</strong> To<strong>des</strong>strafe<br />

entgegen. Staatliche Stellen waren gerade dabei,<br />

die Anwendung <strong>der</strong> To<strong>des</strong>strafe wie<strong>der</strong> einzuführen,<br />

als er vor sechs Jahren diesen Dienst antrat. Zur<br />

Zeit finden min<strong>des</strong>tens ein o<strong>der</strong> zwei Hinrichtungen<br />

pro Jahr statt. Schlatter hat viele Jahre damit<br />

zugebracht, denen Seelsorge zu leisten, die dem<br />

Tod entgegensehen o<strong>der</strong> in Folge eines Suizids den<br />

102<br />

schmerzlichen Verlust eines geliebten Angehörigen<br />

o<strong>der</strong> Freun<strong>des</strong> zu tragen haben. „Viele von uns, die<br />

mit Menschen in Schmerzen dieser Art arbeiten,<br />

finden, dass wir am besten durch unsere eigenen<br />

W<strong>und</strong>en helfen können. Es ist, als ob wir Gott in<br />

Fülle wirken lassen, wenn eine W<strong>und</strong>e eine an<strong>der</strong>e<br />

W<strong>und</strong>e berührt“, erklärt Schlatter. „Es gibt ein heilsames<br />

Selbstbewusstsein unserer eigenen sündhaften<br />

Natur, die es Franziskanern gestattet, sich zu Frauen<br />

<strong>und</strong> Männern im Gefängnis zu setzen <strong>und</strong> zu sehen,<br />

dass nicht viel Abstand zu ihnen besteht. Die Tatsache,<br />

dass Franziskus selbst in Gefangenschaft war<br />

<strong>und</strong> eine Beziehung zu seinen Leidensgenossen hatte,<br />

hilft, uns mit ihnen zu identifizieren <strong>und</strong> dort<br />

Christus zu erfahren.“ Schlatter arbeitet seit kurzem<br />

mit zwei weiteren Brü<strong>der</strong>n in einem Zentrum in<br />

Wilmington, Delaware, wo sie Suchtabhängigen<br />

Unterkunft, Beratung <strong>und</strong> ein 12-Schritte-Programm<br />

anbieten, das den Menschen helfen kann,<br />

nach einem Sinn in ihrem Leben zu suchen.<br />

Ein generelles Problem für Kin<strong>der</strong> in Brasilien <strong>und</strong><br />

an<strong>der</strong>swo in den Entwicklungslän<strong>der</strong>n ist die Diarrhöe,<br />

die gewöhnlich zu Dehydration <strong>und</strong> Tod<br />

führt. KLAUS FINKAM hat in Zusammenarbeit mit<br />

<strong>der</strong> brasilianischen Bischofskonferenz <strong>und</strong> dem<br />

Kin<strong>der</strong>hilfswerk <strong>der</strong> Vereinten Nationen, UNICEF,<br />

ein erfolgreiches Rehydrationsprogramm für die<br />

Kin<strong>der</strong> in Brasilien entworfen. Tausende von<br />

jungen Leben sind durch eine einfache Salz-Zucker-<br />

Wasserlösung gerettet worden. Das Rehydrationsprogramm<br />

schult Mütter, als „medizinische Teams“<br />

in Dörfern im ganzen Land zu arbeiten, indem sie<br />

an<strong>der</strong>e erziehen, erfolgreich eine Diagnose zu stellen<br />

<strong>und</strong> die Symptome zu behandeln, bevor es zu<br />

spät ist.<br />

In Gallup, New Mexico, USA, bemüht sich<br />

MAYNARD SHURLEY unter den zumeist afro-amerikanischen,<br />

hispanischen <strong>und</strong> indigenen Menschen,<br />

die mit einem Leben auf <strong>der</strong> Straße kämpfen, das<br />

Bewusstsein für HIV <strong>und</strong> AIDS zu wecken.<br />

Maynard ist <strong>der</strong> Enkel eines Medizinmannes <strong>des</strong><br />

Navajo-Stammes <strong>und</strong> <strong>der</strong>zeit <strong>der</strong> einzige Franziskaner<br />

aus diesem Stamm. Er erklärt: „Für uns [die<br />

Navajo] ist alles Leben heilig, die Sonne, die Erde,<br />

das Wasser <strong>und</strong> <strong>der</strong> Himmel, so wie beim hl. Franziskus,<br />

je<strong>der</strong> ist Mitglied unserer großen Familie.“<br />

Als Ges<strong>und</strong>heitserzieher <strong>und</strong> Streetworker, zusammen<br />

mit dem Navajo AIDS Network mit Sitz in

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