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Werkzeuge des Friedens und der Gerechtigkeit - OFM

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■ Frauen <strong>und</strong> die Charismen von Franziskus <strong>und</strong> Klara<br />

Matthäus 11, 58<br />

lieferungen stehend erscheinen mag. Für zu lange<br />

Zeit, sagen sie, stand <strong>der</strong> Beitrag <strong>der</strong> hl. Klara für das<br />

franziskanische Charisma verborgen im Schatten <strong>des</strong><br />

hl. Franziskus, – eine Tatsache, die erst während <strong>der</strong><br />

jüngsten 800-Jahrfeierlichkeiten deutlich zu werden<br />

begann. Bis diese Tatsache anerkannt ist, werden<br />

Frauen nie die gleiche Anerkennung <strong>und</strong> Verantwortlichkeit<br />

erreichen, die sie im Leben <strong>der</strong> Kirche<br />

suchen. Die Franziskanerin MARIA ELENA MARTI-<br />

NEZ ist eine Frau, die vom sich wandelnden Verhalten<br />

gegenüber Frauen in <strong>der</strong> Kirche profitiert hat.<br />

Seit kurzem Novizenmeisterin bei den SISTERS OF<br />

ST. FRANCIS OF PENANCE AND CHRISTIAN CHARITY<br />

in Kalifornien, USA, wurde Maria Elena als Kind<br />

mexikanisch-amerikanischer Eltern geboren. Mit ca.<br />

20 Jahren trat sie einer franziskanischen Gemeinschaft<br />

bei <strong>und</strong> wurde zu einer Ausbildung als geistliche<br />

Begleiterin geschickt. Sie lernte viel über die<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen multikulturellen Lebens. Später<br />

unterrichtete Maria Elena an einer Highschool in<br />

Los Angeles. Sie wurde angefragt, ob sie als geistliche<br />

Begleiterin in einer örtlichen Postulatsgemeinschaft<br />

Dienst tun wolle, da kein Bru<strong>der</strong> für diese Aufgabe<br />

gef<strong>und</strong>en werden konnte. Maria Elena nahm an. Sie<br />

126<br />

konnte zwar nicht mit den Brü<strong>der</strong>n leben, doch sie<br />

konnte täglich mit ihnen essen, als geistliche Begleiterin<br />

arbeiten <strong>und</strong> Unterricht geben. Als spanisch<br />

sprechende Männer aus El Salvador <strong>und</strong> Mexiko<br />

zum ersten Mal in dieser Zeit in größerer Zahl in das<br />

Noviziat eintraten, setzte Maria Elena ihre Arbeit als<br />

Mitglied <strong>des</strong> Ausbildungsteams <strong>der</strong> Provinz für weitere<br />

zwölf Jahre fort. Nach Aussagen Maria Elenas<br />

war die Arbeit mit den spanisch sprechenden Männern<br />

beson<strong>der</strong>s dankbar, „weil sie auf Gr<strong>und</strong> ihrer<br />

Beziehungen zu ihren Müttern <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Frauen<br />

in ihrem Leben, offener <strong>und</strong> verletzlicher sind in <strong>der</strong><br />

Gegenwart einer vertrauensvollen Frau. Für viele <strong>der</strong><br />

anglo-amerikanischen Männer war dies schwieriger.<br />

Es war ein Prozess, sie zu begleiten <strong>und</strong> ihnen beson<strong>der</strong>s<br />

bei den Themen zuzuhören, bei denen ich<br />

imstande war, zwischen den Konflikten <strong>der</strong> englischen<br />

<strong>und</strong> spanischen Kulturen zu vermitteln.“<br />

Schließlich übernahm Maria Elena auch die Koordination<br />

<strong>der</strong> „Guatemala-Erfahrung“, einem Orientierungsprogramm<br />

<strong>der</strong> Provinz. Nach dem Noviziat<br />

begeben sich die Brü<strong>der</strong> in die Außenbezirke von<br />

Guatemala City, wo sie in einer armen Pfarrei arbeiten,<br />

die von <strong>der</strong> zentralamerikanischen Provinz<br />

betreut wird, <strong>und</strong> in einem Haus leben, das im wörtlichen<br />

Sinn auf einer Müllhalde errichtet ist. Bevor<br />

die Brü<strong>der</strong> diese Erfahrung beginnen, arbeitet Maria<br />

Elena in kleinen Gruppen mit ihnen <strong>und</strong> behandelt<br />

mit ihnen Probleme wie Ärger, Alleinsein <strong>und</strong><br />

Sexualität – Probleme, die ihnen sicherlich begegnen<br />

werden, während sie in einem fremden Land leben.<br />

Nachdem die Brü<strong>der</strong> einige Monate in Guatemala<br />

gelebt haben, trifft sich Maria Elena mit jedem von<br />

ihnen einzeln. Ihr direkter, offener Stil ist ein großer<br />

Segen für viele, die offen ihre Zweifel <strong>und</strong> Bedenken<br />

ausdrücken können. Nach ihrer Rückkehr in die<br />

USA setzt Maria Elena ihre Arbeit als geistliche<br />

Begleiterin für diejenigen fort, die ihre Erfahrungen<br />

aus Guatemala anzuwenden versuchen auf neue<br />

Denkweisen über <strong>Gerechtigkeit</strong>, Frieden <strong>und</strong><br />

Bewahrung <strong>der</strong> Schöpfung in ihren eigenen<br />

Gemeinschaften. Auch wenn später manche Brü<strong>der</strong><br />

auf bequeme Positionen innerhalb <strong>der</strong> Provinz<br />

rücken <strong>und</strong> weniger offen werden gegenüber <strong>der</strong><br />

Idee <strong>des</strong> Dialogs mit Frauen, glaubt Maria Elena,<br />

dass es wesentlich ist, sie in ständiger Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

zu halten – wie Klara Franziskus herausgefor<strong>der</strong>t<br />

hat hinsichtlich <strong>des</strong> Verhaltens <strong>und</strong> <strong>der</strong> Fähigkeit,<br />

in gegenseitiger Achtung vor allen Frauen <strong>und</strong><br />

Männern zu leben.

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