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Werkzeuge des Friedens und der Gerechtigkeit - OFM

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■ <strong>Gerechtigkeit</strong>, Frieden <strong>und</strong> Bewahrung <strong>der</strong> Schöpfung in Evangelisierung <strong>und</strong> Ordensausbildung<br />

losigkeit, über die Übel von Gewalt <strong>und</strong> Umweltzerstörung<br />

anzuhören, mag hilfreich <strong>und</strong> sogar<br />

nötig sein. Wir müssen gut informiert sein, um diese<br />

Themen kompetent anzugehen. Aber die Erfahrung<br />

<strong>des</strong> Lebens mit den Armen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Arbeit mit<br />

an<strong>der</strong>en, die sich <strong>der</strong> Suche nach einer christlichen<br />

Lösung <strong>der</strong> entwürdigenden Armut, <strong>der</strong> Probleme<br />

<strong>der</strong> Gewalt <strong>und</strong> <strong>der</strong> Umweltzerstörung widmen, ist<br />

noch wichtiger für unsere ständige Bekehrung <strong>und</strong><br />

Weiterbildung. „Der Mensch unserer Zeit glaubt<br />

mehr den Zeugen als den Lehrern, mehr <strong>der</strong> Erfahrung<br />

als <strong>der</strong> Lehre, mehr dem Leben <strong>und</strong> den Taten<br />

als den Theorien“ (REDEMPTORIS MISSIO, 42).<br />

Alle Brü<strong>der</strong> sollten, zumin<strong>des</strong>t gelegentlich, die<br />

Erfahrung direkter Betroffenheit in Diensten<br />

machen, die sich mit <strong>Gerechtigkeit</strong>, Frieden <strong>und</strong><br />

Bewahrung <strong>der</strong> Schöpfung befassen. Ein glückliches<br />

Ergebnis einer solchen Erfahrung könnte sehr wohl<br />

sein, dass wir anfangen, diesen Aspekten in unserer<br />

Arbeit, worin immer diese bestehen mag, mehr<br />

Gewicht zu geben. So können wir diese Erfahrung<br />

auch ins Bewusstsein <strong>der</strong> Menschen bringen, denen<br />

wir dienen, <strong>und</strong> so auch ihre ständige Umkehr för<strong>der</strong>n,<br />

damit wir zusammen mit ihnen wirksamer<br />

das Kommen <strong>des</strong> Reiches Gottes auf Erden för<strong>der</strong>n.<br />

Das ist beson<strong>der</strong>s wichtig in unserer Jugendarbeit,<br />

denn mit ihrer Energie <strong>und</strong> ihrer Begeisterungsfähigkeit<br />

sind junge Menschen berufen, ihren eigenen,<br />

einzigartigen <strong>und</strong> notwendigen Beitrag zu<br />

leisten zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Werte <strong>des</strong> Gottesreiches.<br />

Junge Menschen, die in sozio-kultureller Analyse<br />

geschult sind, werden die Gr<strong>und</strong>übel <strong>der</strong> sozialen<br />

Probleme, die unsere Welt plagen, besser verstehen<br />

<strong>und</strong> ihre Energien zu <strong>der</strong>en Überwindung einsetzen.<br />

Obwohl Belehrung über friedliche Lösung von<br />

Konflikten für alle gut ist, so ist diese doch beson<strong>der</strong>s<br />

wichtig für junge Menschen, die so oft Opfer<br />

<strong>der</strong> Gewalt werden <strong>und</strong> leicht versucht sind, ebenfalls<br />

auf Gewalt zurückzugreifen. Zusammenfassend<br />

schlagen wir drei Schritte vor:<br />

Zusammenfassung<br />

Gebet<br />

Obwohl die Themen von <strong>Gerechtigkeit</strong>, Frieden<br />

<strong>und</strong> Ökologie oft als „weltliche Belange“ angesehen<br />

werden (<strong>und</strong> viele ehrliche „weltliche“ Humanisten<br />

interessieren), nehmen wir sie als Männer <strong>des</strong><br />

Glaubens wahr. Betende Vertiefung in Schrifttexte,<br />

die von diesen Themen sprechen, ist von gr<strong>und</strong>legen<strong>der</strong><br />

Bedeutung, denn wir suchen vor allem,<br />

darin Gottes Plan für seine Schöpfung zu entdecken<br />

<strong>und</strong> auszuführen. Das Gebet zum Heiligen Geist ist<br />

beson<strong>der</strong>s notwendig, denn <strong>der</strong> Geist ist immer <strong>der</strong><br />

„Haupt-Handelnde“ im gesamten Werk <strong>der</strong> Evangelisierung.<br />

In <strong>der</strong> Liturgiekonstitution (35,4) empfiehlt<br />

das Zweite Vatikanische Konzil Wortgottesdienste,<br />

die auch Bibel-Vigilien genannt werden.<br />

Unsere Generalkonstitutionen (22,2) empfehlen<br />

das gleiche, sowohl in unseren Gemeinschaften als<br />

auch mit an<strong>der</strong>n Menschen. Solche Gottesdienste<br />

zu den Themen <strong>Gerechtigkeit</strong>, Frieden <strong>und</strong> Bewahrung<br />

<strong>der</strong> Schöpfung könnten leicht zusammengestellt<br />

werden mit Hilfe <strong>der</strong> biblischen Texte im<br />

Lektionar für die Messe um <strong>Gerechtigkeit</strong> <strong>und</strong><br />

Frieden. Zusätzlich zu den Bibeltexten behandeln<br />

auch viele franziskanische Quellen, sowohl frühe<br />

als auch mo<strong>der</strong>ne, diese Themen. Obwohl keine<br />

entsprechenden Votivmesstexte für Ökologie<br />

existieren, können doch leicht viele biblische Texte<br />

gef<strong>und</strong>en werden, die sich mit „Bewahrung <strong>der</strong><br />

Schöpfung“ befassen, z.B. Gen 1; 2,4-7.15; 9,8-17;<br />

Lev 25,23-24; Psalmen 8; 65; 104; 147; 148; Joh<br />

1,1-5; Röm 8,18-25; Kol 1,15-23; Offb 21,1-5.<br />

Unter den vielen franziskanischen Quellen ist <strong>der</strong><br />

Sonnengesang <strong>des</strong> hl. Franziskus beson<strong>der</strong>s<br />

erwähnenswert.<br />

Studium <strong>und</strong> Reflexion<br />

In seinem Schreiben TERTIO MILLENNIO ADVENI-<br />

ENTE (36) stellte <strong>der</strong> Papst eine herausfor<strong>der</strong>nde<br />

Frage: „Wie viele Christen kennen die Weisungen<br />

<strong>der</strong> kirchlichen Soziallehre gründlich <strong>und</strong> praktizieren<br />

sie konsequent?“ Diese Worte laden uns, beson<strong>der</strong>s<br />

die Brü<strong>der</strong>, die mit dem Predigt- <strong>und</strong> Lehrdienst<br />

betraut sind, zu einer ernsten Gewissenserforschung<br />

ein. Wie gut kennen wir selber die katholische<br />

Tradition über die bedrängenden Fragen hinsichtlich<br />

<strong>Gerechtigkeit</strong>, Frieden <strong>und</strong> Bewahrung <strong>der</strong><br />

Schöpfung? Ist unser Denken wirklich katholisch:<br />

„denken wir global <strong>und</strong> handeln lokal“? Wie wichtig<br />

sind uns diese bedrängenden Fragen in unserem<br />

Dienst? Wenn die Menschen, denen wir dienen,<br />

großenteils die katholische Sozialehre nicht kennen,<br />

liegt <strong>der</strong> Fehler oft bei uns. Wir müssen uns daran<br />

erinnern, dass die „Neu-Evangelisierung“, die<br />

so dringend <strong>und</strong> wie<strong>der</strong>holt von Papst Johannes<br />

Paul II. für das neue Jahrtausend gefor<strong>der</strong>t wurde,<br />

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