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hiver - Historical Revisionism by Vrij Historisch Onderzoek

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——————————————————————> Conseils de révisions / <strong>hiver</strong> winter 2007<br />

Freiwilliger der „Basidsch“ an die Front. Diese revolutionäre Volksmiliz bestand zu einem großen Teil aus<br />

unter 18jährigen Jugendlichen. Traurige Berühmtheit erlangten die Basidschi durch ihre schaurige Praxis,<br />

Minderjährige als „Märtyrer“ in Minenfelder zu schicken, um den nachrückenden Truppen mit ihren Leibern<br />

den Weg frei zu sprengen. Ahmadinedschad trat auch den Revolutionsgarden (Pasdaran) bei, der Elitetruppe<br />

der islamischen Revolution, und wurde zum Kommandeur ausgebildet. Im Iran kursieren Gerüchte, er habe<br />

an Folterungen teilgenommen und im berüchtigten Teheraner Evin-Gefängnis 1000 politische Gefangene<br />

getötet - weswegen ihm der Spitzname „Tausend-Schuss-Mann“ anhängt.<br />

Nach seiner Promotion im Jahr 1987 begann Ahmadinedschads politische Karriere. Er war Mitglied<br />

von Organisationen wie der „Gemeinschaft der Opferbereiten der Revolution“ und des Parteienbündnisses<br />

„Entwickler eines islamischen Iran“, als dessen Spitzenkandidat er 2003 zum Oberbürgermeister von Teheran<br />

gewählt wurde.<br />

Repräsentant der Revolutionsgarden<br />

Zum Präsidenten stieg Ahmadinedschad als Repräsentant der Basidschi und Revolutionsgraden auf,<br />

die sich von korrupten Klerikern zunehmend von Macht und Einfluss in der islamischen Republik verdrängt<br />

gesehen hatten. Als Prototyp dieser neuen Mullah-Aristokratie gilt ihnen der Ayatollah Rafsandschani, den<br />

Ahmadinedschad in der Stichwahl zur Präsidentschaft am 24. Juni 2005 besiegte.<br />

Zum Vorteil seiner fundamentalistisch-revolutionären Klientel hat Ahmadinedschad seine<br />

Machtposition im Staatsapparat systematisch ausgebaut. Der Opferkult wurde durch die Gründung eines<br />

„Kommandos der freiwilligen Märtyrer“ wiederbelebt, das 50.000 einsatzbereite Selbstmordattentäter<br />

ausgebildet haben will. Im Falle eines Angriffs auf den Iran haben sie die Aufgabe, den Terror nach Westen<br />

tragen.<br />

Womöglich aber hat Ahmadinedschad seinen Zenit bereits überschritten. Bei den Wahlen zum<br />

„Expertenrat“, der weltliche und geistliche Macht in der Islamischen Republik verklammern soll, erlitten seine<br />

Anhänger vor zwei Wochen eine Niederlage – zu Gunsten von Ahmadinedschads altem Widersacher<br />

Ayatollah Rafsandschani.<br />

Die wahre Macht im Iran liegt nach wie vor in den Händen des Hohen Klerus. Er könnte zu dem<br />

Schluss kommen, dass Ahmadinedschads revolutionäre Brachialstrategie ihren Zweck erfüllt hat und die<br />

außenpolitischen Geländegewinne des Iran „realpolitisch“ abgesichert werden müssen. An den strategischen<br />

Zielen der Islamischen Republik wird dies aber nichts ändern.<br />

Die Welt, Artikel erschienen am 21.12.2006<br />

http://www.welt.de/data/2006/12/21/1153588.htmls=3<br />

ANMERKUNGEN ZUR LEUGNERKONFERENZ IN TEHERAN<br />

Warum leugnet der Iran den Holocaust <br />

Matthias Küntzel<br />

Vor einer Woche beendete Irans Präsident Ahmadinejad die Konferenz der Holocaust-Leugner<br />

in Teheran. Es war schon eine obskure Parade, die hier zusammengekommen war: Der ehemaligen<br />

Ku-Klux-Klan-Führer David Duke, die durchgeknallten Anhänger der jüdischen Sekte Natorei Karta,<br />

deutsche NPD-Funktionäre sowie die bekannte Galerie der Holocaustleugner.<br />

Frederick Toeben hielt einen Vortrag unter dem Titel „Der Holocaust – Eine Mörderwaffe“ –<br />

offenbar war ihm Martin Walsers Wort von der „Auschwitzkeule“ nicht effektvoll genug, Robert<br />

Faurisson bezeichnete die Schoa als „Lügengeschichte“, seine Kollegin Veronika Clarke aus den USA<br />

erklärte: „Die Juden haben in Auschwitz Geld verdient“, ein Professor McNalley brachte „Zauberer<br />

und Hexen“ ins Spiel, an die zu glauben so lächerlich sei, wie den Holocaust für ein Faktum zu halten,<br />

während der Belgier Leonardo Clerici in seiner Kapazität als Muslim die folgende Erklärung abgab:<br />

„Ich glaube, dass der Wert der Metaphysik höher ist, als der der Geschichte.“<br />

Niemand hätte sich für diese Versammlung, wenn sie in irgendeiner Hafenkneipe von<br />

Melbourne getagt hätte, interessiert. Sie gewann nur deshalb Gewicht und historische Bedeutung, weil<br />

sie sich auf Einladung und in den Räumen des iranischen Außenministerium abspielte - in den<br />

Räumen einer Regierung, deren Land über die nach Saudi-Arabien größten Ölvorkommen und die<br />

nach Russland größten Erdgasvorkommen der Welt verfügt, in Räumen, in denen das oben Zitierte<br />

kein Gelächter, sondern andächtiges Kopfnicken und Applaus hervorrief, in Räumen, deren Wände die<br />

Fotos von Leichen zeigen, die die Aufschrift „Mythos“ tragen, sowie Fotos von lachenden KZ-<br />

Überlebenden mit der Aufschrift „Wahrheit“.<br />

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