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hiver - Historical Revisionism by Vrij Historisch Onderzoek

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——————————————————————> Conseils de révisions / <strong>hiver</strong> winter 2007<br />

Außenamtssprecher Sean McCormack am Freitag in Washington. Zuvor hatte auch die Bundesregierung die<br />

Konferenz scharf kritisiert und den Geschäftsträger der iranischen Botschaft in Berlin ins Außenministerium<br />

einbestellt.<br />

Präsident leugnet Holocaust<br />

Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad nahm an der Eröffnungszeremonie nicht teil, wollte aber<br />

entweder Montagabend oder am Dienstag die Teilnehmer persönlich empfangen. Er selbst hatte bereits in<br />

den Monaten vor der Konferenz für politische Verstimmung gesorgt: Wiederholt stellte Ahmadinedschad die<br />

Ermordung von Millionen Juden während des Zweiten Weltkriegs in Frage. Den europäischen Staaten warf<br />

Ahmadinedschad vor, mit Hilfe des "Mythos" vom Holocaust Israels Gründung im Jahr 1948 erzwungen zu<br />

haben.<br />

T Online<br />

http://www2.onnachrichten.t-online.de/dyn/c/98/67/59/9867598.html<br />

LA VARIANTE HILBERG<br />

HOLOCAUST-KONFERENZ IN BERLIN<br />

Antisemitismus in der Mitte der Gesellschaft<br />

Von Yassin Musharbash<br />

Wie steht es um die Erinnerung an den Holocaust, welchen Einfluss haben Leugner der Schoah, was<br />

sind die neuen Formen des Antisemitismus Diese Fragen stellte eine hochrangig besetzte Konferenz<br />

in Berlin. Sie fand nicht zufällig parallel zur Propaganda-Veranstaltung in Teheran statt.<br />

Berlin - Zu Beginn seiner Karriere, vor fast vier Jahrzehnten, wollte kein Verlag seine Bücher drucken:<br />

"Man meinte entweder, man wisse schon alles über den Holocaust, oder dass solche Bücher nicht zu<br />

verkaufen seien", berichtete Raul Hilberg heute in Berlin auf der von der Bundeszentrale für Politische<br />

Bildung (bpb) organisierten Konferenz "Der Holocaust im transnationalen Gedächtnis", bei der<br />

SPIEGEL ONLINE sich als Medienpartner engagiert.<br />

Mittlerweile ist der 80-jährige Hilberg, emeritierter Professor der University of Vermont,<br />

freilich längst der international anerkannte Nestor der Schoah-Forschung. Sein eindringlicher Vortrag<br />

zur Geschichte dieser Unterdisziplin der Geschichtswissenschaft wurde mit viel Beifall aufgenommen.<br />

Hilberg selbst drückte seine Freude darüber aus, dass die Zahl der Erforscher der Verfolgung und<br />

Vernichtung der europäischen Juden heutzutage erfreulich groß sei. Dass aber trotzdem weder die<br />

Leugnung des Holocaust und schon gar nicht der Antisemitismus des Alltags verschwunden sind - das<br />

war der Anlass für die Konferenz.<br />

Es gehe darum, "einen differenzierten und engagierten Diskurs anzuregen," sagte bpb-Chef<br />

Thomas Krüger zur Einleitung. Dass die Tagung parallel zu einer vom iranischen Staatspräsidenten<br />

Ahmadinedschad herbeigewünschten Konferenz stattfand, deren Ziel nicht weniger als eben die<br />

Infragestellung des Holocausts ist, war kein Zufall. Aber auch nicht ihr einziger oder eigentlicher<br />

Zweck, wie Krüger betonte: "Wir haben keinen Grund, uns inhaltlich darauf zu beziehen", lautetet<br />

seine Botschaft nach Teheran. Auch die übrigen Vortragenden waren sich einig: Der islamistische<br />

Geschichtsrevisionismus a la Ahmadinedschad kann nicht Gesprächspartner, er kann nur Gegenstand<br />

der Antisemitismusforschung sein.<br />

"Hier sind die Zahlen"<br />

Deren Stand und Geschichte nachzuerzählen, war Aufgabe des ersten Redners, eben Raul<br />

Hilberg. Gestützt auf eine Vielzahl zeithistorischer Quellen zeichnete er nach, wie fließend die<br />

fanatische Idee der "Endlösung" entstand: "Keine wusste 1933, was 1938 passieren oder 1941<br />

beschlossen würde. Es gab eine Richtung, aber kein Ziel." In diesem Sinne, so Hilberg, sei der<br />

Holocaust "selbstverständlich" gewesen - für die Gruppe der Ausführenden nämlich, die, wie es der in<br />

London lehrende Peter Longerich ausdrückte, "instinktiv verstanden, was die Führung wünschte." Am<br />

Ende von Hilbergs Vortrag klangen lange seine Schätzungen des quantitativen Ausmaßes des<br />

Unfassbaren nach: 800.000 ermordete Juden in den Ghettos, 1.400.000 Erschießungen, 2.900.000<br />

Tote in den Lagern - neben anderen jüdischen Nazi-Opfern. "Es sind ja die Zahlen, die von den<br />

Leugnern in Zweifel gezogen werden. Aber hier sind sie", sagte Hilberg leise dazu.<br />

Tröstlich ist da immerhin der zweite Konsens der wissenschaftlichen Erforscher des<br />

Zivilisationsbruchs: Dass "die Holocaustforschung nie in Gefahr war, sich von den Leugnern in<br />

absurde Debatten ziehen oder sich von ihnen die Agenda diktieren zu lassen", so Longerich. Er schlug<br />

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