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hiver - Historical Revisionism by Vrij Historisch Onderzoek

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——————————————————————> Conseils de révisions / <strong>hiver</strong> winter 2007<br />

Dabei fiel mir eine iranische Eigentümlichkeit sehr wohltuend auf: Während die westlichen<br />

Medienleute bekanntlich die Blut- und Schnüffelhunde ihres politischen Systems sind und mit allen<br />

Tricks, besonders gerne mit Fangfragen, arbeiten, bot mir das iranische Fernsehen zuerst einmal<br />

einen Stuhl an, liess mich unter sechs schriftlich formulierten Fragen drei zur Beantwortung<br />

aussuchen und gab mir jeweils mehrere Minuten Zeit für meine Ausführungen. Die iranischen<br />

Medienleute betrachten sich nicht als Schulmeister und Scharfrichter, sondern als objektive<br />

Vermittler von Inhalten, und sie treten ihren Interviewpartnern mit Respekt gegenüber.<br />

Bereits am Montag hatten wir deutschsprechenden Teilnehmer Gelegenheit, eine ganz<br />

besondere Persönlichkeit näher kennenzulernen: den iranischen Professor Mohammad Ali Ramin,<br />

einen der Referenten. Dank seines mehrjährigen Aufenthalts in Deutschland spricht er – wie<br />

übrigens auch seine kongeniale Gattin – fliessend Deutsch. Prof. Ramin unterbreitete uns seinen<br />

Vorschlag, eine wissenschaftliche Stiftung zur freien Erforschung des Holocaust zu begründen, die<br />

ihren Sitz zunächst in Teheran haben soll. Die Idee wurde am Dienstag während der Mittagspause<br />

einem weiteren Kreis von Teilnehmern vorgestellt und von allen begrüsst. Prof. Ramin, zum<br />

Generalsekretär der zu gründenden Stiftung gewählt, beauftragte mich, unseren gemeinsamen<br />

Entschluss bei dem für den Nachmittag vorgesehenen Empfang beim Präsidenten vorzutragen. Um<br />

drei Uhr nachmittags fuhren die Busse vor dem Aussenministerium vor, und die vielleicht siebzig<br />

geladenen Gäste wurden zur Residenz des Präsidenten gefahren. Die Personenkontrollen am<br />

Eingang waren genau, aber korrekt und höflich. Nachdem wir im Audienzsaal alle Platz genommen<br />

hatten, erschien Präsident Ahmadinedschad, von uns mit stehendem Applaus willkommen<br />

geheissen. Nach einer Koranlesung und der Begrüssung durch die Organisatoren der Konferenz<br />

hatten wir Teilnehmer Gelegenheit, einige Worte an den Präsidenten zu richten. Das freundliche<br />

Angebot wurde rege benutzt, und im Rahmen dieser Wortmeldungen hielt auch ich nochmals eine<br />

kurze Ansprache, diesmal auf Deutsch, während der Sohn von Prof. Ramin meine Worte sofort ins<br />

Persische übersetzte.<br />

Ich zitierte unter anderem das Johannesevangelium: „Die Wahrheit wird euch frei machen“<br />

und Goethes Worte: „Die Weisheit ist nur in der Wahrheit“. Dann gab ich die Gründung der Stiftung<br />

bekannt und nannte ihre Ziele. Nach einer Pause, in der die Muslime den Saal verlassen hatten,<br />

um der Gebetszeit Genüge zu tun, erfolgte die Antwort des Präsidenten. In seiner halbstündigen<br />

Ansprache erläuterte er die Ziele der iranischen Politik. Man könnte sie in die Worte<br />

zusammenfassen: Freiheit für die Völker, Friede unter den Menschen, Befreiung vom Joch der<br />

zionistischen Weltherrschaft und Wahrheit in der Geschichtsforschung, insbesondere der<br />

Holocaustforschung. Wörtlich sagte er: „Der Iran ist die Heimat aller freien Denker.“ Alle Verfolgten<br />

seien eingeladen, in seinem Land Zuflucht zu suchen. Die Gründung unserer Stiftung begrüsste er<br />

ausdrücklich. Der Applaus wollte nicht mehr enden, und sogleich war der Präsident umringt von<br />

seinen Gästen. Die Leibwächter versuchten des Ansturms Herr zu werden, aber es scheint, dass<br />

der Präsident selbst die Anweisung gegeben hat, die Besucher zu ihm vorzulassen, und nun<br />

konnten wir ihm ungehindert die Hand schütteln und uns persönlich bedanken. Seine Ausstrahlung<br />

war für jeden spürbar. Ich möchte sie bezeichnen als eine Mischung aus Herzlichkeit, Willenskraft<br />

und tiefer Gläubigkeit. Diesem Höhepunkt folgte ein nächster, indem wir abends die Gäste seiner<br />

Exzellenz des Aussenministers Mottaki waren, der uns zu einem offiziellen Abendessen willkommen<br />

hiess. Wir genossen die ausgezeichnete iranische Küche und hatten auch hier zum Schluss die<br />

Gelegenheit, dem Minister unseren Dank persönlich abzustatten. Er äusserte seine Zuversicht<br />

bezüglich einer weiteren Zusammenarbeit und sagte lächelnd: „Wer das Wasser von Teheran<br />

getrunken hat, kommt wieder.“<br />

Der letzte Akt unseres Iran-Besuches fand am Mittwochabend in den Räumen des<br />

Gästehauses des Aussenministeriums statt, wo im engeren Kreis von etwa dreissig Teilnehmern die<br />

Idee der Stiftung besprochen werden sollte. Man konnte sich darauf einigen, dass unter dem<br />

Vorsitz von Prof. Ramin eine provisorische fünfköpfige Kommission die Gründung der Stiftung an<br />

die Hand nehmen und weitere Schritte planen sollte, insbesondere die Durchführung weiterer<br />

Konferenzen in aller Welt und die Gründung einer zentralen Bibliothek für die Fachliteratur.<br />

Zu Mitgliedern der Kommission wurden gewählt: Lady Michèle Renouf (Grossbritannien),<br />

Prof. Christian Lindtner (Dänemark), Serge Thion (Frankreich), Frederick Töben<br />

(Deutschland/Australien), Bernhard Schaub (Schweiz). Von vielen Seiten begrüsst wurde der<br />

Vorschlag, den Schweizer Forscher und Buchautor Jürgen Graf, der im russischen Exil lebt, als<br />

Mitarbeiter zu gewinnen. Graf ist nicht nur ein ausgewiesener und bekannter Fachmann, sondern<br />

wäre durch seine immensen Sprachkenntnisse für eine solche Tätigkeit geradezu<br />

prädestiniert. Nun geht es an die Arbeit. Der Abschluss der Konferenz in Teheran war kein Ende,<br />

sondern hoffentlich ein Anfang mit unabsehbaren Folgen.<br />

http://www.freier-widerstand.net/index.phpx=stoertebeker<br />

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