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hiver - Historical Revisionism by Vrij Historisch Onderzoek

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——————————————————————> Conseils de révisions / <strong>hiver</strong> winter 2007<br />

BEKANNTE<br />

Leugnertreffen in Teheran: NPD-Funktionär dabei<br />

Teheran. Zu der Konferenz in Teheran, bei der angeblich auf wissenschaftlicher Grundlage über<br />

die Realität des Holocaust gesprochen werden soll, sind vor allem seit Jahren bekannte<br />

Holocaustleugner und Neonazis angereist. Unter den Teilnehmern ist laut dem Tagungsprogramm auch<br />

der Amerikaner Norman Finkelstein. Einer der deutschen Teilnehmer ist ein NPD-Funktionär aus Köln.<br />

Einem arabischen Israeli, der bei dem Leugnertreffen die historische Wahrheit des Judenmordes<br />

vertreten wollte, verweigerten die iranischen Behörden die Einreise.<br />

Der bekannteste Teilnehmer ist laut einem im Internet veröffentlichten Konferenzprogramm Norman<br />

Finkelstein aus den USA, der vor allem durch sein Buch "Die Holocaust-Industrie" bekannt wurde. In dem Buch<br />

griff er vor allem die jüdischen Organisationen wegen "Ausbeutung jüdischen Leidens" an, die<br />

Entschädigungsansprüche von Holocaust-Überlebenden vertreten und die Zahlungen von deutschen<br />

Entschädigungsleistungen verwalten. Finkelstein erfreut sich bei Holocaustleugnern und Rechtsextremisten<br />

verschiedener Schattierungen großer Beliebtheit als "Kronzeuge" für antisemitische Propaganda.<br />

Veröffentlicht wurde das Tagungsprogramm von dem Australier deutscher Herkunft Frederick Toben, der<br />

in Deutschland wegen Volksverhetzung verurteilt wurde und schon früher in Teheran einschlägige Vorträge<br />

halten durfte. Mit Toben aus Australien angereist ist Richard Krege, der mit Hilfe eines Bodenradar-Gerätes<br />

schon vor Jahren bewiesen haben will, dass im Vernichtungslager Treblinka niemand umgebracht wurde - eine<br />

bereits Anfang 2000 angekündigte wissenschaftliche Veröffentlichung dieser angeblichen Untersuchung ist<br />

allerdings bis jetzt nicht erfolgt..<br />

Aus Deutschland hatten die Veranstalter zwei Teilnehmer eingeladen, so ein Sprecher des iranischen<br />

Außenministeriums laut dpa. Tatsächlich seien jedoch sechs Deutsche zur Konferenz nach Teheran gereist, die<br />

als Touristen eingereist seien und am Flughafen Visa bekommen hätten. Bei wem es sich dabei handelte, konnte<br />

oder wollte der Ministeriums-Sprecher nicht sagen. In einem Filmbericht der tagesschau wurde im Tagungssaal<br />

Benedikt Frings gezeigt, der in Köln als stellvertretender Kreisvorsitzender und Kreisgeschäftsführer der NPD<br />

fungiert. Der Psychologe und niedergelassene Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie Frings war nach<br />

eigenem Bekunden langjähriges CDU-Mitglied, bevor er im Jahr 2005 in der Kölner NPD auftauchte. Ein weiterer<br />

deutscher Teilnehmer ist Peter Töpfer (Berlin), der sich selbst als "Nationalanarchisten" bezeichnet.<br />

Bekannt ist ebenfalls die Identität mehrerer österreichischer Teilnehmer. Dabei sind Herbert Schaller, der<br />

seit vielen Jahren für eine einschlägige Klientel wie etwa David Irving als Rechtsanwalt arbeitet und derzeit vor<br />

dem Landgericht Mannheim als einer der Strafverteidiger den wegen Volksverhetzung angeklagten Ernst Zündel<br />

vertritt. Weitere Teilnehmer aus Österreich sind Wolfgang Fröhlich und Hans Gamlich. Aus Wien ist dazu noch<br />

Moishe Aryeh Friedman erschienen, der als Angehöriger der ultraorthodoxen und antizionistischen jüdischen<br />

Sekte "Neturei Karta" in der österreichischen Hauptstadt als "Oberrabbi" firmiert. Vertreter der Sekte treten schon<br />

seit Jahren regelmäßig als Gastredner oder Interviewpartner bei Veranstaltungen oder in Medien von<br />

Holocaustleugnern und Rechtsextremisten auf. Der in Wien lebende Friedman hatte sich unter anderem von der<br />

"National-Zeitung" des DVU-Chefs Gerhard Frey interviewen lassen und sich für den wegen seiner<br />

antisemitischen Ausfälle aus der CDU ausgeschlossenen Martin Hohmann eingesetzt.<br />

Aus der Schweiz soll Bernhard Schaub zur Konferenz gekommen sein, der dem von Horst Mahler<br />

initiierten Holocaust-Leugner-Grüppchen "Verein zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust<br />

Verfolgten" vorsteht. Schaub verfasste das Parteiprogramm der rechtsextremen "Partei National Orientierter<br />

Schweizer" (PNOS) und gründete später die Nationale Ausserparlamentarische Opposition" (NAPO).<br />

Von den französischen Teilnehmern sind vor allem bekannt Robert Faurisson, einer der "dienstältesten"<br />

Wortführer der internationalen Holocaustleugner-Szene, sowie Georges Theil, Abgeordneter des rechtsextremen<br />

Front National (FN) im Lyoner Regionalparlament (Region Rhône-Alpes). Beide sind in Frankreich mehrfach<br />

wegen der dort verbotenen Leugnung des Holocaust verurteilt worden.<br />

Aus Amerika sind Bradley Smith und David Duke erschienen. Der Kalifornier Smith mit Wohnsitz in Mexiko<br />

betreibt bereits seit 1987 eine Aktionsgruppe, die vor allem mit Anzeigen in amerikanischen Universitätszeitungen<br />

den Holocaust leugnet. Duke - ein früherer "Imperial Wizard" des Ku-Klux-Klan - ist einer der auch im<br />

internationalen Rahmen aktivsten Rassisten, der in den vergangenen Jahren vor allem in Osteuropa zahlreiche<br />

Verbindungen zu Gesinnungsgenossen aufgebaut hat. Zuletzt hatte Duke an einer rechtsextremen Konferenz in<br />

Belgien teilgenommen.<br />

Verwehrt blieb die Einreise allerdings dem arabischen Israeli, der in Nazareth das einzige arabische<br />

Holocaust-Museum leitet. Khaled Kasab Mahameed hatte angekündigt, die Tagung in Teheran mit der<br />

historischen Wahrheit zu konfrontieren ("Der Holocaust fand statt") und vom iranischen Präsidenten<br />

Ahmadinedschad zu fordern: "Hören Sie mit dem Leugnen auf".<br />

Der Rechtsanwalt aus Nazareth war zunächst vom iranischen Außenministerium eingeladen worden, doch<br />

gestern erfuhr er ohne Angabe von Gründen, dass er kein Visum bekomme. Mahameed vermutet, dass sein<br />

israelischer Pass der Grund für die Verweigerung der Einreise in den Iran sei - oder weil er klar und deutlich<br />

angekündigt habe, was er in Teheran sagen wolle, berichtet heute die Londoner Times.<br />

Redok, 11 12 2006<br />

http://www.redok.de/content/view/484/36/<br />

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