27.02.2013 Aufrufe

Münchener-Rück-Gruppe: Geschäftsbericht 2006 - Munich Re

Münchener-Rück-Gruppe: Geschäftsbericht 2006 - Munich Re

Münchener-Rück-Gruppe: Geschäftsbericht 2006 - Munich Re

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Münchener</strong>-<strong>Rück</strong>-<strong>Gruppe</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2006</strong><br />

Zudem bestanden Eventualverbindlichkeiten, die wir im<br />

Konzernanhang auf Seite 210 erläutern. Außerbilanzielle<br />

Finanzierungsmaßnahmen spielen in der <strong>Münchener</strong>-<br />

<strong>Rück</strong>-<strong>Gruppe</strong> keine wesentliche Rolle.<br />

Asset-Liability-Management<br />

Die Struktur unserer versicherungstechnischen <strong>Rück</strong>stellungen<br />

und anderer Verbindlichkeiten ist die Grundlage für<br />

die Kapitalanlagestrategie der <strong>Münchener</strong>-<strong>Rück</strong>-<strong>Gruppe</strong>.<br />

Im Mittelpunkt steht dabei das Asset-Liability-Management:<br />

Mit ihm streben wir an, dass volkswirtschaftliche<br />

Faktoren den Wert unserer Kapitalanlagen in ähnlicher<br />

Weise beeinflussen wie den Wert der versicherungstechnischen<br />

<strong>Rück</strong>stellungen und Verbindlichkeiten. Dies stabilisiert<br />

unsere Position gegenüber Schwankungen auf den<br />

Kapitalmärkten. Hierzu spiegeln wir wichtige Eigenschaften<br />

der Verpflichtungen wie Laufzeit- und Währungsstrukturen,<br />

aber auch Inflationssensitivitäten auf die Kapitalanlageseite,<br />

indem wir ähnlich reagierende Investments erwerben.<br />

Steigt beispielsweise die Inflation stark an, so<br />

erhöht das unsere nominalen Mittelabflüsse aus Schadenzahlungen<br />

erheblich. Branchen, in denen die Auszahlung<br />

lange dauert (z.B. Haftpflicht), sind davon besonders betroffen,<br />

da sich hier die Inflationen vieler Perioden anhäufen.<br />

Zunehmend versuchen wir beim Asset-Liability-<br />

Management unser Kapitalanlageportfolio teilweise so<br />

auszurichten, dass auch die Mittelzuflüsse aus Kapitalanlagen<br />

mit steigenden Inflationsraten zunehmen. Um das<br />

Asset-Liability-Management so wirkungsvoll wie möglich<br />

zu gestalten, setzen wir auch derivative Finanzinstrumente<br />

ein, die wir im Konzernanhang ab Seite 171 erläutern.<br />

Kapitalmanagement<br />

Mit unserem aktiven Kapitalmanagement stellen wir sicher,<br />

dass die Kapitalausstattung der <strong>Münchener</strong>-<strong>Rück</strong>-<strong>Gruppe</strong><br />

stets angemessen ist. So müssen die vorhandenen Eigenmittel<br />

den Kapitalbedarf decken, den wir anhand unseres<br />

eigenen internen Risikomodells sowie anhand der Anforderungen<br />

der Aufsichtsbehörden und Ratingagenturen<br />

bestimmen. Unsere Finanzkraft soll dabei maßvolle Wachstumsmöglichkeiten<br />

eröffnen und auch noch nach großen<br />

Schadenereignissen oder substanziellen Börsenkursrückgängen<br />

in vernünftigem Umfang gewahrt sein. Angemessene<br />

Kapitalausstattung bedeutet für uns aber ebenso,<br />

dass die Eigenmittel unserer <strong>Gruppe</strong> das so bestimmte<br />

betriebsnotwendige Maß nicht wesentlich übersteigen.<br />

Eine schlanke Kapitalisierung trägt entscheidend dazu bei,<br />

unsere Disziplin in allen Geschäftsprozessen zu gewähr-<br />

98<br />

Lagebericht_Finanzlage<br />

leisten. Nicht benötigtes Kapital geben wir im Rahmen<br />

unseres aktiven Kapitalmanagements unseren Aktionären<br />

über attraktive Dividenden und Aktienrückkäufe zurück.<br />

Dabei koppeln wir unseren Dividendenvorschlag an das<br />

Konzernergebnis, wobei wir eine Ausschüttungsquote von<br />

mindestens 25 % anstreben. Die Möglichkeit des Aktienrückkaufs<br />

nutzen wir darüber hinaus als flexibles Instrument<br />

der Kapitalrückgabe. Dabei stehen wir in engem Kontakt<br />

mit Aufsichtsbehörden, Ratingagenturen und Kapitalmarktteilnehmern.<br />

Grundsätzlich sehen wir in einem effizienten und transparenten<br />

Kapitalmanagement ein geeignetes Instrumentarium,<br />

um am Kapitalmarkt als ein verlässlicher Partner<br />

wahrgenommen zu werden. Insbesondere bei potenziellen<br />

größeren Wachstumsinitiativen soll so eine schnelle und<br />

unproblematische Kapitalbeschaffung über den Kapitalmarkt<br />

gewährleistet werden.<br />

Neben der angemessenen Höhe ist der effiziente Einsatz<br />

des vorhandenen Kapitals ein ausschlaggebender<br />

Punkt. Mit unserer wertorientierten Unternehmensführung<br />

(siehe Seite 52 f.) setzen wir die nötigen Steuerungsimpulse,<br />

damit jede Investition dauerhaft eine risikoadäquate<br />

<strong>Re</strong>ndite erzielt. Darüber hinaus haben wir beim integrierten<br />

Risikomanagement und beim Corporate Underwriting<br />

für die <strong>Rück</strong>versicherungsunternehmen Richtlinien und<br />

Limitsysteme entwickelt, um die Ergebnisschwankung<br />

durch Großschäden zu begrenzen. Die Ergebnisse und die<br />

Kapitalausstattung der Erstversicherer schützen wir durch<br />

geeignete <strong>Rück</strong>deckungen vor inakzeptablen Schwankungen.<br />

Eine zentrale Rolle für das Kapitalmanagement spielt<br />

das interne Risikomodell. Mit ihm analysieren wir, wie die<br />

Ergebnisse der operativen Segmente sowie der Kapitalanlagen<br />

auf bestimmte Risikoszenarien reagieren. Unseren<br />

ökonomischen Kapitalbedarf bestimmen wir auf der Basis<br />

der Daten des internen Risikomodells so, dass wir zwei<br />

aufeinanderfolgende Jahresverluste, wie sie jeweils nur<br />

alle 100 Jahre erwartet werden müssten, auffangen können.<br />

Der so ermittelte Kapitalbedarf wird anschließend den<br />

Geschäftsbereichen zugeordnet – proportional nach der<br />

Schwankungsanfälligkeit ihrer Aktivitäten. Das Verfahren<br />

in der Erstversicherungsgruppe trägt zudem Steuerungsaspekten<br />

<strong>Re</strong>chnung, die vornehmlich aus aufsichtsrechtlichen<br />

<strong>Re</strong>striktionen sowie der Ergebnisbeteiligung für Versicherungsnehmer<br />

resultieren. Die Annahmen, die dem<br />

internen Risikomodell zugrunde liegen, überprüfen wir laufend<br />

und passen sie bei Bedarf an.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!