Münchener-Rück-Gruppe: Geschäftsbericht 2006 - Munich Re

Münchener-Rück-Gruppe Geschäftsbericht 2006 Lagebericht_Rückversicherung
rungskonzepte aus, zeichnen industrielle Großrisiken und
partizipieren – wenn möglich – auch am Breitengeschäft.
Die Spezialsegmente Arbeiterunfall sowie Customized
Portfolio-Solutions vervollständigen unser Tätigkeitsfeld.
Die hochvolumigen Verträge im Portfolio können spürbare
Größenschwankungen auslösen. Das hatte das Beitragsniveau
in den Vorjahren erheblich beeinflusst. 2006
war der Zuwachs auf diverse Faktoren zurückzuführen und
berührte nahezu alle Versicherungszweige. Vor allem die
Kapazitätsengpässe in naturkatastrophenexponierten Bereichen
ließen die Beiträge im Original- wie im Rückversicherungsgeschäft
steigen. Hinzu kamen im Voraus vereinbarte
Zusatzentgelte (sogenannte Wiederauffüllungsprämien)
aus den Verträgen, die 2005 von Hurrikanen
betroffen waren. Zudem bauten wir unsere Position im
Agrogeschäft in den USA weiter aus. Somit kletterte das
Prämienvolumen um 5,9 % auf 3,6 (3,4) Milliarden €, obwohl
sich die Wechselkurse ungünstig auswirkten.
Das Ergebnis 2006 blieb von außergewöhnlichen
Schadenereignissen verschont. Daher sank die Schaden-
Kosten-Quote auf erfreuliche 88,1 (126,0) %.
Im Versicherungszweig Haftpflicht wächst – da die
Konzentration der Rückversicherung bei unseren globalen
Kunden anhält – der Anteil des höher exponierten und
volatileren Industriegeschäfts und der Spezialsegmente
wie Berufs- und Organhaftpflicht (D&O). Das entspricht
den Bedürfnissen unserer Kunden, auf die wir uns mit
unserem Knowhow und unseren Analyse- und Serviceinstrumenten
eingestellt haben. Da es insbesondere bei großen
internationalen Programmen nur beschränkt Kapazität
gibt, ist das Marktumfeld in diesem Segment im Großen
und Ganzen stabil.
In der Unfallrückversicherung besteht weiter Bedarf an
Katastrophendeckungen für Kumulereignisse. Im Breitengeschäft
zeichnen wir vor allem Kraftfahrtrückversicherung.
Die Ergebnisse dieser Sparten sind positiv.
Das mit Abstand größte Beitragsvolumen in der Transportversicherung
generiert unser Londoner Lloyd’s-Syndikat
Watkins (siehe auch S. 51); es zeichnet unter anderem
Policen für Ölplattformen (Offshore-Energy-Versicherungen).
In der Sachversicherung geben wir vor allem Schutz
vor hoch exponierten Naturkatastrophen wie Sturm oder
Erdbeben. Nach den Wirbelstürmen im Vorjahr sind die
Preise für solche Rückdeckungen signifikant gestiegen.
Zudem haben sich die Rückversicherungskapazitäten auf
den Märkten spürbar verknappt. 2006 blieben größere
Schadenereignisse in den USA wie in Europa aus. Der
Druck auf die Kapazitäten wird daher etwas nachlassen.
Wir gehen trotzdem von einem weithin adäquaten Ratenniveau
aus.
In der Agroversicherung bauten wir unsere führende
Position aus. Wir zeichneten überwiegend staatlich
gestützte Ernteversicherungsprogramme; ein Großteil
davon stammt aus den USA. Außerdem übertragen wir in
enger Abstimmung mit ausgewählten Zedenten unsere
weltweite Erfahrung und Kompetenz auf einzelne Segmente
und Regionen mit hohem Wachstumspotenzial.
Auch in diesem Jahr erreichten wir ein gutes Ergebnis.
Hervorzuheben ist ein Produkt im Bereich Aquakulturen,
das wir mit der Royal & Sun Alliance entwickelt haben und
das bei den British Insurance Awards 2006 als „International
Initiative of the Year“ ausgezeichnet wurde.
In der Arbeiterunfallversicherung konsolidierten wir
unser Portfolio, das Beitragsvolumen ging deshalb zurück.
Um Geschäftspotenziale ausschöpfen zu können, begleiten
wir aktiv internationale Reformprozesse, insbesondere
wenn nationale rechtliche Rahmenbedingungen zur Arbeiterunfallversicherung
umgestaltet werden.
Im hoch spezialisierten Segment Customized Portfolio-
Solutions bieten wir unseren Kunden weltweit individuelle
Rückversicherungslösungen für Schadenportfolios an.
Wir sehen hier weiterhin langfristig attraktive Geschäftschancen.
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