Münchener-Rück-Gruppe: Geschäftsbericht 2006 - Munich Re
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<strong>Münchener</strong>-<strong>Rück</strong>-<strong>Gruppe</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2006</strong><br />
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen dürften<br />
sich im weiteren Jahresverlauf leicht eintrüben, dies hat<br />
auch <strong>Rück</strong>wirkungen auf die Versicherungsnachfrage und<br />
die erwarteten Erträge aus Kapitalanlagen.<br />
Konjunktur<br />
Das vergleichsweise robuste Wachstum der Weltkonjunktur<br />
wird sich 2007 voraussichtlich fortsetzen, wenngleich<br />
damit zu rechnen ist, dass sich die Dynamik moderat abschwächt.<br />
Die Konjunktur in den USA dürfte sich im Jahresvergleich<br />
leicht abschwächen, auch aufgrund eines schwierigen<br />
Umfelds auf dem Wohnimmobilienmarkt. Zudem<br />
zeichnet es sich angesichts der unruhigen politischen Lage<br />
im Nahen Osten nicht ab, dass der Ölpreis weiter deutlich<br />
zurückgeht. Für die USA rechnen wir im Jahresvergleich<br />
mit einem <strong>Rück</strong>gang der Preissteigerungsrate.<br />
Der erwartete Konjunkturrückgang in wichtigen Industrieländern<br />
sollte 2007 auch einen dämpfenden Effekt auf<br />
die Wirtschaftsdynamik in Japan haben. Dennoch wird die<br />
Preissteigerungsrate voraussichtlich wieder leicht positiv<br />
sein, nachdem nach vielen Jahren der Deflation bereits<br />
<strong>2006</strong> eine leicht positive Inflationsrate verzeichnet wurde.<br />
Obwohl die Binnennachfrage die Konjunktur in Euroland<br />
zuletzt immer stärker trug, dürfte sie sich einer Eintrübung<br />
des globalen Exportklimas nicht entziehen können. In<br />
Deutschland ist der Außenhandel davon betroffen, während<br />
der private Konsum von der Mehrwertsteuererhöhung<br />
nur wenig belastet werden dürfte. 2007 wird sich das<br />
Wirtschaftswachstum vermutlich abschwächen.<br />
In Großbritannien dürfte nach unserer Einschätzung<br />
die Wirtschaft ebenfalls an Schwung verlieren.<br />
Der erwartete graduelle <strong>Rück</strong>gang des Weltwirtschaftswachstums<br />
wird sich voraussichtlich auch in der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung der Schwellenländer widerspiegeln.<br />
Wir rechnen damit, dass die Wachstumsraten in den meisten<br />
<strong>Re</strong>gionen leicht zurückgehen, so auch in Lateinamerika<br />
und in Mittel- und Osteuropa. In den stark exportorientierten<br />
asiatischen Märkten dürfte sich die konjunkturelle<br />
Abschwächung in den USA sowie eine voraussichtlich<br />
ebenfalls leicht geringere Wirtschaftsentwicklung in China<br />
bemerkbar machen.<br />
Kapitalmärkte<br />
Das Umfeld für die wichtigsten internationalen Aktienmärkte<br />
dürfte angesichts der erwarteten Konjunkturabkühlung<br />
in den USA und in Euroland zunächst schwieriger<br />
120<br />
Lagebericht_Ausblick<br />
werden. Obwohl einige Zentralbanken ihre Zinsen anhoben,<br />
ist vermutlich der Spielraum für deutlich höhere Langfristzinsen<br />
auf den <strong>Re</strong>ntenmärkten begrenzt.<br />
Versicherungswirtschaft<br />
Falls sich die Weltkonjunktur 2007 wie erwartet graduell<br />
abschwächt, gehen wir von einem verhaltenen Wachstum<br />
der globalen Versicherungswirtschaft aus. In den Schwellenländern<br />
hingegen dürfte die Nachfrage nach Versicherungsschutz<br />
vergleichsweise hoch bleiben. Die deutsche<br />
Konjunktur wird der Schaden- und Unfallversicherung<br />
2007 wahrscheinlich ebenso nur schwache Impulse geben;<br />
dazu kommt die derzeitige Lage im Versicherungszyklus.<br />
Mittel- und langfristig rückt vermutlich das Konzept der privaten<br />
Eigenvorsorge stärker in den Vordergrund – nicht<br />
nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Industrieländern.<br />
Diese Entwicklung wird dadurch begünstigt,<br />
dass staatliche Versorgungssysteme aufgrund der demografischen<br />
Entwicklung immer mehr an ihre Leistungsgrenze<br />
stoßen. Von diesem Umfeld wird die private Krankenversicherung<br />
voraussichtlich profitieren, obwohl politische<br />
Risiken bleiben, wie beispielsweise die Diskussion um<br />
die Gesundheitsreform in Deutschland verdeutlicht. Nur<br />
die Stärkung und nicht die Schwächung der Eigenvorsorge<br />
sowie eine Ausweitung der Kapitaldeckung können jedoch<br />
die strukturellen Probleme Deutschlands nachhaltig lösen.<br />
Bei den Erneuerungen der <strong>Rück</strong>versicherungsverträge<br />
zum Jahreswechsel <strong>2006</strong>/2007 war je nach Branche und<br />
<strong>Re</strong>gion eine unterschiedliche Preisentwicklung zu verzeichnen.<br />
Insgesamt gingen die Raten leicht zurück, allerdings<br />
verharren sie auf einem noch immer guten Profitabilitätsniveau.<br />
Wir rechnen mit einem tendenziell schwierigeren<br />
Marktumfeld. Gerade in einem Umfeld zunehmenden Wettbewerbs<br />
ist es im Interesse von Endkunden, Erst- und <strong>Rück</strong>versicherern<br />
wichtig, auf eine nachhaltig risikoadäquate<br />
Preis- und Bedingungsgestaltung zu achten.<br />
Risiken<br />
Der wirtschaftliche Ausblick unterliegt besonderen Unwägbarkeiten<br />
wie geopolitischen Bedrohungen, besonders im<br />
Nahen und Mittleren Osten, sowie dem Risiko erneuter<br />
massiver Terroranschläge. Dazu kommen die Gefahren der<br />
globalen ökonomischen Ungleichgewichte, allen voran des<br />
erheblichen US-Haushalts- und Leistungsbilanzdefizits.<br />
Dieses könnte den US-Dollar schwächen sowie die Zinsen<br />
in den USA steigen lassen und damit zum Beispiel auch die<br />
Konjunktur in Europa belasten. Zudem besteht ein hohes<br />
Maß an Unsicherheit darüber, wie sich die Energiepreise<br />
entwickeln.