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Münchener-Rück-Gruppe: Geschäftsbericht 2006 - Munich Re

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<strong>Münchener</strong>-<strong>Rück</strong>-<strong>Gruppe</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2006</strong> Lagebericht_Risikobericht<br />

Deckung von Terrorismusschäden, die eine Risikopartnerschaft<br />

zwischen Risikomanagern, Versicherern, <strong>Rück</strong>versicherern,<br />

Kapitalmarkt und <strong>Re</strong>gierung erfordern. Die Herausforderung<br />

liegt darin, die effizienteste Lösung für eine solche<br />

öffentlich-private Partnerschaft zu finden.<br />

Auf Märkten, auf denen diese Partnerschaft nicht<br />

zustande kommt, bietet die <strong>Münchener</strong> <strong>Rück</strong> Terrorismusdeckungen<br />

in eingeschränktem und selektivem Umfang<br />

an. Um ihre Kumulrisiken zu steuern, hat sie verschiedene<br />

Maße eingeführt, mit denen sie ihre Terrorismusexponierungen<br />

kontrolliert und limitiert. Kumulrisiken aus Terrorismusdeckungen<br />

werden zentral und gemäß einer Auswahl<br />

von Märkten, Kumulzonen und -szenarien überwacht. Die<br />

Verfahren zur Analyse der Exponierungen entwickelt eine<br />

<strong>Gruppe</strong> von Experten mit dem Bereich Corporate Underwriting.<br />

Die sparten-/marktspezifische Exponierung wird in<br />

enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Geschäftseinheiten<br />

geschätzt; dabei kommen gegebenenfalls Terrorismusmodelle<br />

zum Einsatz. Das interne Risikomodell stellt<br />

Terrorrisiken so dar, dass das Risikokapital bestimmt und<br />

zugeordnet werden kann. Aufgrund der angesprochenen<br />

Schwierigkeiten mit der Quantifizierung des Risikos verwenden<br />

wir zusätzlich Stresstests.<br />

Unter einer Pandemie versteht man eine Infektionskrankheit,<br />

die weite Gebiete erfasst und gleichzeitig viele<br />

Menschen betrifft. Die Zahl der Erkrankungsfälle kann sich<br />

entweder langsam (wie bei AIDS) oder aber explosionsartig<br />

(wie bei einer Grippeepidemie) erhöhen. Bei Letzterer<br />

handelt es sich um ein schockartiges Ereignis, das sich<br />

vielfältig auf unser Portefeuille auswirken kann. Der wichtigste<br />

Unterschied zu Risiken aus Naturgefahren besteht<br />

darin, dass keine verlässlichen statistischen Zahlen vorliegen,<br />

da in der Vergangenheit nur wenige Pandemien aufgetreten<br />

sind.<br />

Die <strong>Münchener</strong> <strong>Rück</strong> beschäftigt sich seit vielen Jahren<br />

mit diesem Thema, insbesondere in der Lebensrück- und<br />

-erstversicherung. Im Jahr <strong>2006</strong> haben wir unsere Szenarien<br />

für eine Grippepandemie weiterentwickelt, um die<br />

Exponierung gruppenweit beurteilen zu können. Erwähnenswert<br />

ist außerdem, dass die Sterblichkeit in der ersten<br />

Hälfte des vergangenen Jahrhunderts erheblich zurückging,<br />

im Wesentlichen aufgrund der besseren hygienischen<br />

Bedingungen und des medizinischen Fortschritts. Die Zahl<br />

der Todesopfer, zum Beispiel infolge der Spanischen<br />

Grippe, lässt sich also nicht ohne Weiteres auf heutige Verhältnisse<br />

hochrechnen. Weitere Maßnahmen zur Risiko-<br />

minderung sind ein globales Überwachungssystem und<br />

lokale Notfallpläne. Der internationale Flugverkehr und die<br />

wachsenden Ballungszentren mit ihrer hohen Bevölkerungsdichte<br />

(Megastädte) können jedoch die Geschwindigkeit,<br />

mit der sich eine Infektionskrankheit ausbreitet, erhöhen<br />

und das Risiko damit vergrößern.<br />

Eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe hat das Risiko für<br />

die <strong>Münchener</strong>-<strong>Rück</strong>-<strong>Gruppe</strong> eingehend untersucht. Die<br />

Gesamtbelastung für den Konzern könnte, je nach Szenario,<br />

beträchtlich sein.<br />

Versicherungsrisiko: Schaden/Unfall<br />

Risikomanagementprozesse<br />

Mit verbindlichen Zeichnungsrichtlinien und -limiten sowie<br />

eindeutigen Zeichnungsvollmachten regeln wir in der<br />

<strong>Münchener</strong>-<strong>Rück</strong>-<strong>Gruppe</strong> genau, wer befugt und verantwortlich<br />

ist, Erst- und <strong>Rück</strong>versicherungsverträge abzuschließen,<br />

und zu welchen Preisen und Bedingungen. Wir<br />

kontrollieren regelmäßig, ob diese Vorgaben eingehalten<br />

werden. Wir beobachten die Entwicklungen in unserem<br />

Bestand und reagieren wo notwendig mit Anleitungen für<br />

unsere Underwriter. Diese setzen wir als „Mussvorschriften“,<br />

„<strong>Re</strong>ssortvorschriften“ oder „marktübliche Standards“<br />

um. Ausnahmen von Mussvorschriften sind ausschließlich<br />

mit Genehmigung des Vorstands oder eines<br />

seiner Risikoausschüsse möglich und setzen voraus, dass<br />

die Risiken umfassend beurteilt wurden. Bei <strong>Re</strong>ssortvorschriften<br />

entscheidet das zuständige Vorstandsmitglied<br />

darüber, welche Stelle für die Genehmigung zuständig ist.<br />

Risikoexponierung<br />

Im Konzernanhang finden Sie eine differenzierte Analyse<br />

der Einflussgrößen, die sich auf die versicherungstechnischen<br />

<strong>Rück</strong>stellungen in der Schaden- und Unfallversicherung<br />

auswirken, etwa die Schätzung des Schadenbedarfs.<br />

Diese Darstellung entspricht den Anforderungen des <strong>Re</strong>chnungslegungsstandards<br />

IFRS 4.<br />

Für die Betrachtung des Prämien-Leistungs-Risikos in<br />

der Schaden-/Unfall(rück)versicherung spielt, neben anderen<br />

Kennzahlen, die Schaden-Kosten-Quote eine wichtige<br />

Rolle (vergleiche Seite 53 f.).<br />

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