Antwort
Antwort
Antwort
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Drucksache 17/13254 – 10 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode<br />
8. Wie beabsichtigt die Bundesregierung, sich für die Erstellung eines Europäischen<br />
Weißbuchs zur Sicherheits- und Verteidigungspolitik einzusetzen?<br />
Die Bundesregierung sieht momentan keinen Bedarf für die Erstellung eines<br />
europäischen Weißbuchs zusätzlich zur Europäischen Sicherheitsstrategie (ESS)<br />
und den 2010 fortgeschriebenen zivilen und militärischen Planzielen.<br />
9. Welche Initiativen beabsichtigt die Bundesregierung, um eine Neufassung<br />
der veralteten europäischen Sicherheitsstrategie von 2003 einzuleiten?<br />
Die Bundesregierung vertritt die Auffassung, dass die ESS von 2003 nicht veraltet<br />
ist. Sie unterstützt jedoch Bestrebungen, die ESS zu überprüfen. Als geeigneter<br />
Zeitpunkt für diese Überprüfung erscheint die mit dem Dienstantritt der<br />
neuen Europäischen Kommission (2014) verbundene neue Mandatszeit des<br />
Hohen Vertreters oder der Hohen Vertreterin, der oder die dann eine entsprechende<br />
Initiative ergreifen sollte.<br />
10. Wie gedenkt die Bundesregierung, sich im Rahmen der ständigen strukturierten<br />
Zusammenarbeit für den Aufbau eines europäischen zivil-militärischen<br />
Oberkommandos einzusetzen und initiativ zu werden?<br />
Die Ständige Strukturierte Zusammenarbeit (SSZ) ist ein neues Instrument, das<br />
der EU und ihren Mitgliedstaaten seit Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon<br />
zur Verfügung steht. Seit 2010 haben sich die Mitgliedstaaten mehrfach intensiv<br />
mit der Ausgestaltung dieses Instruments befasst. Konkrete Vereinbarungen zur<br />
praktischen Nutzung der SSZ wurden bislang nicht getroffen.<br />
Der Aufbau eines permanenten zivil-militärischen Hauptquartiers für die strategische<br />
Ebene in Brüssel ist ein Kernelement der Weimarer-Dreieck-Initiative<br />
(siehe auch <strong>Antwort</strong> zu Frage 5). Beim Rat für Außenbeziehungen am 1. Dezember<br />
2011 wurde beschlossen, die Verbesserung der Planungs- und Führungsstrukturen<br />
der EU kontinuierlich zu untersuchen und dabei bis auf Weiteres im<br />
Konsens vorzugehen. Die Bundesregierung unterstützt diese Bemühungen<br />
nachdrücklich und aktiv.<br />
11. Durch welche „Pooling & Sharing“-Initiativen gedenkt die Bundesregierung,<br />
die Zusammenarbeit, insbesondere in den Bereichen Ausbildung,<br />
Logistik und Aufklärung, im Rahmen der GSVP weiter zu stärken?<br />
Gibt es dazu konkrete Beschlüsse oder Vereinbarungen auf europäischer<br />
Ebene?<br />
Im Rahmen der Pooling-und-Sharing-Initiative und der damit verbundenen Meldung<br />
von Projektideen aller EU-Nationen konzentriert sich das EU Military<br />
Committee seit Anfang 2012 im Rahmen der als aussichtsreich bewerteten<br />
18 Projekte unter anderem auf den Bereich Training und Ausbildung. Hierbei<br />
sollen Erfolg versprechende Initiativen, die den Bereich gemeinsames Training<br />
und gemeinsame Ausbildung betreffen, zusammengefasst werden. Deutschland<br />
hat sich bereiterklärt, zu einem Ausbildungsabschnitt im Bereich des Operational<br />
Planning beizutragen und einen Kurs „Operational Planning Team Training“<br />
unter Einbindung des KdoOpFüEingrKr in Ulm anzubieten.<br />
Deutschland leistet im Bereich Aufklärung mit der Übernahme der Führung des<br />
Projekts „Pooling of Maritime Patrol Aircraft“ einen signifikanten Beitrag. Im<br />
Bereich Logistik ist Deutschland derzeit an keinen Pooling-und-Sharing-Initiativen<br />
der EU beteiligt.