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Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 129 – Drucksache 17/13254<br />

125. Wie und in welchem Umfang soll die Zusammenarbeit zwischen ABC-<br />

Schutzabwehrbataillonen und den bundeswehreigenen Forschungseinrichtungen<br />

gestaltet werden?<br />

In dem neu aufzustellenden ABC-Abwehrkommando der Bundeswehr werden<br />

die Weiterentwicklung, Ausbildung und die Einsatzkräfte (ABC-Abwehrverbände)<br />

aus einer Hand geführt. Planung und Fähigkeitsentwicklung der ABC-<br />

Abwehr der Bundeswehr erfolgen zukünftig im Rahmen des Integrierten<br />

Planungsprozesses und des Prozesses Ausrüstung/Nutzung. Diese Prozesse<br />

bestimmen künftig Art und Umfang der Zusammenarbeit zwischen dem ABC-<br />

Abwehrkommando der Bundeswehr und den bundeswehreigenen Forschungseinrichtungen.<br />

126. Welche Konsequenzen zieht die Bundesregierung aus den bekannten<br />

Problemen mit Leistung, Pünktlichkeit und Preis bei den großen europäischen<br />

Kooperationsprojekten A400M, Eurofighter, NH90 u. a.?<br />

Bei den vorgenannten europäischen Kooperationsprojekten handelt es sich um<br />

multinationale Großvorhaben, bei denen die Interessen der beteiligten Nationen<br />

durch eine überstaatliche Rüstungsagentur wahrgenommen werden. Auch in<br />

diesen Kooperationsprojekten werden Vertragsleistungen in den Verträgen im<br />

Allgemeinen durch die Vereinbarung von Leistungsmeilensteinen abgesichert.<br />

Deren Nichterreichen kann in Abhängigkeit der vertraglichen Regelungen durch<br />

Maßnahmen, wie z. B. Nachbesserungsforderungen, finanzielle Einbehalte, Vertragsstrafen,<br />

Preisminderungen und sogar Kündigung des Vertrages, sanktioniert<br />

werden. Auch in den o. g. Projekten bestehen derartige Vereinbarungen, die<br />

im Rahmen der Projektdurchführung geprüft und ggf. angewendet werden. Dies<br />

erfolgt auch zukünftig in Abstimmung mit den beteiligten Partnernationen in<br />

Abhängigkeit der jeweiligen Projektsituation.<br />

In Konsequenz auch der in der Frage angesprochenen Projekte wurden im<br />

Rahmen der Reform der Bundeswehr auch die Beschaffungsstrukturen und -prozesse<br />

übergreifend überarbeitet und verändert. Kernelemente sind ein Integrierter<br />

Planungsprozess und ein neu konzipierter Ausrüstungs- und Nutzungsprozess.<br />

127. Können multinationale Beschaffungsprojekte am besten durch multinationale<br />

Programmagenturen, eine einheitliche NATO- oder europäische<br />

Beschaffungsinstitution oder durch die zuständigen Stellen einer einzelnen<br />

„lead nation“ gesteuert werden?<br />

Welche Initiativen hat die Bundesregierung ergriffen, bzw. welche Initiativen<br />

sind noch beabsichtigt?<br />

Für die Steuerung multinationaler Beschaffungsprojekte gibt es im Wesentlichen<br />

zwei Alternativen. Zum einen besteht die Möglichkeit der Nutzung existierender<br />

Managementstrukturen wie die von den NATO-Staaten eingerichteten<br />

Programmagenturen, die im europäischen Rahmen gegründete OCCAR oder<br />

auch die für multinationale Projektvorbereitung nutzbare EVA.<br />

Zum anderen können Rüstungsprojekte auch in bi-/multilateralen Strukturen,<br />

i. d. R. unter Führung einer designierten Führungsnation (Lead Nation), durchgeführt<br />

und gesteuert werden.<br />

Die Entscheidung, welche der genannten Alternativen für die Steuerung multinationaler<br />

Beschaffungsprojekte am besten geeignet ist, ist grundsätzlich abhängig<br />

von einer Vielzahl von Einzelfaktoren. Dies betrifft z. B. die jeweiligen<br />

militär- und rüstungspolitischen Rahmenbedingungen der einzelnen Nationen,

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